Neue StatistikLuxemburger Arbeitnehmer verdienen im Schnitt 65.801 Euro

Neue Statistik / Luxemburger Arbeitnehmer verdienen im Schnitt 65.801 Euro
Hierzulande gibt es einen großen Unterschied zwischen Durchschnittslohn und Medianlohn Symbolfoto: dpa-Zentralbild/Monika Skolimowska

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Sie sind die Spitzenreiter: 99.250 Euro haben Arbeitnehmer in Luxemburgs Finanz- und Versicherungssektor im Jahr 2018 durchschnittlich verdient, 98.835 Euro diejenigen im Bildungssektor. Das meldet Statec. Aber: Nicht in allen Branchen gibt es solche Gehälter. Und es gibt auch einen großen Unterschied, woher der Arbeitnehmer kommt. 

65.801 Euro – das ist das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt für eine Vollzeitstelle in Luxemburg. Dieser Wert geht aus einer Pressemitteilung der Statistikbehörde Statec hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Basis der Daten ist eine Umfrage der Europäischen Union, die alle vier Jahre gemacht wird. Das letzte Mal wurden dafür im vergangenen Jahr 3.000 Luxemburger Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten nach Daten befragt. Die Zahlen selbst beziehen sich demnach auf das Jahr 2018.

Zwei Faktoren relativieren diese Zahlen laut Statec: Einmal sei das Einkommen eng mit dem Bildungsniveau verknüpft und das unterscheide sich je nach Sektor sehr. Zum anderen gibt es einen relativ großen Unterschied zwischen Durchschnittslohn und Medianlohn. Letzterer liegt nämlich nur bei 49.548 Euro. Der Durchschnitt entspricht der Summe aller Löhne geteilt durch die Anzahl der Beschäftigten – der Median dem Lohnniveau, bei dem 50 Prozent der Beschäftigten einen höheren und 50 Prozent einen niedrigeren Lohn verdienen. Der Durchschnitt wird laut Statec also „hochgezogen“, wenn einige wenige Menschen extrem hohe Gehälter verdienen – während die Höhe des Medians von diesen Extremwerten nicht so stark beeinflusst wird.

Hohe Löhne im Finanzsektor, niedrige in der Gastronomie

Aus der Statistik ist auch ersichtlich: Je nach Branche gibt es in Luxemburg große Lohnunterschiede. So liegen die Beschäftigten im Finanz- und Versicherungssektor mit einem Durchschnittsgehalt von 99.250 Euro an der Spitze. Es folgt die Bildung mit 98.835 Euro, wissenschaftliche und technische Aktivitäten mit 88.721 Euro und dann die öffentliche Verwaltung mit 86.582 Euro. Die niedrigsten Löhne werden im Handel, im Baugewerbe, bei Verwaltungs- und Hilfsdiensten sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe gezahlt. „Im Finanzsektor ist der Durchschnittslohn dreimal so hoch wie im Hotel- und Gaststättengewerbe“, schreibt Statec. Im Horeca-Sektor ist der Durchschnittslohn sogar insgesamt nur halb so hoch wie der Landesschnitt.

Statec führt diese Unterschiede vor allem auf das Bildungsniveau der Beschäftigten zurück. „Da die Zugehörigkeit zu einer Berufsgruppe in hohem Maße durch den Bildungsstand bestimmt wird, gibt es logischerweise auch signifikante Unterschiede in der Entlohnung.“ Der Durchschnittslohn eines Arbeitnehmers mit Sekundarschulabschluss liegt demnach um mehr als 30 Prozent höher als der eines Arbeitnehmers ohne. Mit einem Bachelor in der Tasche verdient man durchschnittlich sogar 50 Prozent mehr als nur mit dem Sekundarschulabschluss. Der Absolvent eines Masters wiederum erhält ein 30 Prozent höheres Gehalt als einer mit Bachelorabschluss. „Die Spanne zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Bildungsniveau liegt beim Faktor 2,8“, schreibt Statec. In absoluten Zahlen ausgedrückt: Mit einem Masterabschluss verdient man durchschnittlich 108.811 Euro, mit einem Bachelor immer noch 81.446 Euro. Ganz ohne Sekundarschulabschluss sind es nur 39.400 Euro. 

34.000 Euro für Unqualifizierte

So verdient ein ungelernter Arbeitnehmer durchschnittlich nur 34.000 Euro im Jahr – ein Unternehmensleiter aber 145.000 Euro. Das relativ hohe Durchschnittsgehalt in der Finanzbranche ist laut Statec genau damit zu erklären: „Hochschulabsolventen machen 75 Prozent der Beschäftigten in diesem Sektor aus.“ Die Masterabsolventen, die bei Banken und Versicherungen arbeiten, verdienten demnach insgesamt nur zehn Prozent mehr als Masterabsolventen im Durchschnitt.

Einen Schnitt verzeichnet Statec aber: „Ein Ausländer verdient im Durchschnitt 82 Prozent des Gehalts eines Luxemburgers, ein Grenzgänger 72 Prozent.“ Die Durchschnittsgehälter der hierzulande ansässigen Personen liegen in allen Sektoren über denen der beiden anderen Gruppen. Das ist für die Statistiker auch nicht mit dem Gefüge von Branchen und Bildungsniveau zu erklären. „Ein Grenzgänger mit einem bestimmten Bildungsniveau verdient im Durchschnitt so viel wie ein Luxemburger auf dem darunter liegenden Niveau“, schreibt Statec. „Beim gleichem Bildungsniveau üben die Einwohner Luxemburgs einträglichere Berufe und Positionen aus.“

Vollzeitstelle und Vollzeitäquivalent

Statec nutzt für seine Berechnungen das „Vollzeitäquivalent“ (VZÄ). Dafür wird der Lohn eines Teilzeitbeschäftigten auf eine Vollzeitbeschäftigung hochgerechnet, durch die Zahl der gearbeiteten Stunden dividiert und mit der üblichen Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten multipliziert.

HELLO
14. September 2021 - 16.59

ALSO IN WELCHER WELT VERDIENEN UNQUALIFIZIERTE IN LUXEMBURG UM DIE 30000 IM JAHR ALSO DER UNQUALIFIZIERTE BEZIET SICH NICHT MAL AUF 2000 BRUTTO FüR DIE MEISTEN UND WENN DA EINER IST DER 30000 VERDIENT DANN HAT ER ABER AUCH SCHON FAST 20 JAHRE ERFAHRUNG AUF DEM BUCKEL

winston
16. September 2020 - 19.29

Wat sin ech awer dann esou aarm.Weit ennert dem Durchschnett.

Peter
13. September 2020 - 9.12

@ let’z happen was Sie da wieder zusammen brabbeln...muss man wohl nicht wirklich verstehen?

Grober J-P.
12. September 2020 - 22.03

M. Goelff, das hat nichts mit H. Bettel und Co. zu tun, sondern allgemein mit den Regierenden. Meine Rente hat 2013 begonnen, war damals schon, naja. Wer hatte denn das Sagen? Komme aus der Privatindustrie. Hatte damals einen jungen Kollegen, Vater alleinerziehend, Mindestlohn. Glauben Sie, dessen Tochter hätte jeden Tag eine ordentliche Mahlzeit bekommen, nein. Also Kinderarmut und generelle Armut kommt aus dem System, leider scheren sich die Parteien welche das grosse S im Logo tragen kaum darum. A propos mitmachen, wo stehen denn jetzt die "Kästen" frei herum? Habe noch Gas eines ZIP Feuerzeugs und einen hydraulischen Wagenheber. :-)

Miette
12. September 2020 - 20.46

@jean-pierre goelff Herr Bettel war zu jener Zeit in welcher ich eine Kindheit in grosser Bescheidenheit sprich Armut verbrachte, noch eine unschuldige Eizelle.

Gronnar
12. September 2020 - 15.24

Wie man an der Umfrage hier sieht, scheinen fast 2 Drittel der Leute mit ihrem Gehalt zufrieden zu sein.

jean-pierre goelff
12. September 2020 - 14.19

Mr.Grober,ich mache mit!Und eine Frage dreht mir in meinem kleinen Kopf herum:wieso gibt es in Luxemburg denn diese sogenannte,,Kinderarmut,,?Ein Armutszeugnis für Bettel und co?

Grober J-P.
12. September 2020 - 10.15

Ich sehe ich müsste dringend meine Rente aufbessern. Suche freistehende Bancomaten, macht jemand mit?

Let‘z happen
12. September 2020 - 7.09

@Peter: Wie Beamtengewerkschaft und Grenzgängern im Verhältnis stehen können bleibt mir schleierhaft. Äpfel und Birnen kann man nicht vergleichen, es sei Sie frönen der kommunistischen Ideologie .Bekanntlich ist die gescheitert und die Ostdeutschen bis zur heutigen Zeit im Gegensatz zu den Westdeutschen noch immer nicht gleichgestellt.Wenn ein Staat wie Deutschland seine Bürger nicht gleich stellt , kann man im Ausland nicht einfordern das eigene Land nicht hergibt. Grenzgänger sind zeitliche Gäste, profitieren von allen gleichen Vorteilen der Arbeitnehmer in Luxemburg Einheimische Teil des Landes, ihnen gehört die politische Entscheidungskraft. Angesichts der Statistik der Gehälter, um die Spirale der Teuerungsrate in Luxemburg zu stoppen, nach Unten zu drücken, müssen alle luxemburgischen Gehälter gekürzt werden. Nun stellen Sie sich vor ich käme nach Deutschland und würde solche Forderungen stellen, wie Sie, der Knobelbecherstiefeltritt in den H.... wäre mir gewiss.

winston
11. September 2020 - 21.01

alt erem esou eng topeg Statistik.

Kay Witts
11. September 2020 - 20.46

Wo bleibt verdammt nochmal die Anerkennung der Berufe im Gesundheitssektor? Ich verzichte gerne auf eine Lohnerhöhung.

jangeli
11. September 2020 - 19.06

Wenn all die Spitzenverdiener nach Leistung bezahlt würden,hätte man eine ganz andere Statistik. Kommentar überflüssig.

Peter
11. September 2020 - 16.07

Daran lässt sich erkennen, dass die Beamtengewerkschaft hier gute Lobbyarbeit leistet wobei sie zur Not auch noch die Wähler gegen die Regierung mobilisieren kann und die Grenzgänger scheinen offensichtlich zu blöd zu sein um ihr Drohpotential auszuspielen. Wie sieht es eigentlich aus mit der vollmundig erklärten Lohnerhöhung für die Berufe im Gesundheitssektor?