ArbeitslosigkeitIn Luxemburg bessern sich die Zahlen bereits wieder leicht

Arbeitslosigkeit / In Luxemburg bessern sich die Zahlen bereits wieder leicht
Laut Eurostat hatte die Arbeitslosenquote in Luxemburg in den Monaten Mai und Juni (mit 7,7 Prozent) einen neuen historischen Höchststand erreicht. Mittlerweile bessern sich die Zahlen langsam wieder.  Foto: Bloomberg/Krisztian Bocsi

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Während europaweit die Arbeitslosigkeit auch im Juli weiter angestiegen ist, zählt Luxemburg zu den wenigen Ländern, in denen sich die Lage schon wieder etwas verbessert hat. Die Zahl der Beschäftigten wie auch die Zahl der Grenzgänger nähern sich wieder dem bisherigen Allzeithoch.

Im Juli 2020, einem Monat, der in vielen Mitgliedstaaten von Lockerungen der Covid-19-
Eindämmungsmaßnahmen geprägt war, stieg die Arbeitslosenquote im Euroraum weiter an. Insgesamt lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in dem Monat bei 7,9 Prozent, nach 7,7 Prozent im Vormonat. Im Januar betrug sie noch 6,8 Prozent, wie Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, berichtet. Gemäß den Schätzungen waren im Juli somit 12,8 Millionen Männer und Frauen im Euroraum arbeitslos, ein Anstieg von 344.000 Personen innerhalb eines Monats.

Noch im März hatte die Arbeitslosenquote mit 7,2 Prozent einen langjährigen Tiefststand erreicht. Mitte 2013 hatte sie mit 12,1 Prozent ihr trauriges Rekordhoch, war dann jedoch nach und nach wieder zurückgegangen. Vor gut einem Jahr, im Juli 2019, lag die Quote bei 7,5 Prozent. In der Folge der Corona-Krise ist sie dann wieder gestiegen.

Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist im Euroraum weiter nach oben gegangen. Insgesamt waren im Juli 2,3 Millionen Personen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos, eine Quote von 17,3 Prozent. Innerhalb eines Monats chiffrierte sich der Anstieg auf 29.000 Menschen.

Besser in der Eurozone als in den USA

Trotz des weiteren Anstiegs ist Europa weiterhin deutlich von der negativen Entwicklung in den USA entfernt. Dort sank die Arbeitslosigkeit im Juli zwar auf 10,2 Prozent. Zuvor war sie jedoch ganz heftig, von 4,4 Prozent im März auf 14,7 Prozent im April, in die Höhe gesprungen. Kurzarbeit und andere staatliche Hilfsmaßnahmen dürften die Auswirkungen des Corona-Stillstands auf die EU-Statistik begrenzt haben.

Luxemburg zählt zu den wenigen Ländern, in denen die Arbeitslosigkeit im Juli, verglichen mit den Vormonaten, bereits wieder rückläufig war. Die Hintergründe sind jedoch andere als das schnelle „hire and fire“ in den USA: Nach deutlichen Rückgängen in den Monaten März und April ist die Beschäftigung im Land wieder klar am Steigen. Mehr als 1.500 neue Jobs sind allein im Juli in Luxemburg geschaffen worden.

Seit drei Monaten geht es hierzulande bereits wieder aufwärts mit der Zahl der neu geschaffen Arbeitsplätze. Der bisherige Rekord-Höchststand (474.759 Arbeitsplätze im Februar dieses Jahres) gerät wieder in Reichweite. Auch die Zahl der Grenzgänger liegt wieder bereits bei fast 205.000 Personen – und damit ebenfalls nahe dem bisherigen Rekord-Höchststand von Februar 2020.

Zahl der neuen Arbeitsplätze wächst wieder 

Während Eurostat für Luxemburg in den Monaten Mai und Juni eine Rekord-Arbeitslosenquote (7,7 Prozent) errechnet hatte, verbesserte sich die Zahl im Juli. Die Arbeitslosenquote fiel auf 7,3 Prozent, unter den Durchschnitt der Eurozone. Trotz dieser Verbesserung ist der Corona-bedingte Anstieg (5,8 Prozent im Februar 2020) auch hierzulande immer noch sehr stark. Damals lag die Zahl der Arbeitssuchenden (laut Statec) bei fast 18.000 Personen. Ende Juli waren es rund 19.650. In den Monaten dazwischen lag die Zahl der Arbeitssuchenden bei über 20.000 Menschen.

Auch bei der Arbeitslosigkeit nach Geschlechtern unterscheiden sich die Zahlen in Luxemburg von denen im Euroraum. Galten hierzulande vor einem Jahr (Juli 2019) 5,7 Prozent der Frauen und 5,7 Prozent der Männer als arbeitslos, so ist mittlerweile ein größerer Anteil der Männer (7,4 Prozent) als der Frauen (7,2 Prozent) auf Arbeitssuche. Im Euroraum wurde derweil eine Arbeitslosenquote von 8,3 Prozent für Frauen sowie eine Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent für Männer gemessen. Bereits vor einem Jahr war die Quote der arbeitssuchenden Frauen in der Eurozone höher als die der Männer.

Leicht verbessert hat sich in Luxemburg laut Eurostat derweil die Jugendarbeitslosigkeit. Laut dem statistischen Institut ist die Quote von 27,7 Prozent im Juni auf 26 Prozent im Juli gefallen. Sie liegt aber immer noch deutlich über dem europäischen Durchschnitt. In Luxemburg zählen die Jugendlichen (unter 25 Jahren) klar zu den Verlierern der Corona-bedingten Krise. Vor einem Jahr lag die Jugendarbeitslosigkeit laut Eurostat erst bei 17,9 Prozent.