Infofabrik Esch will Kultur-Hotspot für Touristen werden

Infofabrik  / Esch will Kultur-Hotspot für Touristen werden
In der Infofabrik wird nicht nur beraten, sondern auch an Konzepten gearbeitet, die Stadt touristisch zu vermarkten.  Fotos: Editpress/Julien Garroy 

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Ob die Ernennung zur Kulturhauptstadt Fluch oder Segen für die Stadt ist, muss sich noch herausstellen. In jedem Fall ist sie aber der Auftakt und der Anschub, die es braucht, um die Minettestadt danach als Kulturhotspot zu etablieren – im In- und Ausland. Das ist die touristische Zielvorgabe. 

Die Infofabrik in der Alzettestraße Nr. 85 hat als zentrale Anlaufstelle für Touristen harte Zeiten hinter sich. Gerade mal viereinhalb Monate nach dem Umzug und der Eröffnung muss sie wegen Corona schließen. Der touristische Betrieb tendiert zweieinhalb Monate gen null. An die Übernachtungszahlen des letzten Jahres ist danach nicht mehr zu denken.

68.509 Übernachtungen verzeichnet die Stadt laut Angaben der Infofabrik für das Jahr 2019 ohne den Campingplatz. 262 Hotelzimmer und drei Baumhäuser mit jeweils sechs Schlafplätzen sowie 122 Betten in der Jugendherberge hat Esch zu bieten. Für 2020 werden die Übernachtungszahlen anders ausfallen, das ist jetzt schon vereinzelt abzusehen. Einer der insgesamt zehn Übernachtungsbetriebe hat schon für die ersten sieben Monate des Jahres 63 Prozent weniger Übernachtungen gemeldet. Bei den Baumhäusern hingegen läuft es gut. Von dort wird für Juli ein leichtes Plus an Übernachtungen im Vergleich zum Juli 2019 gemeldet.

Der sie umgebende „Gaalgebierg“ mit „Déirepark“ gehört zusammen mit der „Promenade architecturale“, dem Ellergronn und Belval zu den Zielen, für die sich die meisten Touristen in der Infofabrik interessieren. Dahinter stehen Interessen wie Wandern, Mountainbiken, Architektur und Historisches im Sinne der industriellen Vergangenheit der Stadt. Zehn Gästeführer und sieben Mitarbeiter der Infofabrik sorgen dafür, dass Gäste finden, was sie suchen.

Vollzug eines Wandels

Die thematische Zusammensetzung entspricht dem, was die Stadt ausmacht. „Esch hat eine Vergangenheit, die viel zum Reichtum des Landes beigetragen hat”, sagt der für den Tourismus in Esch zuständige DP-Abgeordnete und Schöffe Pierre-Marc Knaff (54). Wenn der gebürtige Escher der Stadt so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal verpassen müsste, dann ist es der, dass die Stadt den Wandel und Sprung von der industriellen Vergangenheit hin zu Forschung, Hochtechnologie und Wissenschaft geschafft hat.

Dazu soll sich nach 2022 „Kultur“ als touristisches Thema gesellen. Die Kulturhauptstadt soll den ersten Anschub bringen, weswegen die Stadt massiv in dieses Ziel investiert. Die Gemeinde hat das „Ariston” gekauft, das für 16 Millionen Euro zu einem multifunktionalen Gebäude für Filmvorführungen, Konferenzen und zu einer Theaterbühne umgebaut wird. Im ehemaligen Möbelgeschäft „Espace Lavandier“ soll auf 3.000 Quadratmetern eine Art Kunsthalle mit Ausstellungen entstehen. Abgerundet wird das Ganze von der Kulturfabrik mit ihrem Konzertangebot, in deren unmittelbarer Nähe die Stadt das „Bridderhaus” gekauft hat und zur Künstlerresidenz umbauen will.

„Das wird eine enorm schöne stadtinterne Tour, die wir Besuchern anbieten können“, sagt Knaff. Dennoch muss sich die Stadt in Konkurrenz mit anderen Destinationen im Land beweisen. Vorschusslorbeeren gibt es von der nationalen Agentur für touristische Entwicklung und Vermarktung der Reisedestination Luxemburg LFT, die dem Süden als Ganzes großes Potenzial bescheinigt. „Wir müssen das aktiv in die Hand nehmen”, sagt Andreja Wirtz (36), die seit 2013 für die „relations internationales“ zuständig ist. „Der Tourismus in Esch professionalisiert sich gerade, das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.“

Das Thema „Kongress Tourismus“ ist ebenfalls als zukünftiges und ausbaufähiges Standbein nicht vom Tisch. „Wir können Säle und Locations, die wir nach 2022 haben werden, anbieten”, sagt Knaff. „Dafür müssen wir Konzepte entwickeln, die in Post-Corona-Zeiten natürlich anders aussehen als in Prä-Corona-Zeiten”, stimmt Witz dem zu. Es bleibt zu wünschen, dass diese ambitionierten Vorhaben gelingen und das gängige Image der Stadt als „Schmuddelecke“ verblassen lassen. „Die Escher sind das leid“, so Knaff.

zahlen
24. August 2020 - 19.58

Die Touristen werden sich freuen. Alle beide.

J.C.Kemp
24. August 2020 - 9.06

Esch erënnert mech un eng englesch Industriestad nom Passage vum Hurrikan Thatcher.

Hermann
23. August 2020 - 21.28

Je voulte bien, mais je ne pouvte pas.

Chris
23. August 2020 - 11.25

Esch, ass a bleiwt en Trauerspill. Verkomm, Drogenszene, Kriminell, Knascht Ginn net méi derduerch. Virun 30 Joer, wou Uelzechstroos just Samsdess fir d’Autoen gespaart war, huet Esch e gudd Bild oofginn. Bleiwt just nach Hohn a Schan.

Andy
23. August 2020 - 7.14

Sie sollen Esch vergiessen an sech ob de Belval konzentreiren. Deen as jo flait nach ze retten

d'MIM
22. August 2020 - 15.52

Wer verliert sich schon in dieser Stadt? Trauriges Esch.

JEM
22. August 2020 - 14.28

Wie soll mann denn aus Esch, Hotspot der Drogen-,Klein-und Gewaltkriminalitaet eine Hotspot der Kultur machen? Da muesste man an Wunder glauben. Ausserdem muesste man da zuerst gruendlich den Bahnhofsbereich, boulevard Kennedy, Uelzecht-a-Kanalstrooss botzen an rem attraktiv maen. Mee da muss ee schon u Wonner gleewen

Moritz
22. August 2020 - 12.56

"Ob die Ernennung zur Kulturhauptstadt Fluch oder Segen für die Stadt ist, muss sich noch herausstellen. " Hätte ein Segen werden können, leider liegt ein CSV-Fluch auf der Stadt, die kriegen nicht mal 'ne Heizung repariert oder einen Wasserzähler in einem Schrebergarten installiert. Das wird 'ne Lachnummer für die Stadt und eine Riesenblamage für die CSV.

Laird Glenmore
22. August 2020 - 12.08

Die Escher Gemeinde versucht mit den gro0en Hunden zu P......, das funktioniert nicht hat noch nie funktioniert, was ist denn an Esch Alzette sehenswert, die marode Fußgängerzone oder die versifften Seitenstraßen oder der schmutzige Gemeindeplatz mit den Alkis die sich dort jeden Tag treffen, achja da wäre noch die Kriminalität und der Drogenhandel, alles das bekommt man nicht in den Griff und so eine Stadt will Kulturhauptstadt werden, lächerlich.