Bericht zu CoronaSchulen bei Virus-Ausbreitung nicht überdurchschnittlich gefährlich

Bericht zu Corona / Schulen bei Virus-Ausbreitung nicht überdurchschnittlich gefährlich
Gesundheitsministerin Paulette Lenert und Paul Wilmes von der Luxemburger Universität haben am Freitagmorgen den Bericht „L’école face à la COVID-19 au Luxembourg“ vorgestellt. Dabei ging es um die Verbreitung des Coronavirus an den Schulen. Foto: Julien Garroy / Editpress

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Die Schulen in Luxemburg sind nicht gefährdeter, was eine Ausbreitung des Coronavirus betrifft, als andere Berufsfelder mit ähnlicher Personendichte. Dafür müssen aber einige Bedingungen erfüllt sein. Das ist das Ergebnis des Berichts „L’école face à la COVID-19 au Luxembourg“, das Gesundheitsministerin Lenert und Bildungsminister Meisch bei einer Pressekonferenz am Freitagmorgen vorgestellt haben.

In Luxemburg hat es in der Vergangenheit bereits einige Corona-Infektionen in Schulen gegeben, mehrere Klassen mussten deshalb vollständig in Quarantäne. Trotzdem kommt der Bericht „L’école face à la COVID-19 au Luxembourg“ zu dem Schluss, dass Schulen nicht dazu prädestiniert sind, auffällig oft zu Clustern zu werden. Den Bericht haben Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) und Bildungsminister Claude Meisch (DP) am Freitagmorgen bei einer Pressekonferenz präsentiert. Daran mitgearbeitet haben unter anderem die wissenschaftlichen Experten Laetitia Huiart von der Gesundheitsinspektion und Paul Wilmes von der Universität Luxemburg.

In der zugehörigen Pressemitteilung der Regierung heißt es: „Trotz des Vorhandenseins ansteckender Personen war das Risiko einer Übertragung innerhalb der Schule bisher begrenzt und nicht ausreichend, um signifikante Häufungen von Fällen zu produzieren.“ Das sei unter anderem den Hygienemaßnahmen, der großen Anzahl an Tests und der Klassentrennung zu verdanken. Seit Mitte Juni sei die Inzidenz bei den Lehrern ähnlich hoch oder sogar etwas niedriger als bei der sonstigen berufstätigen Bevölkerung. Zudem sei das Risiko von Komplikationen und Krankenhausaufenthalten bei jungen Menschen – wie in anderen Ländern auch – gering.

Benachteiligte Schüler sollen unterstützt werden

Dass die Zahl der Infektionen bei Schülern in Luxemburg (rund 100 Fälle seit Mitte Juni) gestiegen sei, hänge damit zusammen, dass auch die Zahl der positiven Fälle in der Allgemeinbevölkerung zugenommen hätten. Auf internationaler Ebene gebe es nur wenige Daten zum Übertragungsrisiko im schulischen Umfeld und auch keinen Konsens über die potenzielle Rolle der Schulen bei der Übertragung des Coronavirus. Dennoch scheinen Schulen laut der Regierung Luxemburgs nicht in überdurchschnittlichem Maße dazu beizutragen, das Virus zu verbreiten.

Claude Meisch sagt, dass die Menschen lernen müssen, mit der Pandemie zu leben, mit ihr zu lehren und mit ihr zu lernen. „Das Ziel ist es, das Recht auf Bildung und maximale Sicherheit für Studenten und Lehrer zu garantieren.“ Es bedürfe klarer Regeln, um sicherzustellen, dass die Schulen so normal wie möglich funktionieren. Das kommende Schuljahr werde abgesehen von den Corona-Maßnahmen von mehreren Unterstützungsmaßnahmen für Schüler und Lehrer begleitet. Darunter fällt die Entwicklung eines Konzepts für Fernunterricht für gefährdete Schüler und eines Systems von Unterstützungsmaßnahmen für Schüler, die diese benötigen – um eine Zunahme der Bildungsungleichheiten zu verhindern. Der Beginn des Schuljahres solle außerdem laut der Pressemitteilung unter „maximaler Anwesenheit im Unterricht unter Berücksichtigung der notwendigen Gesundheitsmaßnahmen“ stattfinden.