Eishockey„Immer noch Verlängerung“: Tampa Bay gewinnt Marathon-Match nach 150 Minuten

Eishockey / „Immer noch Verlängerung“: Tampa Bay gewinnt Marathon-Match nach 150 Minuten
Meisterreife Jubelschreie: Ondrej Palat (in Blau) nach dem erlösenden Treffer von Teamkollege Brayden Point Foto: AFP

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150 Minuten und 27 Sekunden: Tampa Bay und Columbus lieferten sich das viertlängste Spiel der NHL-Geschichte. Mit kuriosen Folgen.

Der Jubel nach dem erlösenden Treffer glich einer Meisterfeier, dabei hatte Brayden Point gerade „nur“ das erste Play-off-Spiel entschieden. Doch das hatte es in sich: 150 Minuten und 27 Sekunden dauerte die Eishockey-Schlacht in Toronto, erst in der fünften Verlängerung setzte Point den Schlusspunkt unter das viertlängste Play-off-Match der NHL-Geschichte. Die Jubelschreie der Tampa Bay Lightning nach dem 3:2-Sieg gegen die Columbus Blue Jackets hallten noch lange und laut durchs leere Rund.

„Ich weiß nicht, wie viele Jungs schon mal so lange in einem Spiel waren. Aber das war sicher etwas Besonderes“, sagte Point, dessen Tor aus dem insgesamt 151. Schuss beider Teams resultierte, dem höchsten Wert seit Datenerfassung. „Es ist sicher ermüdend, aber irgendwann macht es dann doch Spaß. Es war auf jeden Fall ein aufregendes Spiel“, sagte Point.

Sechstes Spiel in neun Tagen

Besonders bitter war das späte Ende des „aufregenden Spiels“ für Blue-Jackets-Goalie Joonas Korpisalo, der mit 85 parierten Schüssen einen Rekord für die meisten Saves in einem Play-off-Spiel aufstellte. Beim maßgeschneiderten Schlenzer über seine Schulter auf der Stockhandseite war der Finne jedoch machtlos. Sein Teamkollege Seth Jones dürfte sich nach der Niederlage hingegen nur noch nach einer Eistonne gesehnt haben. Der Verteidiger stand mit 65 Minuten und 6 Sekunden am längsten auf dem Eis – zudem war es das sechste Spiel in neun Tagen für Columbus.

Bis zum Rekord fehlte nicht viel: Die längste Begegnung der NHL im Jahr 1936 zwischen den Detroit Red Wings und den Montreal Maroons dauerte 176:30 Minuten. 

„Wir entschuldigen uns“

Enorm viel Spaß an der langen Overtime hatte während der „Schlacht“ vor allem die Regie für die großen LED-Panels zwischen den leeren Unter- und Oberrängen. In der vierten Overtime war auf den Leinwänden „Still Overtime“ („Immer noch Verlängerung“) zu lesen, in der fünften Zugabe legten die Techniker mit „Wir entschuldigen uns, falls sie für heute andere Pläne hatten“ noch einen drauf.

Andere Pläne hatten vor allem die Boston Bruins und die Carolina Hurricanes, die eigentlich im Anschluss ihr erstes Achtelfinalspiel der Best-of-Seven-Serie absolvieren sollten. Da sich die Marathon-Partie zuvor jedoch insgesamt über einen Zeitraum von sechs Stunden und 13 Minuten erstreckte, durften die Bruins und Canes erst am Mittwochmorgen (Ortzseit) ins Play-off-Geschehen eingreifen.

Für die Lightning und Blue Jackets geht es nach kurzer Regeneration bereits heute (21.00 Uhr/MESZ) mit dem zweiten „Akt“ weiter – wahrscheinlich mit einem kürzeren Intermezzo. (SID)