Vëlosummer 2020Die Route D im Praxistest: Viele Höhepunkte auf abwechslungsreicher Strecke

Vëlosummer 2020 / Die Route D im Praxistest: Viele Höhepunkte auf abwechslungsreicher Strecke
Die Route D: Abwechslungsreich geht es zu, wie hier am Bockfelsen in Luxemburgs Altstadt  Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Rund zehn Tage ist der „Vëlosummer 2020“ schon alt. Den hatte Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) zusammen mit seinem für den Tourismus zuständigen Regierungskollegen Lex Delles (DP) ausgerufen, um dem offensichtlichen Radboom während der Coronazeiten Rechnung zu tragen. Von 16 geplanten Strecken blieben sechs Routen übrig, die das Tageblatt im Praxistest unter die Lupe nimmt. Nach einem gelungenen Auftakt mit dem „VëloViaNorden“ (Route A), dem Fiasko der Route F von Esch-Belval nach Luxemburg-Stadt sowie der längsten und schönsten Tour (Route E) geht es nun auf der Route D durch die Stadt und das Syrtal.

In der Gruppe ist Radfahren noch immer am schönsten. Man teilt die Erfahrungen, kann sich unterhalten oder einfach nur im Hinterrad des Vordermanns Kraft sparen. Letzteres war am vergangenen Samstag nötig, denn die Hitze kann eine Tour durchaus zur Qual werden lassen. Nicht aber die 55 km auf der Route D des „Vëlosummer 2020“, denn ein guter Teil der Strecke führt durch schattige Waldpassagen, wie z.B. zwischen Hesperingen und dem Stadtzentrum oder aber im Grünewald. 

Unsere Tour beginnt in Syren und hier wird schnell klar, dass die Route D der Route E gleicht. Die drei den ganzen August über für den Autoverkehr gesperrten Straßen sind nämlich auf beiden Touren identisch: Mensdorf – Schüttringen, Moutfort – Syren sowie der Syrener Berg (CR154). Den gilt es zuerst zu erklimmen, um anschließend Richtung Hesperingen den doch recht feudalen Hof von Bauer Guy, bekannt aus Funk und Fernsehen, zu passieren. Und noch etwas haben die Routen gemeinsam: Wieder fehlt jegliche Spur von einer Beschilderung. Auch im vierten Teil des Praxistests ist ein Zurechtfinden ohne heruntergeladenen Streckenverlauf auf den Radcomputer nicht möglich. Das ist ein absolutes Ärgernis, oder eine „Frechheit“, wie es die meisten Radfahrer im „Vëlosummer 2020“ ausdrücken.    

Von Hesperingen geht es entlang der Alzette auf dem Rad- und Spazierweg in Richtung Luxemburg-Stadt, besser gesagt Grund. Die 10 Kilometer sind ein Genuss, auch weil die vielen Waldpassagen eine echte Abkühlung an diesem heißen Morgen bringen. Ab der „Polfermillen“ wird der Weg eng und mitunter auch gefährlich. Die Spanplatten an der Behelfsbrücke unmittelbar vor dem Stadtgrund sind an mehreren Stellen aufgerissen und eine echte Zumutung für Radfahrer. Hier sollte man unbedingt absteigen, was bei den engen Passagen sowieso keine schlechte Idee ist.

Im Grund angekommen, ist die Versuchung groß, mit einem Pint im Pub den Durst zu stillen. Doch erstens ist es noch recht früh am Tag und zweitens sind erst 15 von 55 km absolviert. So geht es also nach einem Erinnerungsfoto weiter unter dem Bockfelsen hindurch in Richtung Pfaffenthaler Lift. Der ist groß genug für die gesamte Gruppe, die anschließend über die rote Brücke den Kirchberg erreicht. Hier beginnt der außergewöhnlichste Radweg des Landes entlang der Avenue John F. Kennedy. Einer, den man sich als Radfahrer überall im Land wünscht. Denn er verläuft getrennt von der Straße und garantiert mit seiner grünen Welle dem Zweirad die Vorfahrt. 

In Höhe der „LuxExpo“ geht es dann endlich wieder in den schattigen Wald. Über die „Charlys Gare“ auf Sennigerberg wird der Grünewald erreicht. Auch hier ist der Radcomputer zu ungenau für die Strecke. Die große Schleife über Rammeldingen und Ernster zurück nach Niederanven lohnt sich landschaftlich und in gewisser Weise auch architektonisch, geht es doch vorbei an Häusern, die andernorts als Schlösser bezeichnet werden würden. 

Der Rest der Strecke ab Niederanven Richtung Mensdorf, Schüttringen, Moutfort und Syren wurde bereits im Praxistest der Route E beschrieben und ist zumindest für unsere samstägliche Tour schnell resümiert: Hot, hot, hot. Das Warten auf ein Kaltgetränk auf der Terrasse dauerte schließlich über zwei Stunden. Die aber waren im Sattel durchaus abwechslungsreich und lohnenswert.  

Die Route D

Das Plus:
+ Schöne und abwechslungsreiche Strecke inklusive City-Trip
+ Radweg auf dem Kirchberg
+ Bis auf den CR154 bei Syren wenig Steigungen
Das Minus:
–  Keine Beschilderung
–  Enger und zum Teil ramponierter Weg im Grund
–  15 km identische Strecke zur Route E
Das Fazit:
Die drei gesperrten Straßen der Route D sind auch ein Teil der Route E und machen laut offiziellen Angaben fast 20% der Strecke aus. Ansonsten gibt es viele Rad- und Feldwege. Der Streckenverlauf ist sehr abwechslungsreich und lädt zu einigen Pausen ein. Aber wieder fehlt von einer Beschilderung jegliche Spur.  

Route D: Die Statistiken laut Sport-Tracking-App Strava
Route D: Die Statistiken laut Sport-Tracking-App Strava Screenshot

GeTee
13. August 2020 - 14.20

All Kéier wann ech en Auto mat Velosträger gesinn stellen ech mer déi selwecht Fro : "Ech verstinn net firwat een fir Velo ze fueren en Auto brauch ??????? " Den Auto huelen fir Velo fueren ze goen ass dach absolut absurd an onoekologesch. Do kritt t'Greta dach Zoustänn !!! Ech setzen meng Harley-Davidson jo och net op en Unhänger wann ech well en Tour dermat maachen !! Et si jo Rieder drun !

Früher war mehr Lametta
12. August 2020 - 13.18

Ech hun meng Routen emmer selwer eraus gesicht, dat wor dann mol mei spannend. Emol sin ech mam Mountain Bike aus engem Bösch komm, woust net wou ech drun wir, do koum eng Fra am Feldwe. Neen, net schlecht denken, ech frot Sie wou sin ech hei, ma dat dohannen as Reimberg sot d´Fra. Fir d´eischt am mengem liewen zu Reimberg. An dat ouni Navi. Oder sin zu Clierf mam Velo an den Zuch, war esou Mid, ech konnt net mei. Demols as en nach schief gekukt gin wann en mam Velo an den Zuch geklomm as. Den Zuch as och regelmässig an d´Eisleck gefuer. Ech mengen dat wor ennert dem Henri Grethen. Weisou mussen d´ Leit haut en hun den hinnen set wuer se sollen fueren, verstin ech net, sin ech esou Dom?