KommentarDie NRA auflösen – eine Kulturrevolution in den USA?

Kommentar / Die NRA auflösen – eine Kulturrevolution in den USA?
Eine Frau inspiziert Handfeuerwaffen während einer NRA-Veranstaltung in Dallas, Texas Foto: AFP/Loren Elliott

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Die Generalstaatsanwältin des US-Bundesstaates New York, Letitia James, fährt schweres Geschütz gegen die Lobby der amerikanischen Waffenfetischisten auf. Nichts weniger als die Auflösung der mächtigen National Rifle Association (NRA) verlangt die Juristin und wirft der Führungsriege der Organisation vor, über Jahre hinweg zig Millionen Dollar, die sicherlich vornehmlich aus Mitgliederbeiträgen stammen, in die eigenen Taschen gesteckt beziehungsweise ein ausschweifendes Leben damit finanziert zu haben. Das passt nun gar nicht zum Saubermänner/-frauen-Image der NRA, die doch vielmehr den braven, rechtschaffenen und gesetzestreuen Bürgern nahestehen wollen, die lediglich auf den Besitz ihrer halbautomatischen Knarren bestehen, um ihr Leben und das ihrer Liebsten im Bedarfsfall mit einem beträchtlichen Arsenal an Feuerwaffen zu verteidigen. 

Was Letitia James allerdings vorhat, käme einer kleinen Kulturrevolution gleich, sollte es ihr tatsächlich gelingen, ihr Vorhaben bis zum Ende durchzusetzen. Immerhin reicht die Gründung der NRA bis ins Jahr 1871 zurück. Doch beruft sich der Waffenverein bei der Verteidigung des „Rechts“ eines jeden Bürgers, eine Waffe zu besitzen und zu tragen, auf einen Verfassungszusatz, der im Dezember 1791 beschlossen wurde, womit wir quasi in den Anfangsjahren des Bestehens der Republik angelangt sind. Da scheint es nicht übertrieben, den Waffenbesitz – aber auch die damit einhergehenden Begleitumstände – als immanenten Teil der US-amerikanischen (Un-)Kultur zu bezeichnen. Doch wenn nun die NRA als inbrünstigste Verteidigerin dieser Kultur fallen sollte?

Übrigens: Bis zum gestrigen Tag starben in den USA laut der Internetseite „Gun violence archive“ in diesem Jahr 25.027 Menschen durch den Gebrauch von Schusswaffen, davon 14.454 durch Selbstmord und 10.573 durch Mord u.a.m. 21.372 Menschen wurden durch diese Waffen verletzt.

Nomi
8. August 2020 - 10.36

Wann d'Police an den USA wees datt net all Mensch ob der Strooss eng Waff kann hun, wert d'Policegewalt an den USA och oofhuelen !

HTK
7. August 2020 - 17.28

Moses,alias Charlton Heston dreht sich im Grabe um. Als ehemaliger Präsident dieser Cowboy-Riege war er überzeugt,dass jedes Kind in Amerika eine Bazooka bedienen können sollte.