Vëlosummer 2020Aus 16 mach 6: Die Radrouten für den August

Vëlosummer 2020 / Aus 16 mach 6: Die Radrouten für den August
Luxemburg im Zeichen des Fahrrads:  Der „Vëlosummer 2020“ beginnt am 1. August, wenn auch in einer abgespeckten Version  Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Ursprünglich waren 16 Strecken geplant, geblieben sind sechs: Der „Vëlosummer 2020“ beginnt am Wochenende zwar in abgespeckter Form, doch immerhin konnten einige, zum Teil zusammenhängende Routen für die Radfahrer erstellt werden. 

Vor rund zwei Monaten hatten Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) und Tourismusminister Lex Delles (DP) den „Vëlosummer 2020“ ausgerufen. Die Idee: während des ohnehin verkehrsarmen Monats August eine ganze Reihe von Straßen für den Autoverkehr zu sperren und exklusiv den Fahrrädern zu reservieren. Somit sollte dem Radboom in Corona-Zeiten Rechnung getragen werden. Vorgestellt wurden damals 16 Strecken. Da das aber im Vorfeld nicht mit den Gemeinden abgeklärt war, konnten diese von einem Vetorecht Gebrauch machen. Was sie auch taten, denn übrig blieben schlussendlich sechs Routen, wovon lediglich drei den gesamten August über den Radlern zur Verfügung stehen.

Für Lex Delles ist das aber keine Enttäuschung: „Es wurden den Gemeinden Vorschläge unterbreitet“, antwortete er gestern auf Nachfrage bei der Pressekonferenz zum Startschuss des „Vëlosummer“, „das zeigt gerade die Stärke des Projekts, denn es wurde nicht einfach gesagt: Diese Straßen werden gesperrt und fertig ist. Nein, die Gemeinden sollten aktiv am Prozess teilnehmen. Und alle beteiligten Akteure ziehen an einem Strang“.  Dass sich Gemeinden, die im ursprünglichen Projekt nicht vorgesehen waren, von selbst gemeldet haben, ist für Minister Delles eine Bestätigung. In der Tat ist der „VëloViaNorden“ über 36 km (Route A) hinzugekommen. Der wird an diesem Wochenende eine Menge Radfahrer in Richtung Ulflingen, Weiswampach, Clerf und Kiischpelt ziehen, weshalb man sich bei der CFL auch auf einen größeren Andrang von Radfahrern vorbereitet hat, so Delles. Eine Neuauflage gibt es dann am 15./16. August.    

Lediglich an Wochenenden für den motorisierten Verkehr gesperrt (Ausnahmen: Anwohner, landwirtschaftlicher und öffentlicher Verkehr) ist auch die Route B (Mamer-Keispelt-Kopstal, 27 km) und die Route C (Mamertal, Alzettetal, 40 km). Die Route D (Syrtal, Alzettetal, 55 km), E (Gutland-Mosel, 85 km) und F (VëloExpresswee Esch-Luxemburg, 27 km) kann dagegen den gesamten August über stressfrei von den Radfahrern befahren werden. Allerdings: Die gesperrten Straßen sind in die Routen integriert worden. Es ist demnach nicht so, dass die gesamten Kilometer auf gesperrten Straßen absolviert werden. Vielmehr wurden bestehende Infrastrukturen, in erster Linie natürlich Radwege, in die Routen mit eingebunden. 

Eine kleine Mogelpackung?

Am Beispiel der Route Esch – Luxemburg kann das vielleicht am besten veranschaulicht werden. Zwar misst die Route insgesamt 27 km, jedoch ist die für den Autoverkehr gesperrte Straße entlang der Autobahn zwischen Steinbrücken und Leudelingen „lediglich“ 2,5 km lang. Start ist in Belval, womit sich die Frage stellt, wie der Radfahrer durch Esch in Richtung Schifflingen/Foetz bis nach Steinbrücken gelangen soll, ohne in den Straßenverkehr zu gelangen. Das klingt ein wenig nach einer (kleinen) Mogelpackung. Ob der „Vëlosummer 2020“ eine solche ist, wird der Praxistest ab Samstag zeigen.

Wie auch immer, der erste „Vëlosummer“ in Luxemburg ist auch dazu da, um Erfahrungen zu sammeln. Denn Lex Delles ließ am Freitag keinen Zweifel daran, dass es 2021 eine zweite Auflage geben wird. „Der ‚Vëlosummer’ reiht sich in die Strategie der Förderung des Aktivtourismus ein. Und er ist wichtig, um Luxemburg als radtouristisches Land zu zeigen und zu fördern“, so der Tourismusminister. Daher wird er von zusätzlichen Fördermaßnahmen begleitet. Zum Beispiel das „We move“. Hier kann der Radtourist auf einer mehrtägigen Tour innerhalb Luxemburgs sein Gepäck kostenlos von einem Hotel zum anderen transportieren lassen. Und es wurde eigens für den „Vëlosummer“ eine Internetseite geschaffen (www.velosummer.lu). Dort stehen auch die dafür produzierten Straßenkarten zum Download bereit. Auch die Druckversion der Luxemburg-Karte mit allen Radwegen des Landes kann dort kostenfrei bestellt werden.    

Leila
1. August 2020 - 21.55

"Cardiofitness für alle" Noch keinen Radfahrer mit Herzinfarkt auf der Straße liegen sehen? Ich schon! Von wegen "alle" ...

Schöne Grüne Welt
1. August 2020 - 16.43

@Valerie, das kann man nicht machen, aber was ich vorschlagen würde, jeder muss sein Autoschlüssel abgeben. Die im Norden bei Herrn Turmes, die im Süden bei Herrn Bausch, die im Westen, ich weiß nicht, ist nicht ganz glaubwürdig, oder. Aber um meine Gedanken weiter zu denken, jeder, aber jeder der nur einen triftigen Grund hat darf ein Antrag stellen, und ein Gremium Grüner Autohasser entscheidet, ob die Oma z.b. wirklich nicht mit der Bahn Tram Bus ins Hopital kommt.

de Prolet
1. August 2020 - 16.35

Nee, wat e Gedeessems a wat e Gejätz fir dräimol näischt!

Valerie Velo
1. August 2020 - 14.17

Autofreies Land?! Das wäre großartig. Entlastung auf den Straßen und eine super Cardiofitness für alle ?

Vorreiter wie immer.
1. August 2020 - 12.07

Wir werden das erste Land wo das Auto verboten wird. Glauben Sie nicht? Dann schauen sie sich siese untoleranten Autohasser doch mal an. Und keiner wehrt sich. Nicht mal der ACL. Meine letzte Mitgliegskarte war 2020.

Arlette Laroche
1. August 2020 - 9.19

Geet ët dann nach méi domm? Stroossen déi nach gut befuerbar sin, déi späeren mir fir Veloen, Firwaat bezuelen mir dann eng Onmass Geld fir Velos-Wéer?