RadsportVorsichtiger Optimismus: Tour de Luxembourg hält an ihrem Plan fest

Radsport / Vorsichtiger Optimismus: Tour de Luxembourg hält an ihrem Plan fest
Die Radsportfans in Luxemburg sehnen sich nach Rennen – im September soll die Tour de Luxembourg planmäßig stattfinden  Foto: Tageblatt-Archiv/Marcel Nickels

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Die Radsport-Saison nimmt weiter Fahrt auf. Heute startet die Sibiu Cycling Tour in Rumänien, bei der schon einige Mannschaften ihre Teilnahme abgesagt haben. Droht der Tour de Luxembourg, nachdem Deutschland und die Schweiz das Großherzogtum zum „Risikogebiet“ erklärten, ein ähnliches Szenario?

Am heutigen Donnerstag startet das rumänische Etappenrennen Sibiu Cycling Tour (2.1). Mit dabei sind auch bekannte Namen der Radsportszene. Unter anderem wird Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) an den Start gehen, aber auch Oldie Davide Rebellin (Meridiana Kamen) wird sich in Rumänien die Ehre geben. Des Weiteren sollte der Sieger des letztjährigen Amstel Gold Race, Mathieu van der Poel, in Rumänien starten – seine Mannschaft Alpecin-Fenix sagte die Teilnahme an der Rundfahrt aber komplett ab. „Leider mussten wir zu der Einsicht kommen, dass eine Reise nach Rumänien keine Option ist. Die Gesundheit der Fahrer und der Teammitglieder sowie der Öffentlichkeit hat oberste Priorität“, hieß es in einer Mitteilung des Teams. Auch das Team Felbermayr Simplon Wels (Österreich) sagte seine Teilnahme ab. Rumänien meldete am vergangenen Donnerstag 777 Neuinfektionen und damit trotz relativ geringer Einwohnerzahl die viertmeisten in Europa inklusive Russland.

Beim rumänischen Rennen herrscht Unruhe: Der russische Rennstall Gazprom Rusvelo konnte wegen Reiserestriktionen nicht kommen. Das italienische Team Androni Giocattoli verzichtete auf Anraten der Teamärzte wegen der gestiegenen Infektionszahlen in Rumänien auf die Reise. Androni Giocattoli hatte die letzten drei Jahre die Rundfahrt gewonnen (2017 mit Egan Bernal).

Verschiedene Herangehensweisen

Entspannter geht die Mannschaft des luxemburgischen Profis Jempy Drucker mit der Situation um. Bora-hansgrohe-Teammanager Ralph Denk sagte radsport-news.com: „Nach Rücksprache mit den Behörden in Deutschland und Österreichunser Line-up besteht nur aus Fahrern dieser beiden Nationendroht aktuell keine Quarantäne nach der Rückkehr aus Rumänien, da es sich um ein professionelles Sportevent mit entsprechendem Corona-Konzept handelt.“ 

Doch droht den Veranstaltern der Tour de Luxembourg ein ähnliches chaotisches Szenario? Seit gestern hat neben Deutschland auch die Schweiz Luxemburg zum Risikogebiet erklärt. Dänemark hat Luxemburg auf seine „list of banned countries“ gesetzt. „Noch haben keine Mannschaften ihren Start abgesagt“, erklärt der Generalsekretär der Tour de Luxembourg, Benoît Theisen. Und auch die Erklärung zum Risikogebiet würde für die Veranstalter nicht viel ändern. „Die Richtlinien der UCI bleiben gleich, wir brauchen unter anderem einen Covid-Koordinator. Wir wollen hier auf dem höchsten Standard sein.“

Dass die Dreiländermeisterschaft abgesagt wurde, ist relativ naheliegend. Schließlich sind es die Verbände aus Deutschland und der Schweiz, die dem Rennen in Luxemburg beiwohnen würden. Mit einer Absage plant man bei den Veranstaltern der Tour de Luxembourg aber noch überhaupt nicht. Bis zum Start des Rennens am 15. September sind es noch etwas mehr als sieben Wochen. „Es wäre natürlich ein riesiges Problem, wenn Teams absagen würden, aber zurzeit sind wir noch nicht so weit. Wir wissen auch seit heute (gestern) erst, dass die Schweiz uns zum Risikogebiet erklärt hat. Die Situation kann sich täglich ändern, dem sind wir uns bewusst.“

Die Zuschauer, insofern sie im September bei der Tour de Luxembourg zugelassen werden, müssen sich auf einige Veränderungen einstellen. Vor allem der Kontakt zu den Fahrern ist strengstens verboten. „Wir halten uns an die Regeln der UCI. Die Mannschaften sind quasi abgeschottet. Zum Bus dürfen keine Zuschauer gehen – das muss man in dieser Zeit einfach akzeptieren. Die Veranstalter der Tour de Luxembourg sind positiv gestimmt – denn Theisen weiß auch: „Man muss abwarten. Vielleicht ist Luxemburg schon nächste Woche kein Risikogebiet mehr.“