Bauprojekt in MamerErschwinglicher Wohnraum und ein Supermarkt

Bauprojekt in Mamer / Erschwinglicher Wohnraum und ein Supermarkt
Das Projekt „Millénaire“ sieht die Schaffung von Wohn-, Büro- und Geschäftsflächen im Zentrum von Mamer vor Illustration: Gemeinde Mamer

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mamer wächst und wächst. Überall entsteht neuer Wohn- und Geschäftsraum, so auch im Zentrum der Ortschaft.

Das Projekt „Millénaire“ soll auf einem Areal an der Kreuzung rue du Millénaire und der rue de l’Ecole entstehen. Derzeit wird das 24,38 Ar große Gelände als öffentlicher Parkplatz genutzt. Das Bauvorhaben zeichnet sich unter anderem durch seine zentrale Lage in unmittelbarer Nähe des Postamts, der Gemeindeverwaltung, des Jugendzentrum und der Kirche aus. Bis zum Bahnhof sind es etwa 150 Meter.

Aber auch der soziale Charakter soll nicht zu kurz kommen. In einem vierstöckigen Gebäude sind u.a. 19 Sozialwohnungen mit bis zu vier Schlafzimmern vorgesehen. Zwischen 50 und 60 Personen sollen hier ein neues Zuhause finden. Partner ist die „Société nationale des habitations à bon marché“ (SNHBM). 350 Quadratmeter sollen für Bürofläche zur Verfügung stehen und im Erdgeschoss wird ein rund 900 Quadratmeter großer Supermarkt mit Bäckerei und Metzgerei entstehen. Die Supermarktkette Pall Center hat bereits Interesse an einer Niederlassung gezeigt. 

Laut den Projektverantwortlichen könnten des Weiteren Gesundheitspraxen, gastronomische Betriebe, administrative und Freizeiteinrichtungen hier Platz finden. Das Projekt befinde sich noch in der Planungsphase, betont der Leiter des Technischen Dienstes der Gemeinde, Laurent Hansen. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2021 beginnen. Die Bauzeit soll zwischen zwei und drei Jahren betragen. Die Gedenkstätte an der rue du Millénaire soll bestehen bleiben. Während der Bauarbeiten könnte sie aber verlegt werden.

Das Gebäude wird sich außerdem durch seine ökologische Bauweise auszeichnen. So soll zum Beispiel das Flachdach begrünt und ein Teil davon mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet werden. In puncto Parken ist eine dreistöckige Tiefgarage für insgesamt 128 Fahrzeuge vorgesehen. Jede Wohneinheit wird über zwei Stellplätze verfügen. Das Parkhaus soll auch von den Kunden des Supermarkts benutzt werden können. Die Zufahrt wird über die rue du Millénaire über die Rückseite des Grundstücks erfolgen. Das Gebäude, das sich nahtlos in seine Umgebung einfügen soll, wird des Weiteren an den „chauffage urbain“ angebunden.

Angesichts der horrenden Wohnungspreise wird die Schaffung von sozialem Wohnraum allgemein begrüßt. Große Kritik am Bauvorhaben blieb bislang aus, sodass Bürgermeister Gilles Roth (CSV) mit einer zügigen und reibungslosen Umsetzung des Projekts rechnet.

Neue Solaranlage

Die Gemeinde Mamer investiert in den Klima- und Umweltschutz. So hat sie vor kurzem ihre fünfte Fotovoltaikanlage in Betrieb genommen. Mit einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern handelt es sich um die größte Anlage, die bislang in der Gemeinde errichtet wurde. Die 386 Solarmodule wurden auf dem Dach des „Précoce“-Gebäudes in Mamer installiert. Sie werden alle einzeln per Computer überwacht. Die Paneele haben eine Gesamtleistung von 119 KWp (Kilowatt-Peak). Die erzeugte Strommenge liegt bei 120.000 KWh (Kilowattstunden). Sämtliche Fotovoltaikanlagen der Gemeinde produzieren 270.000 KWh an Strom. Das entspricht einem Jahresverbrauch von 50 vierköpfigen Haushalten, bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 5.200 KWh. Die neue Anlage alleine liefere Strom für 26 Haushalte, sagt Laurent Majerus, Umweltberater der Gemeinde. Sie erlaube eine Reduktion der CO2-Emissionen um 67 Tonnen pro Jahr. Weitere Fotovoltaikanlagen werden auf öffentlichen Gebäuden, unter anderem auf dem „Kinneksbond“-Campus, entstehen.