Vëloland Lëtzebuerg?Fast 150 Einsendungen: „Méco“ baut Druck in Sachen Rad-Infrastruktur auf

Vëloland Lëtzebuerg? / Fast 150 Einsendungen: „Méco“ baut Druck in Sachen Rad-Infrastruktur auf
Nicht überall sind die Radwege so ausgebaut wie auf Kirchberg. Im Gegenteil, in Sachen Fahrrad-Infrastruktur liegt vieles in Luxemburg im Argen, wie „Méco“ momentan mit seiner Videoaktion feststellt.  Foto: Editpress/Alain Rischard

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Radstrecken wie bei Stadtbredimus, die kilometerlang nicht verlassen werden können, ein durch ein Bushäuschen unterbrochener Radweg in Esch, lebensgefährliche Kreuzungen und vieles mehr: Radfahrer haben es mitunter nicht leicht im jahrzehntelang durch das Auto geprägte Straßen- und Stadtbild Luxemburgs. Das „Mouvement écologique“ („Méco“) hat eine Video- und Foto-Aktion ins Leben gerufen, die Druck auf die politischen Verantwortlichen machen soll.  

Auch wenn Verkehrsminister François Bausch im Tageblatt-Interview (13.7.2020) Luxemburg auf dem Weg zu einer „Vëlonatioun“ sieht, so ist der Alltag der Radfahrer im Großherzogtum reich an Gefahren. Aus diesem Grund hat „Méco“ eine Foto- und Videoaktion ins Leben gerufen. Der Erfolg gibt der Organisation bis jetzt recht. Ziel ist es, vom Fahrradboom in der Corona-Krise zu profitieren, um das Radfahren in Luxemburg zu fördern und vor allem durch eine Verbesserung der Infrastruktur sicherer zu machen. 

Am Sonntag findet das schon zur Tradition gewordene „Alles op de Vëlo“ Corona-bedingt in einer etwas anderen Form statt. Da man wegen der Pandemie nicht wie jedes Jahr die Radfahrer auf der für den Autoverkehr gesperrten Strecke zwischen Mersch und Mamer versammeln kann, ruft „Méco“ die Radfreunde dazu auf, das Zweirad an diesem Tag dennoch zu benutzen und anschließend Fotos von den schönsten Plätzen des Landes einzuschicken. Diese Aktion reiht sich in die seit ein paar Wochen laufende Videoaktion ein, in der es um besonders gefährliche Passagen für Fahrradfahrer im Land geht. Hier wurden die Radfahrer gebeten, kurze Videos zu machen und mit ein paar Worten zu beschreiben. 

„Beide Aktionen sind komplementär“, erklärt Cédric Metz, Koordinator des Projekts. Dass es in Sachen Fahrrad-Infrastruktur noch jede Menge Nachholbedarf im Land gibt, das beweist die Anzahl der bis jetzt eingeschickten Videos. Um die 150 habe man bis Anfang der Woche erhalten, so Metz, ca. zehn pro Tag. „Es sind viele Videos aus der Stadt Luxemburg, aber auch viele aus Esch. Und dann tauchen einige Passagen auf Radwegen immer wieder auf.“

Es besteht demnach eine Menge Handlungsbedarf jenseits aller politischer Lippenbekenntnisse in Sachen sanfter Mobilität. In Anbetracht der positiven Resonanz aus der Bevölkerung überlegt man beim „Mouvement écologique“, die Aktion zu verlängern. Denn eigentlich sollte sie nur bis zum Sonntag laufen. Anschließend sollte mit der Auswertung begonnen werden. „Wir werden uns etwas mehr Zeit bei der Auswertung lassen als geplant“, sagt Metz. Was mit dem Material geschieht, steht auch noch nicht genau fest. Eine Möglichkeit ist, die Videos thematisch aufzuarbeiten und sie dem Mobilitätsministerium sowie den betroffenen Gemeinden zukommen zu lassen. Der Öffentlichkeit sollen sie aber auch zugänglich gemacht werden, denn: „Viele Menschen haben sich bei uns für diese Aktion bedankt. Sie sind froh, dass sich jemand für die Fahrradfahrer und die Fahrrad-Infrastruktur einsetzt“, so Cédric Metz abschließend.

Die Video- und Foto-Aktion

„Méco“ fordert die Radfahrer auf, kurze Videos von besonders gefährlichen Strecken bis zum 19. Juli einzusenden. Am 19. Juli, Tag der Aktion „Alles op de Vëlo“, sollen die Zweiradfahrer dann Fotos von besonders schönen Plätzen des Landes liefern, die auf einer Online-Foto-Wall auf www.meco.lu publiziert werden. Einsenden via WhatsApp (621 474 430), Facebook (facebook.com/mouvement.ecologique) oder E-Mail (facebook.com/mouvement.ecologique).

Bengel
18. Juli 2020 - 7.36

Traureg

Stiwi
16. Juli 2020 - 11.28

Wisou kennt keng velospiste an Hollercherstross????

Realist
16. Juli 2020 - 8.59

Ein "Velo-Land"? Ja klar. Nur halt eines mit 300 Tagen Regen, Kälte und Matsch im Jahr, mit einem Alterdurchschnitt von gut 50 Jahren bei der autochtonen Bevölkerung und mit einem Strassennetz, auf dem man bei längeren Touren einen Höhenunterschied von gefühlten 100 m überbrücken muss - sofern man lebend durch die Dauerstaus und permanenten Blechlawinen kommt. Von solchen Kleinigkeiten abgesehen ist aber alles perfekt. Insofern: Weiter so, liebes Méco. Irgandwann mal kommst du vielleicht auch mal in der Realität an...