Urlaub an der belgischen KüsteKein FKK-Strand in Bredene und „null Toleranz“ in Knokke

Urlaub an der belgischen Küste / Kein FKK-Strand in Bredene und „null Toleranz“ in Knokke
An einem Strand in Knokke-Heist gibt es getrennte Bereiche für Besucher Foto: dpa/Kurt Desplenter

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Seit dem 15. Juni sind die Grenzen innerhalb Europas und somit zu Belgien wieder geöffnet. Wie in den Jahren zuvor zieht es viele Einwohner Luxemburgs in dieser Jahreszeit „op d’belsch Plage“. In einer mehrteiligen Serie stellen wir den Lesern die wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus aus den zehn Küstengemeinden vor. 

Aufgrund unterschiedlichster, teils geografischer Vorbedingungen hat jede Gemeinde ein eigenes Konzept entwickelt. Der Strand von Bredene ist nicht zuletzt aufgrund seines FKK-Strands weit über die Grenzen von Belgien hinaus bekannt. Aus dem Nacktbaden wird dieses Jahr jedoch nichts werden. Der Strandabschnitt, der seit dem Jahr 2000 den Nudisten vorbehalten ist, wird zum Textilstrand. Mit dieser Maßnahme möchte der Schöffenrat zusätzlichen Raum für die Besucher schaffen.

Der Strand ist in sechs Zonen unterteilt, die Bereiche vier bis sechs sind den Tagestouristen vorbehalten. Die Abstandsregel ist das A und O in Bredene. Aus diesem Grunde wurden die Strandabschnitte weiter unterteilt: Korridore, Strandkabinen, Bereiche, in denen man sitzen darf, und Zonen, in denen sich die Badegäste frei bewegen können, aber nicht im Sand sitzen dürfen. In den belebten Straßen des Ortszentrums gilt wie in anderen Gemeinden das Prinzip des Einbahnverkehrs für Fußgänger.

Der Strand von Zeebrügge ist ebenfalls in mehrere Abschnitte eingeteilt, die ihrerseits über einen von 13 Zugängen erreichbar sind. Der Strand ist in die Bereiche „freier Strand“, Strandkabine, Bananamoon, Surfclub sowie „Sportstrand und Badengebouw“ unterteilt. Zwischen den Strandkabinen muss ein Wind- und Sichtschutz errichtet werden. Diese sind vor Ort im „Badengebouw“ erhältlich.

Knokkes Bürgermeister fordert „null Toleranz“

Der Schöffe für Tourismus in Knokke, Anthony Wittesaele, ruft die Tagestouristen dazu auf, die Einkaufsmeilen und Strände von Knokke zu meiden. Mit rund 33.000 Bewohner und 24.000 Zweitwohnungsbesitzer seien die Kapazitäten des beliebten Badeortes schnell erreicht. Knokke möchte nicht zu einem zweiten Tirol werden, so der Schöffe gegenüber dem flämischen Medienhaus HLN Nieuws.

Ende Juni strömten Massen von französischen Tagestouristen nach Knokke und missachteten die Schutzmaßnahmen. Vor wenigen Tagen sorgten mehrere Hundert junge Menschen aus den Niederlanden für Aufruhr nach der nächtlichen Schließstunden der Bars. Bürgermeister Leopold Lippens forderte die lokale Polizei zu null Toleranz bei Verstößen auf. Lippens nimmt kein Blatt vor den Mund und meinte im HLN-Interview: „Jedem steht es frei, sich aus Knokke fernzuhalten.“

An den 24 Strandbars werden die von der Regierung vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten, also Abstandsregeln, Händedesinfektion und Mund-Nasen-Schutz für das Bedienpersonal. Liegestühle am Strand sind für jedermann frei zugänglich, eine Reservierungspflicht besteht nicht. An den freien Stränden wurden indes 200 „Cabrio-Kabinen“ von jeweils 3 x 3 Meter mit vier Meter Abstand zueinander aufgebaut.

Größere Terrassen in der Fußgängerzone

Einkaufen wird in der Lippenslaan während der Saison wesentlich entspannter sein. Verschiedene Straßenabschnitte sind für den Autoverkehr gesperrt, Bürgersteige wurden mittels Holzstegen breiter angelegt. Auf diese Weise entsteht mehr Freiraum für Fußgänger, Stichwort Social Distancing. Positiver Nebeneffekt: In der neu geschaffenen „Fußgängerzone“ können mehrere Gaststätten ihre Terrassen ausdehnen.

Die Internetseite https://www.myknokke-heist.be/de/strand-deich-coronasicher gibt Auskunft über den Andrang an den Stränden. Große Veranstaltungen wie Festivals sind abgesagt, stattdessen besteht eine Auswahl an kleinen Events, wobei die Kinder nicht zu kurz kommen (siehe hier https://www.myknokke-heist.be/de/veranstaltungen).

Corona und der Lockdown brachten viele Einschränkungen mit sich. Einige Horeca-Betreiber, so etwa das Traditionshaus „Marie Siska“, nutzten die Zwangspause und brachten ihr Unternehmen vollständig auf Vordermann. Der Spielplatz wurde um neue Spielgeräte erweitert, andere wurden versetzt mit dem Ziel, die Sicherheitsabstände zwischen den Kindern zu gewährleisten. Auch das Minigolf-Terrain bleibt während der Saison geöffnet, allerdings mit eingeschränkter Spielerzahl. Durch die Abstandsregeln gingen etwa 10 Prozent an Sitzplätzen im Garten und 30 Prozent im Restaurant verloren. Um möglichst viele Kunden mit den gastronomischen Spezialitäten des 100-jährigen Hauses zu verwöhnen, wurden die Öffnungszeiten verlängert.

horst
13. Juli 2020 - 13.07

"Kein FKK" Ist doch normal, mit einer Maske ist man nicht mehr nackt.