WohnenLuxemburg ist Europas teuerster Immobilienmarkt

Wohnen / Luxemburg ist Europas teuerster Immobilienmarkt
In Luxemburg wird, wie hier in Oberkorn, zwar fleißig gebaut – doch das Großherzogtum ist Europas teuerstes Wohnungspflaster Foto: Editpress/Isabella Finzi

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburg lässt alle anderen europäischen Länder hinter sich – zumindest was die Preise auf dem Immobilienmarkt angeht. Eine Studie des Wirtschaftsprüfunternehmen Deloitte zeigt, dass die Wohnungspreise in Luxemburg deutlich über den anderer europäischer Länder liegen. 

Wohnen in Luxemburg ist teuer: Diese Nachricht dürfte niemanden wirklich überraschen. Doch der „Deloitte Property Index 2020“, an dem Luxemburg zum ersten Mal teilgenommen hat, zeigt deutlich, wie viel mehr Geld man auf den Tisch legen muss, um sich eine Wohnung in Luxemburg leisten zu können. Die Studie vergleicht die Entwicklung der Immobilienmärkte im Jahr 2019 aus 23 europäischen Ländern. 

Luxemburg hat Europas teuerste Wohnungen. Der Preis eines neu gebauten Apartments liegt im Großherzogtum im Schnitt bei 7.145 Euro pro Quadratmeter. Das ist mehr als 2.000 Euro teurer als in Frankreich, das auf Platz zwei der Statistik liegt (4.523 Euro pro Quadratmeter). Auf Platz drei und vier folgen Österreich und Norwegen. Der Preis der älteren Wohnungen liegt bei 6.057 Euro pro Quadratmeter und damit ebenfalls mehr als 2.000 Euro über den Preisen der Länder auf den folgenden Rängen, Israel, Norwegen und Frankreich. 

Teures Pflaster und starkes Wachstum

Im Städtevergleich sind nur in Paris neugebaute Wohnungen im Schnitt teurer als in Luxemburg-Stadt mit 12.863 Euro pro Quadratmeter. In der Hauptstadt des Großherzogtums liegt der Preis im Durchschnitt bei 9.565 Euro pro Quadratmeter. 2010 lag man noch bei 4.400. Aber auch andere Städte in Land gehören zum teuren Pflaster. In Esch/Alzette kostet eine neue Wohnung im Schnitt 6.881 pro Quadratmeter und in Differdingen ist man bei 5.766. Die Preise in den Südstädten steigen übrigens schneller als in der Hauptstadt. Während die Wohnungspreise in Luxemburg-Stadt 2019 um 8,1 Prozent gestiegen sind, liegt das Wachstum in Esch fast doppelt so hoch bei 15,3 Prozent und in Differdingen bei 12,6 Prozent. 

Die Wohnungspreise wachsen in ganz Luxemburg im europäischen Vergleich im stärksten. 2019 schossen die Preise um 12,9 Prozent in die Höhe. Von den 23 mitmachenden Ländern liegen nur vier bei einem Preiswachstum von über 10 Prozent. Das sind neben Luxemburg Frankreich (12,6) Prozent, Spanien (12,6 Prozent) und die Slowakei (11,0 Prozent). 

Höhere Mietpreise als in Paris und London

Luxemburg ist aber nicht nur in Sachen Wohnungskauf Europas auf der „Poleposition“: Auch die Mietpreise sind nirgendwo höher. Der Mietpreis pro Quadratmeter liegt in Luxemburg-Stadt im Schnitt bei 30,71 Euro. Damit mietet man in der „Stad“ sogar teurer als in Paris oder in der Londoner Innenstadt. Dort liegen die Durchschnittspreise nämlich „nur“ bei 28,3 und 27,6 Euro pro Quadratmeter. Insgesamt ist Luxemburg in puncto Mietpreise mit drei Ortschaften in den Top Ten der teuersten Städte vertreten: Esch belegt Platz sechs mit 21,8 Euro pro Quadratmeter und Differdingen schafft es mit 19,96 Euro auf Rang neun. 

Die Studie von Deloitte zeigt aber auch, dass Luxemburgs Wohnungsmarkt am stärksten wächst. Nirgendwo sonst wurden pro 1.000 Einwohner mehr Wohnungen fertiggestellt oder begonnen. In den Gesamtzahlen haben allerdings die größeren europäischen Länder wie Frankreich oder Deutschland die Nase vorn. Insgesamt gibt es derzeit 244.000 Apartments in Luxemburg. 

Wie es allerdings 2020 mit dem Wohnungsmarkt in Europa weitergehen wird, sei schwer vorauszusehen. Die Corona-Krise hat in den meisten Ländern deutliche Spuren hinterlassen. Bauherren kämpfen mit finanziellen Problemen und viele Projekte mussten für eine längere Zeit pausiert werden. Eine weitere interessante Beobachtung ist, dass die Mietpreise für Apartments in manchen europäischen Städten sinken. Weil Touristen ausbleiben und so das Kurzzeitvermieten abnimmt, drängen viele dieser Wohnungen auf den Langzeit-Mietmarkt und drücken so die Preise. Ob diese Entwicklung allerdings anhalten wird, sei unsicher.

Die komplette Studie von Deloitte finden Sie hier.

Pierre Welter
13. Juli 2020 - 23.59

In Luxemburg gibt es einen Immobilienhändler der mehr als 1000 Wohnungen besitzt. Das ist kein Witz, sondern die bittere Wahrheit. Es sind solche Leute die die Miet- und Kaufpreise in die Höhe treiben.

Jojo
13. Juli 2020 - 23.33

Ohne diskriminierend zu sein: Nichteuropäer sollten erst nach 5 Jahren in Luxemburg ohne Unterbrechung gelebt haben um eine Immobilie zu kaufen.Dies würde die Spekulation beenden.

Peter
13. Juli 2020 - 13.36

Die Wohnungsmisere hat System und die meisten Wähler profitieren davon. Die Zeche zahlen meist die Zugezogenen, die hier nicht wählen dürfen. Dieser Missstand ist den Politikern durchaus bewusst, nur würde sich ein Engagement für die Mieter leider nicht in Wählerstimmen niederschlagen. Also lässt man alles beim alten und wer sich Luxemburg nicht leisten kann zieht ins nahe Ausland.

Jemp
13. Juli 2020 - 13.13

Unter der CSV-Regierung war Wohnungsbau 10 Jahre Chef-JUNCKER-Sache! Hat auch nichts gebracht (für die "kleinen "Leute). Diese Regierung macht es nicht besser. Es sitzen zu viele Immobilinhändler im Parlament. Einer soll 40 Wohnungen besitzen! Deshalb ändert nichts an Grundsteuer u.s.w.!

jung luc
13. Juli 2020 - 11.50

Spekulanten besteuern! Wenn nötig enteignen (Baugrundstücke) wegen Attacke auf öffentliches Interesse! Grundsteuer in den PAG's (plan d'aménagement général) bei zweiter Immobilie (Baugrundstücke) mit 500 bis 1000 multiplizieren. Dann hört diese Ausbeutung (der Jugend) aus.

Jangeli
13. Juli 2020 - 8.02

DUBAI lässt grüssen.

en ale Sozialist
12. Juli 2020 - 19.23

Auf diesen ersten Platz können wir wahrhaftig stolz sein. Und das Ende de Fahnenstange ist noch nicht in Sicht.