Bereit für den UrlaubLuxemburger Polizei schickt Wohnwagen auf die Waage

Bereit für den Urlaub / Luxemburger Polizei schickt Wohnwagen auf die Waage
Die Beladung des Wohnmobils sollte gut durchdacht sein Foto: ampnet.de

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Der Campingurlaub wird immer beliebter. Doch wer mit Wohnwagen oder Wohnmobil in den Urlaub fahren möchte, sollte beim Beladen vorsichtig sein. Denn eine Überlastung wird bei einer Polizeikontrolle teuer – und das zurecht: Sollte es nämlich zu einem Unfall kommen, kann ein vollbeladener Wohnwagen das Leben der Insassen in Gefahr bringen. Deswegen bietet die Polizei am Freitag eine Gewichtskontrolle für die Gefährte an.

Fahrräder, Stühle, Klapptisch, Grill, Kochutensilien, Kleider, Essensvorräte, Spielzeug … In einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil passt richtig was rein. Doch Camper sollten darauf verzichten, den halben Haushalt mitzunehmen, damit man auch alles bei Hand hat. Denn wie bei einem Auto auch gibt es bei Wohnwagen und Wohnmobilen ein maximales Gewicht, das nicht überschritten werden sollte. Angegeben wird das in der grauen Karte des Fahrzeugs. 

Um Campern das Leben zu erleichtern, bietet die Luxemburger Polizei in diesem Jahr wieder eine Gewichtskontrolle für Wohnmobile und Wohnwagen an. „Wir haben das 2019 zum ersten Mal angeboten und sind auf sehr viel Interesse gestoßen, obwohl wir kaum dafür geworben haben“, sagt Laurent Lentz, Direktor der Luxemburger Straßenpolizei. Mehrere Dutzend Personen sind damals mit ihren Fahrzeugen auf die Waage gefahren. Die Kontrollen werden am Freitag, 10. Juli, von 12 bis 18 Uhr auf dem Gelände des Hauptsitzes der Straßenpolizei in Bartringen angeboten. 

„Wir wissen, dass die Menschen in diesem Jahr wegen der Corona-Krise weniger mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen. Campingurlaub könnte eine Alternative sein“, sagt Lentz. Darum sei die Kontrolle umso wichtiger. „Es geht uns darum, die Leute zu sensibilisieren und die Sicherheit auf dem Urlaubsweg zu erhöhen. Viele sind sich einfach nicht bewusst, dass sie sich beim Beladen falsch anlegen.“

Gewicht soll gut verteilt sein

Wichtigster Punkt der Kontrolle sei das Gewicht des Fahrzeugs. Um dieses zu bestimmen, kommt eine besondere Waage zum Einsatz. „Je nach Größe muss das Fahrzeug auf bis zu vier Platten auffahren“, erklärt Lentz. Dabei würden die vorderen Platten die Belastung der Vorderachse prüfen, die hinteren die der hinteren Fahrzeugachse. Mit den Resultaten wird dann das Gesamtgewicht ermittelt. „Es ist wichtig, das Gewicht so zu ermitteln, weil nicht nur das Fahrzeug an sich, sondern auch eine bestimmte Achse überlastet werden kann“, so Lentz.

Einfach nur alles in den hinteren Bereich des Wohnmobils zu stellen, kann etwa dazu führen, dass, selbst wenn das Maximalgewicht des Fahrzeugs nicht erreicht ist, die Hinterachse überladen ist. Dann liegt das Fahrzeug nicht mehr gerade auf der Straße, der Bremsweg wird länger, die Reifen könnten platzen und im Extremfall könnte die Achse sogar brechen. „Am besten verteilt man die Beladung gleichmäßig über das Fahrzeug“, sagt Lentz.

Überhaupt kann eine Überlastung des Fahrzeugs fatal sein. „Bremsen sind auf ein bestimmtes Gewicht geeicht. Liegt man darüber, dann sind sie nicht mehr effektiv und der Bremsweg wird deutlich länger“, erklärt Lentz. Außerdem verhält sich das Fahrzeug anders in den Kurven, was die Unfallgefahr deutlich erhöht. Bei einer Vollbremsung oder einem Unfall können zudem schwere, ungesicherte Beladungen zu tödlichen Projektilen werden. Wird nach einem Unfall eine Überlastung des Wohnmobils oder des Wohnwagens festgestellt, kann es überdies passieren, dass die Versicherung die entstandenen Kosten nicht mehr deckt. 

Bei Verstoß drohen viele Strafen

Für den, der sein Wohnmobil überlädt, kann es teuer werden. „Eine Überlastung von bis zu 10 Prozent wird mit 145 Euro geahndet. Bei einer noch höheren Überlastung erhält der Fahrer einen Strafzettel und muss vor Gericht erscheinen. Dann kann es zwischen 251 und 5.000 Euro sowie vier Punkte kosten“, erklärt Lentz. Kommt die Überlastung einer Achse dazu, dann gibt es noch mal ein Bußgeld von 145 Euro obendrauf. Und auch für Reifen gilt ein Maximalgewicht, das sie tragen können – bei einem Verstoß fallen hier weitere 75 Euro an. Wer im Ausland mit zu vielen Kilos auf der Fahrzeugwaage erwischt wird, muss eventuell auch mit höheren Strafen rechnen. 

Wer am Freitag zum Wiegen kommt, dem drohen bei Überlastung des Fahrzeugs jedoch keine Strafen. „Eigentlich sind wir Polizisten dazu angehalten, alle Vergehen zu ahnden, die wir sehen. Wir haben allerdings mit der Staatsanwaltschaft ausgemacht, dass nur eine mündliche Ermahnung erteilt wird, wenn eine Überlastung bei der Kontrolle am Freitag festgestellt wird“, so Lentz. „Sollte das Gewicht allerdings so hoch sein, dass das Fahrzeug eigentlich fahruntüchtig ist, können wir es natürlich nicht weiterfahren lassen. Das wäre zu gefährlich.“ In dem Fall müsste dann ein Teil der Beladung ausgeräumt werden. 

Die Polizisten werden bei der Kontrolle übrigens nicht nur auf das Gewicht des Fahrzeugs achten. „Wir überprüfen auch den allgemeinen Zustand des Wohnmobils oder des Wohnwagens auf Mängel, sehen uns an, wie die Beladung gesichert ist und ob die Papiere alle in Ordnung sind“, erklärt Lentz. „Wenn die Leute uns sagen, wohin sie in den Urlaub fahren wollen, können wir eventuell auch weitere Tipps darüber geben, wie sie sicher in den Urlaub kommen. Darunter etwa, dass man bei längeren Fahrten regelmäßig Pausen machen sollte.“ 

Nomi
9. Juli 2020 - 17.02

2 gro'us Gasflaeschen . . . Am Fall vun engem Akzident ? Wann d'Ventil durch de Schock vum Akzident oofbrecht !!

Nomi
9. Juli 2020 - 17.00

Och elo ob der Grenz zu Sterpenich richtung Sueden an Zoufgener Grenz richtung Norden kontrollei'eren !

Renée
9. Juli 2020 - 16.34

Wohin sollen wir denn fahren? Dieses Jahr bleibt man brav zu Hause. Muss jeder Ferien machen?Ruht euch doch zu Hause aus,gemütlich Kaffee trinken und einfach die Seele baumeln lassen.