Chamber / Bettel: „Wir haben bewiesen, wozu wir fähig sind, wenn es drauf ankommt – und es kommt drauf an“

Laut Premierminister Xavier Bettel ist die Krise noch nicht überstanden (Foto: SIP/Anthony Dehez)
Premierminister Xavier Bettel hat sich am Mittwochnachmittag in einer Rede an die Abgeordneten gewandt. Er betonte den fortwährenden Ernst der Lage – die Pandemie sei noch nicht überstanden. Zugleich zog er eine Zwischenbilanz nach der ersten Phase der Corona-Krise und erklärte, weswegen die Regierung weiterhin eine App ablehne.
„Ginge es nur um die Bekämpfung des Virus, befänden wir uns heute noch im Lockdown.“ Der Satz von Xavier Bettel veranschaulicht die Komplexität der Zusammenhänge, denen die Regierung im Rahmen des Krisenmanagements begegnet. Denn auch wenn der „Schutz von Menschenleben oberste Priorität“ hat, wie der Premierminister unterstreicht, so bringt das Coronavirus und die Reaktion darauf einen Rattenschwanz an Problemen mit sich. „Wir haben auch eine Verantwortung für die mentale Gesundheit der Menschen“, erklärt der DP-Politiker und zitiert eine Statec-Studie, nach der ein Drittel der Befragten angab, ihre psychische Gesundheit habe unter der Krise gelitten. 25 Prozent sehen überdies ihre berufliche Zukunft in Gefahr. Auch das sei ein Zeichen dafür, dass die Krise längst nicht überstanden sei – neben den wieder ansteigenden Zahlen an Neuinfektionen, versteht sich.
„Ich stehe hinter jedem Schritt, den wir gegangen sind, da es in der Situation und mit dem damaligen Wissensstand der richtige Schritt war“, erläutert der Premier weiter. Natürlich könne man im Nachhinein über viele Punkte diskutieren, aber der Wissenshorizont sei auch mit der Zeit gewachsen und es müssten Lehren aus den letzten Monaten gezogen werden. Nach Ansicht von Bettel ist der Mensch ein vergessliches Wesen: „Ich habe den Eindruck, dass wir bereits viel von den Dingen verdrängt haben, die vor vier Monaten passiert sind.“ Er weist auch den Vorwurf zurück, der Lockdown sei leichter gewesen als die Lockerung der Maßnahmen. „Es war nicht leicht, alles zu schließen, gerade angesichts der zu erwartenden Kollateralschäden. Existenzen, die auf dem Spiel stehen, aber auch häusliche Gewalt und Kindesmissbrauch waren Dinge, die uns zu schaffen gemacht haben.“ Zudem sei die Situation in den Pflege- und Altenheimen belastend gewesen.
Die leidige Frage nach der App
Im Anschluss greift Bettel der aktuellen Stunde der CSV vor, indem er noch mal die Gründe darlegte, weswegen Luxemburg sich bislang gegen eine Smartphone-Applikation (kurz: App) sträubt. Laut dem Premierminister müssten mindestens 60 Prozent der Bevölkerung die App nutzen, damit sie wirklich effizient sei – selbst in Deutschland aber, wo die Einführung von einer großen Kampagne begleitet gewesen sei, habe man nicht einmal 20 Prozent der Bevölkerung erreicht. In Frankreich waren es nur 2 Prozent, alle anderen Länder liegen ebenfalls hinter Deutschland zurück, Norwegen hat sein Tracing über App sogar wieder eingestellt. Vor dem Hintergrund sei das manuelle Tracing effizienter und vor allem zuverlässiger. Für den Fall, dass eine App notwendig wäre, bestünden aber Kommunikationskanäle mit dem deutschen Robert-Koch-Institut, um die deutsche App auch in Luxemburg einsetzen zu können.
Bettel unterstreicht abermals, dass es zu früh zum Feiern sei – gerade Privatpartys seien zuletzt für den Anstieg an Neuinfektionen verantwortlich. Niemand wolle einen zweiten Lockdown. „Erinnert euch daran, wo wir vor vier Monaten waren.“ Die Leute sollen sich an die geltenden Vorsichtsmaßnahmen – Maske und Social Distancing – halten. „Die Anstrengung ist nicht so groß, die Konsequenzen sind riesig.“ Deswegen sei es keine Option, sich nicht an die geltenden Regeln zu halten – allein schon aus Gründen der Solidarität. „Ich glaube“, schließt der Premier, „wir haben bewiesen, wozu wir fähig sind, wenn es drauf ankommt – und es kommt drauf an.“
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Wollt der Cargolux och nach ausdrécklech „MERCI“ soen.
( Awer nëmmen wann se déi Masken och „benevole“
extra a China sichen waren ! )
Das nennt man dann wohl eine“Win-Win-Situation“.Erst verkaufen die Chinesen uns ein Virus,danach die Masken. Aber mal im Ernst.Die Bettel-Regierung steht im internationalen Vergleich mit einem AAA in Sachen Pandemie da. Auch die Regierung kann das Pferd nur ans Wasser führen-trinken muss es schon selber. Und wenn man sieht,dass die Wissenschaftler selbst noch am Rumraten sind wird es wohl über die Zeit zu einer Durchinfektion kommen wie bei jeder anderen Grippe. Also Abstand und Hände aus dem Gesicht bis sie gewaschen sind und…weitermachen.
Die Gesundheitsministerin Frau Lehnert hat bewiesen wozu sie fähig ist und hat bislang diese Krise meisterhaft gehandhabt. Eine grosse Leistung!