Tiere retten, um zu töten / Politologe Armand Clesse legt sich wieder mit den Jägern an
Politologe Armand Clesse sind die Jäger in Luxemburg ein Dorn im Auge. In einem Leserbrief nimmt er nun den „Lëtzebuerger Wëldschutzverband“ ins Visier und bezeichnet die Jagd unter anderem als „blutiges Hobby“.
Dass Armand Clesse kein Freund der Jäger ist, dürfte spätestens nach dem Gerichtsprozess im Februar jedem klar sein. Damals war der Politologe und langjährige Direktor des „Institut d’études européennes et internationales“ wegen Beleidigung von Jägern zu einer Geldstrafe von 100 Euro verurteilt worden. Zwei Waidmänner, Jean-Claude Hosch und Marc Glesener, der frühere Pressesprecher des Jagdverbands, hatten Clesse Verleumdung an der gesamten Jägerzunft vorgeworfen und 2.500 Euro Schadenersatz gefordert.
Damals ging es um Aussagen von Clesse in der Sendung „RTL-Background“ vom 23. Februar 2019, in der er alle Jäger als vorsätzliche Mörder bezeichnet haben soll. „D’Juegd ass doutmaachen, et ass Mord, well et ass geplangt. (…) D’Jeeër si Barbaren. (…) D’Juegd, dat ass d’Loscht, doutzemaachen!“, waren nur einige der Sätze, die den Zorn der Jäger auf sich zogen. Doch der Politologe und Tierschützer lässt sich scheinbar vom Gerichtsurteil überhaupt nicht beeindrucken.
Seine Fehde gegen die Jägerzunft in Luxemburg geht mit seinem Leserbrief mit dem Titel „Tier-Töter als Tier-,Schützer‘“ weiter. Auf dem Kicker hat Clesse dieses Mal eine Rettungsaktion von Rehkitzen vor der Mähmaschine vom „Lëtzebuerger Wëldschutzverband“. Er schreibt: „Da sind wohl echte Tierfreunde und Tierschützer am Werk, denkt man. Doch nein, es sind Jäger. Also Jäger, die ihrem blutigen Hobby abgeschworen haben? Weit gefehlt, es sind aktive Jäger, die normalerweise mutwillig und frohgemut Tiere töten.“
Weiter vergleicht er die Aktion des Verbandes mit „Füchsen als fürsorgliche Betreuer der Küken in den Hühnerställen“. Sie würden die Kitze nur retten, weil sie sie „später vor der Flinte haben möchten“. Es handle sich also dabei um reine „Imagepflege (…), um die zynische Travestie eines ernsten Anliegens“. Das Fernsehen hätte sich mit einem Bericht darüber zu einem „bewussten oder unfreiwilligen Komplizen von Propaganda und Irreführung“ gemacht. Insbesondere, da man nicht weiß, „welcher Anteil der Grasflächen, die gemäht werden, von den Wild-,Schützern‘ und -Jägern inspiziert wird“. Da es nur ein „winziger Prozentsatz“ sein könne, habe die „mediatisierte Aktion höchstens symbolischen Wert“.
Clesse schlägt stattdessen vor, die Landwirte in die Pflicht zu nehmen. Man könne „ihnen vielleicht von staatlicher Seite einen finanziellen Anreiz bieten, eine Aufwandsentschädigung für das Engagement, ein Grasfeld vor der Mahd sorgfältig auf die Anwesenheit von kleinen Rehen, Hasen, Kaninchen abzusuchen“.
Der komplette Leserbrief
Tier-Töter als Tier-„Schützer“
Ein Bericht im nationalen Fernsehen vor einigen Tagen über die Rettung von Rehkitzen vor der Mähmaschine. Da sind wohl echte Tierfreunde und Tierschützer am Werk, denkt man. Doch nein, es sind Jäger. Also Jäger, die ihrem blutigen Hobby abgeschworen haben? Weit gefehlt, es sind aktive Jäger, die normalerweise mutwillig und frohgemut Tiere töten. Mitglieder des „Lëtzebuerger Wëldschutzverband“ retten Rehe als Kitze, um sie dann als erwachsene „Wildtiere“ erlegen zu können. Sozusagen Füchse als fürsorgliche Betreuer der Küken in den Hühnerställen. Die Landwirte sollen nicht vor die Mähmaschine bekommen, was die Jäger später vor der Flinte haben möchten.
Das Ganze ist also eine Vorspiegelung falscher Tatsachen, eine Art Lerchenspiegel. Es geht den Wild-„Schützern“ alias Wild-Jägern um Imagepflege, einen PR-Coup, um das Ködern der Naiven, Gutgläubigen und Unwissenden, um Augenwischerei, um die zynische Travestie eines ernsten Anliegens.
Das Fernsehen macht sich zum bewussten oder unfreiwilligen Komplizen von Propaganda und Irreführung. Keine kritische Frage wird gestellt, so als ob es sich um bezahlte Werbung handeln würde. Sollte man eine solch einseitige Berichterstattung blauäugig nennen oder doch eher manipulativ? Den wirklichen Tierschützern und -rechtlern jedenfalls wird jede Stimme verwehrt.
Es wird übrigens nicht gesagt, welcher Anteil der Grasflächen, die gemäht werden, von den Wild-„Schützern“ und -Jägern inspiziert wird. Jedenfalls kann es nur ein winziger Prozentsatz sein, sodass die mediatisierte Aktion höchstens symbolischen Wert hat.
Statt den Schutz von Tieren Jägern zu überlassen, die sich höchstens Sorgen um ihre zukünftige Beute machen, sollte man die Landwirte überzeugen oder gar verpflichten, darauf zu achten, dass keine jungen Tiere zu Schaden kommen, ihnen vielleicht von staatlicher Seite einen finanziellen Anreiz bieten, eine Aufwandsentschädigung für das Engagement, ein Grasfeld vor der Mahd sorgfältig auf die Anwesenheit von kleinen Rehen, Hasen, Kaninchen abzusuchen.
Armand Clesse
Tierrechtler
Ich wünsche Herrn Clesse ein langes sowohl physisch wie mental gesundes Leben, auf dass er seine Kampflust nie verliert! Edel sei (ist) DER Mensch, hilfreich und gut (Goethe)
Jagd gab es seit jeher. Es gehört zur Menschheit. Heute ist sie in wohlhabenden Ländern leider zu einer Freizeitaktivität verkommen wo man auf lebendige Zielscheiben schiessen kann. Um die Zahl von Tieren unter Kontrolle zu halten die grosse Schäden für den Menschen anrichten, z.B. Wildschweine, könnte man diese auch sterilisieren. Aber dann wären die Zielscheiben weg.
Wann ech d’Raisonnement vum Här Clesse novollzéien hätt hien léiwer d’Kitzen géifen vum Mähdrescher zerstëckelt ginn….
Rehkitzrettung eine blosse Geste mit „nur symbolischem Wert“? Allenfalls ein „winziger Prozentsatz der Grasflächen“, die nach Kitzen inspiziert werden? Hört hört. Wieviele Wiesen hat der durchschnittliche Tierrechtler denn schon mal durchsucht? Wieviele Tiere hat er konkret vor dem Mäher gerettet – im realen Leben und nicht vor dem PC? Hmmmm?
@Mensch
„Um die Zahl von Tieren unter Kontrolle zu halten die grosse Schäden für den Menschen anrichten, z.B. Wildschweine, könnte man diese auch sterilisieren. “
Bei den Amerikaners gibt’s auch so eine Plage mit Wildschweinmischlingen die zu Tausenden die Gegend verwüsten.
Da haben sich Großfallen bewährt, die auf Stangen stehen (die Schweine ignorieren Gefahr aus der Höhe) per Kamera überwacht werden und den Jäger alarmieren wenn die Schweine in der Falle sind, wenn der Jäger dann auf seinem Handy sieht wenn alle in der Mitte der Falle beim Futter sind, löst er die Falle aus und 1 bis 2 Dutzend Schweine sind gefangen.
Dann kann man sie lebend ins Schlachthaus transportieren.
Dann gibt’s überall Windschwein Cordon-Bleu zum Plat du jour.
Wat soll een engem obsédéierten Juegdgéigener soën, deen den Ënnerscheed zwëschen der noutwenneger selektiver juegdlecher Regulatioun vum Réibestand am Erwuessenenalter engersaits, an der juveniler Kitzrettung anerersaits, net wëll verstoën? ^^
Einfach ein Gesetz wie in England damals, der Deer Removal Act und einfach alles abknallen und fertig ist.
@LWV,
ass eng Klappjuegd eng selektiv Regulatioun? Ass Duerchfidderung am Wanter eng gutt Iddi,wou och krank Wëld iwwerlieft,wat soss nëtt duerch de Wanter komm wier.( Natierlech Selektioun)
Méng Gespréicher matt verschiddene Jeeër bestätegen mir leider,dass vill Spaß un der Saach involvéiert ass,manner den Déiereschutz,e Wuert wat sech matt Juegd nëtt richteg verdreet.
„Jäger schützen die Bevölkerung vor Seuchen: vor Fuchsbandwurm, Tollwut und (nachdem es in Deutschland keine Tollwut mehr gibt) vor Räude und Staupe. Ohne Jäger würden die Wildtiere überhand nehmen – schließlich gibt es keine großen Raubtiere mehr.“
… rechtfertigt sich der Jäger! Was soll man wohl einem leidenschaftlichen Jäger entgegensetzen?
Mein Vorschlag: nett bebilderten Link mal ansehen und von A – Z lesen!
http://lusttoeter.de/warum-jagen-jaeger-wirklich/index.html#:~:text=J%C3%A4ger%20sch%C3%BCtzen%20die%20Bev%C3%B6lkerung%20vor,%C3%9Cbrigen%20seien%20J%C3%A4ger%20anerkannte%20Natursch%C3%BCtzer.
Ich greif dann mal die Idee von Hern Clesse auf:
„…sollte man die Landwirte überzeugen oder gar verpflichten, darauf zu achten, dass keine jungen Tiere zu Schaden kommen, ihnen vielleicht von staatlicher Seite einen finanziellen Anreiz bieten, eine Aufwandsentschädigung für das Engagement, ein Grasfeld vor der Mahd sorgfältig auf die Anwesenheit von kleinen Rehen, Hasen, Kaninchen abzusuchen.“
Im Moment ist das Feld meterhoch.
Da finden Sie keine kleine Rehe, von Hasen und Kaninchen gar nicht zu sprechen. Bevor die Wärmebildkamera es ermöglichte haben die Jäger, zusammen mit den Landwirten, die Felder mit ihren Jagdhunden abgesucht. Diese Aktion nannte sich „Rettet das Jungwild“ und bekam 1987 deshalb den Europäischen Preis der Umwelt.
Zur Info:
Für einen ha brauchen 4 Leute, mit einer Distanz von 2 Metern, ungefähr eine Stunde. In Luxemburg haben wir rund 65.000ha Wiesen (Stand 2018). Dafür würde ein Landwirt mit einem Gesellen 130.000 Stunden brauchen. Für die 1.600 Betriebe die wir in Luxemburghaben, wären das rund 80 Stunden.
Auch wenn es in der Theorie möglich wäre, ist es in der Praxis „wishfull thinking“ da die Felder ein paar Stunden vor der Mahd abgesucht werden müssen.
Deshalb mein Vorschlag an Sie Herr Clesse:
Nehmen Sie Ihre Freunde der Tierrechtler-, Tierschützer- und Jagdgegnerszene mit der Hand und zeigen Sie wie man es besser macht. Nicht in der Theorie, in der Praxis!
Selten so einen selbstgerechten und weltfremden Stuss gelesen. Seid doch froh, dass überhaupt einer ein paar Kitze rettet. Unsere Hobby-Tierschützer tuns ja nicht.
Herr Klesse, zur Ihrer bescheidenen Info, junge Kaninchen werden in einen Bau gesetzt und laufen somit kaum Gefahr ausgemäht zu werden.
@Leila
Déi vun Iech zitéiert Quelle „www.lusttöter.de“ gehéiert der Sekt Universelles Leben (UL).
Di heiten och:
http://www.brennglas.com
http://www.freiheit-fuer-tiere.de
https://www.abschaffung-der-jagd.de
Hei eng kleng Beschreiwung vun Ärer Source:
Informationen über eine der einflußreichsten Sekten
In den letzten Jahren erlangte eine Sekte immer mehr Einfluß: Universelles Leben (UL).
Seit einiger Zeit versucht UL, in der Tierrechtsbewegung Fuß zu fassen. Dies betrifft insbesondere Lebensmittelproduktion und -handel („Gut zum Leben“, „Lebe-gesund-Versand“, „Hin zur Natur“ usw.), Publikationen („Tiere klagen – der Prophet klagt an!“, „Der Mord an den Tieren ist der Tod des Menschen“ sowie den Verlag „Das Brennglas“) und die „Initiative zur Abschaffung der Jagd“
Die zum UL gehörenden Organisationen und Publikationen sind kaum überschaubar. Als „Prophetin“ spricht die Apokalyptikerin Gabriele Wittek, „Christus möchte uns durch die angesagte Zeit der Katastrophen sicher führen. Da die danach lebenden Menschen ebenfalls Nahrung, Kleidung, Unterkunft und ärztliche Betreuung benötigen werden, bereiten wir uns – unter der Führung Gottes – schon jetzt auf die kommende Zeit vor.“ So entstanden die sogenannten „Christusbetriebe“, ein Geflecht von Unternehmen und Vereinigungen.
Ech huelen jo un dass der dat net wosst…
“Christus möchte uns durch die angesagte Zeit der Katastrophen sicher führen. “ Ja jetzt ist wieder Hochsaison für Aberglauben und Propheten jeder Couleur. Die Liebe Gottes ist unendlich oder jedenfalls die des Jesus.Denn sein Vater schickt uns unser täglich Leid,auf seine sadistische Art wie wir ihn seit ewig kennen. Nur gut dass sein Sohn ihm immer dazwischen funkt.Er soll bloss aufpassen,dass er nicht wieder am Kreuz landet,denn der Alte ist schnell beleidigt. Was hat das mit der Jagd zu tun? Nun,sagte derselbe Herr nicht auch: Macht euch die Welt Untertan! Na denn mal los.Was heißt hier Tierschutz.
@HTK: 1) Och op de Beweegungsjuegden gett net blann geschoss. Eng selektiv Juegd gett ausserdem duerch eng adaptéiert Regelung vun den Juegdöffnungszaiten an een detailléiert geregelten Ofschossplang promouvéiert; 2) d‘Kirrung ass eppes aanescht wéi d‘Wanter- oder Noutzaitfidderung, déi hei am Land verbueden ass; 3) verwiesselt w.e.g. Spass net mat Passioun (Begeeschterung fir een nohaltegen Wëldmanagement) … an ech denken och net dat dir bis well vill konstruktiv Gespréicher mat iergendwelche Jeeër gefouert sollt hun ^^ 4) Wann dir den Flyer betreffend d‘Synergien zwëschen der nohalteger Juegd and dem Déiereschutz vum LWV, een vun Jeeër an Juegdhidder geleeten, agrééirten Déiereschutzverain, gelies hätt, deen iwwregens gratis iwwer FB disponibel ass, dann kéinte mir op engem aanere Niveau weiderdiskutéieten …^^
an den Paul:
Richtig – ich wusste um den Zusammenhang mit einer Sekte nichts und dennoch glaube ich nicht, dass irgend etwas auf der Seite erlogen ist. Belogen und betrogen wird man im Leben von allen Seiten, auch von vermeintlich „Ehrenwerten“ und das aus meiner persönlichen Erfahrung, zumindest hat man es versucht und manchmal geschafft!