FrankreichMacron richtet Präsidentschaft mit drei Super-Ministerien neu aus

Frankreich / Macron richtet Präsidentschaft mit drei Super-Ministerien neu aus
Jean Castex, neuer Premierminister von Frankreich, trifft zur Amtsübergabe im Hotel de Matignon, dem Amtssitz des Premierministers, ein.  Foto: Ludovic Marin/AFP/dpa

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Der französische Präsident Emmanuel Macron setzt nach der jüngsten Wahlniederlage bei seinem Kabinettsumbau auf eine Stärkung der Ressorts Finanzen, Umwelt und Soziales.

An der Spitze des Finanzministeriums bleibe Bruno Le Maire, der aber künftig die volle Kontrolle über den Haushalt habe, erklärte das Präsidialamt am Montag. Le Maires Aufgabe wird es sein, das Land nach dem Virus-Ausbruch aus der tiefsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten zu führen. Um nachdem Siegeszug der Grünen bei den Kommunalwahlen zudem in der Umweltpolitik zu punkten, wird das zuständige Ministerium aufgewertet und künftig von der ehemaligen Grünen-Politikerin Barbara Pompili geleitet.

Bisher gab es ein kombiniertes Ressort für Energie und Umwelt, dem Elisabeth Borne vorstand. Borne übernimmt dem Präsidialamt zufolge jetzt ein ebenfalls gestärktes Arbeits- und Sozialministerium. Eine wichtige Aufgabe für sie wird es sein, das Verhältnis zu den Gewerkschaften zu verbessern.

Außenminister bleibt Jean-Yves Le Drian, wie der Elysee-Palast weiter mitteilte. Bereits am Freitag hatte Macron den 55-jährigen Jean Castex zu seinem neuen Ministerpräsidenten ernannt. Castex hat zuletzt die Lockerungen in der Corona-Krise koordiniert. Zuvor waren der bisherige Regierungschef Edouard Philippe und seine Minister zurückgetreten. Macron hat betont, er wolle seine verbleibende Präsidentschaft neu ausrichten. Der Präsident hatte zuletzt an Zustimmung in der Bevölkerung verloren. Kritiker werfen ihm vor, die Corona-Krise nicht gut gemanagt zu haben. Frankreich ist deutlich stärker betroffen als Deutschland. Die nächste Präsidentenwahl steht 2022 an.