MotorsportZurück in der Realität: Dylan Pereira eröffnet seine Saison mit dem Porsche Mobil 1 Supercup

Motorsport / Zurück in der Realität: Dylan Pereira eröffnet seine Saison mit dem Porsche Mobil 1 Supercup
So realistisch ging es bei den virtuellen Porsche-Rennen während des Lockdowns zu: Hier führte Dylan Pereira (l.) vor dem Türken Ayhancan Güven (r.) ATP

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Quarantäne und die Zeiten am Simulator sind vorbei: Dylan Pereira will die Erfolge aus den virtuellen Rennen ab heute Freitag auch auf Asphalt wiederholen. Sowohl beim Porsche Mobil 1 Supercup als auch bei der deutschen Rennserie, dem Carrera Cup, will der 23-jährige Luxemburger in der Endabrechnung auf dem Podium stehen – mit mehr Tagessiegen inklusive als im letzten Jahr. 

Der neunte Platz in der Gesamtwertung des Porsche Mobil 1 Supercups 2019 ist dem Luxemburger Piloten Dylan Pereira in schlechter Erinnerung geblieben. Die Enttäuschung merkt man ihm auch sechs Monate später noch an. „Ich hätte es problemlos in die Top fünf schaffen können“, analysiert der Rennfahrer des Teams BWT Lechner Racing die vergangene Saison. Ein Sieg auf dem Hockenheimring (der später wetterbedingt nicht gewertet wurde) sowie der Tagessieg auf seiner Lieblingsstrecke in Spa-Francorchamps reichten letztlich aber nicht, um den Sprung in die Nähe der Podiumsplätze zu schaffen. Demnach sind die Ziele für die heute startende Rennserie klar: „Ich will in beiden Serien (Supercup und Carrera Cup) am Ende auf dem Podium landen, auch um dadurch die Türen für andere Wettbewerbe zu öffnen.“ Gemeint sind u.a. die DTM oder sogar eine Karriere als Markenfahrer. 

Dabei begann das Kalenderjahr aus Pereira-Sicht bereits äußerst vielversprechend: Gleich drei Siege feierte er im Januar in „Middle East“ (2x Bahrain, Abu Dhabi). Durch die Corona-Zwangspause hatte er später aber nicht nur zusätzliche Möglichkeiten beim Fitnesstraining, sondern nutzte die Krise, um sein Talent am Simulator zu beweisen. In der Gesamtwertung der Porsche-Serie landete er im Mai auf Platz drei. Besonders auf der französischen Strecke von Le Mans hat der Mann aus Schouweiler während des Lockdowns Aufmerksamkeit erlangt: Während der virtuellen Ausgabe des Langstreckenrennens verfolgten ihn zwischenzeitlich bis zu 20.000 Zuschauer mitten in der Nacht auf Youtube. 

Doppelte Rennen

Jetzt soll die Erfolgsserie auf dem Asphalt fortgesetzt werden. Dafür muss bereits ab heute Abend alles passen. Um 17.55 Uhr startet der Mobil 1 Supercup beim ersten freien Training (einige Wochen später als geplant) in die Saison – nach wie vor parallel zur Formel 1 und mit einem angepassten Programm. In Spielberg, auf dem RedBull Ring in Österreich, werden gleich an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden Grand Prix ausgetragen – um zusätzliche Kosten und Logistikprobleme zu vermeiden. „Es war ohnehin die einzige Lösung, da wir vorher zwei Wochen gemeinsam in Quarantäne müssen.“ Gemeinsam mit dem Teamchef, einem Mechaniker und einem Techniker ist Pereira seit den offiziellen Testläufen in Österreich (23. Juni) von der Außenwelt getrennt geblieben. Dies habe durchaus Vorteile, wie der COSL-Elite-Athlet meinte: „Dass wir während der ersten vier Rennen zusammenbleiben werden, wird uns noch einmal ein Stück enger zusammenrücken und stärken.“

Vom RedBull Ring – dem Ort, an dem Pereira zum ersten Mal einen Podiumsplatz beim Supercup feierte – verabschiedet sich der Porsche-Tross erst am 12. Juli in Richtung Budapest: „Es wird trotzdem jede Woche stressig werden, auch wenn wir an einigen Strecken zweimal fahren“, sagte der 23-Jährige bereits vor zwei Wochen bei seiner Programmvorstellung in der Coque. Über Ungarn geht es im August weiter nach Silverstone (2x), Barcelona und Spa-Francorchamps. Das achte und letzte Rennen des Supercups findet am 6. September in Monza statt. Eine Verschnaufpause wird Pereira aber nicht machen können, da zwei Wochen später bereits der Porsche Carrera Cup in Le Mans beginnt. 

Trotz anspruchsvollen Terminplans und strenger Hygieneregelungen überwiegt beim Luxemburger Motorsportler der Optimismus, vor allem da die Testläufe im Juni gut verlaufen sind: „Die Rückkehr ans Steuer war zwar erst ungewohnt, aber nach drei Runden war ich in Spa sogar schneller als im vergangenen Jahr. Man braucht eine kurze Anpassungszeit, aber Autofahren verlernt man nicht.“

Dylan Pereira präsentierte vor zwei Wochen seine Ausrüstung für den Porsche Mobil 1 Supercup
Dylan Pereira präsentierte vor zwei Wochen seine Ausrüstung für den Porsche Mobil 1 Supercup Foto: ATP

Das Programm

Porsche Mobil 1 Supercup:
1. und 2. Rennen: RedBull Ring (Österreich) 3.-5. und 10.-12. Juli
3. Rennen: Budapest (Ungarn) 17.-19. Juli
4. und 5. Rennen: Silverstone (Großbritannien) 31. Juli – 2. August und vom 7.- 9. August
6. Rennen: Barcelona (Spanien) 14.-16. August
7. Rennen: Spa-Francorchamps (Belgien) 28.-30. August
8. Rennen: Monza (Italien) 4.-6. September
Porsche Carrera Cup:
1. Rennwochenende: 24 Stunden von Le Mans (F) 17.-19. September
2., 3. und 4. Rennen: Sachsenring (D) 2.-10. Oktober
5., 6. und 7. Rennen: RedBull Ring (AUT) 16.-18. Oktober
8. und 9. Rennen: Zandvoort (NL) 30. Oktober-1. November
10. und 11. Rennen: Oschersleben (D) 6.-8. November