Kunstecke / Erinnerung an einen bedeutenden Künstler: Vor 80 Jahren starb Paul Klee

Am Montag, den 29. Juni jährt sich der Todestag von Paul Klee zum 80. Mal. An einem 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee in der Schweiz geboren, starb der umtriebige Künstler nach langer Krankheit im Alter von knapp 61 Jahren 1940 in Muralto im Kanton Tessin. Er war ein deutscher Künstler, der kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 infolge seiner Entlassung an der Akademie in Düsseldorf nach Bern in die Schweiz emigrierte. Die neutrale Republik bot ihm Schutz und Rückhalt für seine künstlerische Tätigkeit, die sich recht vielseitig entfaltete und von seinen Reisen, etwa nach Tunesien, beeinflusst wurde. Kunsthistorisch wird Klee sowohl in den Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus wie auch in den Surrealismus eingeordnet. Er pflegte interessante Freundschaften, etwa mit August Macke, Louis Moilliet oder Wassily Kandinsky. Nach anfänglichen Arbeiten als Grafiker sowie Lehrer an Bauhaus-Schulen und der Kunstakademie Düsseldorf entpuppte sich Paul Klee in seinen späten Exiljahren als großer Maler und Verfasser „kunsttheoretischer Schriften“, etwa sein „Pädagogisches Skizzenbuch“ aus dem Jahr 1925.
Wenn Klee zu Lebzeiten bereits mit zahlreichen Ausstellungen sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz von sich reden ließ, so ward ihm 1930 und in seinem Sterbejahr 1940 die Ehre erwiesen, in New York mit seinen Werken vertreten zu sein. Richtig aufblühen konnte sein Oeuvre dann aber nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer großen Anzahl an Solo-Schaus, oft in Verbindung mit Künstlern anderer Bewegungen oder im Verbund mit Gleichgesinnten. Seine Kunst ist von einigen Experten und Kennern auf Herz und Nieren geprüft und auch aufs Innigste interpretiert worden. Persönlich erinnern wir uns an seine Ausstellung 2017/18 in der Fondation Beyeler/Riehen, ein Museum, das permanent auch Brücken etwa zu amerikanischen Expressionisten schlägt.
Wer jedoch die Kunst des Meisters regelmäßig und in ihrer ganzen Breite angelegt erleben möchte, dem sei ein Abstecher ins „Zentrum Paul Klee“ in Bern empfohlen. Hier finden nicht nur des Öfteren thematisch ausgerichtete Präsentationen von Teilen seiner Arbeiten statt, nein, hier ist sein künstlerischer Nachlass permanent zu bewundern. Im Museum Berggruen in Berlin, das auf der Sammlung gleichen Namens fußt, ist 2020 ein Rückblick auf seine Verbindungen zu Nordafrika und Ägypten zu sehen gewesen. Dies belegt, wie gefragt seine Werke auch heutzutage noch sind. Paul Klee, der sich gerne durch Verkaufsinitiativen bemerkbar gemacht hat, konnte in der Tat ein umfangreiches Werk hinterlassen, sodass man immer wieder auf Grafiken, Aquarelle, Federzeichnungen und Ölgemälde, dies aus allen Schaffensperioden und mit ganz abwechslungsreichen Motiven, stößt, wobei uns selbstredend vor allem die enigmatischen, abstrakt angelegten Spätwerke ins Auge stechen.
Für Kunststudenten ist Paul Klee gleichfalls ein Vorzeigekünstler, hat er doch nicht nur mit dem Pinsel gezeichnet und gemalt, sondern auch eine Menge mit dem Stift und der Feder geschrieben. Klee hat Briefe und Tagebücher hinterlassen, deren Lektüre nicht nur Aufschluss über seine Kunst, sondern auch über den Menschen geben. Darüber hinaus hat er, wie bereits angedeutet, so manch eigene Schriften hinterlassen, und von seinen Ausstellungen sind mannigfaltige Katalogbeiträge erhalten, Abhandlungen über sein Werk, auch eine Biografie von Susanna Partsch, alles Texte, die seine Kunst nicht nur belobigend hervorheben, sondern auch kritisch hinterfragen. So wie bei Josef Beuys wurde auch über ihn ein Comic-Heft im Verbund mit dem Zentrum Klee in Bern herausgegeben. Zu seinem 100. Geburtstag gab die Deutsche Post, wie bei Wikipedia notiert, eine Briefmarke mit Klees Aquarell „Vogelgarten“ zu seinen Ehren heraus. Liebte Klee die Musik, so inspirierten seine Werke auch so manchen Komponisten, auch ein Orchester aus Luxemburg hat ein CD-Cover mit der Teilansicht eines Klee-Werkes geschmückt.
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