Corona-Pandemie in Luxemburg„Die aktuelle Entwicklung ist Anlass zur Besorgnis“

Corona-Pandemie in Luxemburg / „Die aktuelle Entwicklung ist Anlass zur Besorgnis“
Die Luxemburger Polizei musste in der Nacht auf Sonntag mehrere Gaststätten schließen, die noch nach der Sperrstunde geöffnet hatten und in denen Gäste Distanz- und Hygieneregeln ignorierten Foto: dpa/Angelika Warmuth

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44 Neuinfektionen – diesen Wert meldete die Gesundheitsdirektion am Samstag. Es ist die höchste Zahl seit dem 21. April. Die Entwicklung bereitet auch Santé-Direktor Jean-Claude Schmit Sorgen. Er mahnt vor allem, bei Feiern im Sozialleben mehr Vorsicht walten zu lassen. Der Polizeibericht vom Wochenende gibt dem Regierungsmediziner recht.

44 Neuinfektionen in Luxemburg – das meldete die Santé am Samstag. Der hohe Wert reiht sich damit in die gesteigerte Aktivität der Pandemie in der vergangenen Woche ein: Am Freitag wurden 22 Neuinfektionen gemeldet, am Dienstag 12, am vergangenen Sonntag 21. An diesem Sonntag kamen dann noch einmal 25 Neuinfektionen dazu. 

„Die aktuelle Entwicklung ist natürlich Anlass zur Besorgnis“, sagt Santé-Direktor Jean-Claude Schmit am Sonntag gegenüber dem Tageblatt. „Wir brauchen aber noch ein paar Tage um die weitere Entwicklung einzuschätzen.“ Gesundheitsministerin Paulette Lenert hatte auf einer Pressekonferenz am Donnerstag gesagt: „Das ist ein leichter Trend, ein Trend, der anfängt.“ Laut der LSAP-Politikerin kommt es aber nicht nur darauf an, wie viele Neuinfektionen es gibt – sondern auch, wie viele Kontakte die Infizierten hatten. 

Santé-Direktor Jean-Claude Schmit
Santé-Direktor Jean-Claude Schmit Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Sowohl Lenert als auch Santé-Chef Schmit appellieren an die Bürger, sich noch immer an die Grundregeln im Umgang mit der Pandemie zu halten. „Die Basis-Regel ist einfach: entweder zwei Meter Distanz oder eine Maske“, sagt Schmit. „Auch wenn dies jetzt an vielen Orten nicht mehr obligatorisch ist, sollte man diese Empfehlung doch befolgen.“ Schmit geht nicht davon, aus, dass von der Zusammenlegung der A/B-Gruppen in den Luxemburger Schulen, die ab Montag gilt, eine große Gefahr ausgeht. „Schulen stellen keine Hotspots für Übertragungsketten dar“, sagt er. „Ich bin da zuversichtlich, dass die geplante Lockerung in diesem Bereich keine negativen Konsequenzen haben wird.“ Anders geht der Regierungsmediziner aber mit älteren Jahrgängen ins Gericht: „Viel problematischer ist das Verhalten vieler Erwachsener im Freizeitbereich oder bei der Arbeit.“ 

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass sich auf einer Privatparty 24 Menschen angesteckt haben, weil mehrere Gäste infektiös waren. Umso abwegiger lesen sich vor diesem Hintergrund die Meldungen der Luxemburger Polizei vom Wochenende. Die Beamten mussten in der Nacht von Samstag auf Sonntag in mehreren Kneipen intervenieren, die trotz Sperrstunde um 0 Uhr noch geöffnet hatten. Und in den Gaststätten herrschte offenbar noch reger Betrieb. „In einem Lokal in Esch waren noch etwa 40 Leute dabei, Getränke zu konsumieren – ohne jegliche Sicherheitsabstände einzuhalten oder Masken zu tragen“, schreibt die Pressestelle der „Police“.

In Luxemburg-Stadt entdeckten Polizisten noch um 1.20 Uhr ein Lokal, in dem ebenfalls 40 Gäste waren – ohne die Hygieneregeln zu respektieren. Sämtliche Lokale wurde sofort geschlossen und ein Bericht für das Wirtschaftsministerium erstellt, schreibt die Polizei. Die Lokalbetreiber riskierten eine „angemessene Geldstrafe“ – sowie den Entzug ihrer Ausschankgenehmigung.

de Prolet
29. Juni 2020 - 12.41

Prost op déi zweet Well!

HTK
29. Juni 2020 - 9.09

Nichts hinzu gelernt!!? Feiern! DER Sinn des Lebens überhaupt.Nach dem Motto "und jetzt erst recht.." blasen wir alle Vorsichtsmaßnahmen in den Wind.Und dabei sind diese Maßnahmen gar nicht so tragisch. Abstand?- Kein Problem,man kann sich zuprosten ohne das man sich mit den Nasenspitzen berührt. Hände aus dem Gesicht lassen bis sie gewaschen sind?!! Da wird's schon schwieriger.Der Augen-oder Nasenwisch ist automatisiert in unserem Alltag,ist aber das gefährlichere Element bei der Infektionsgefahr.(Ausser Küssen und Umarmungen oder gar dem Gegenüber ins Gesicht niesen...ja solls auch noch immer geben). Wir warten also noch weiter auf Schlagzeilen in den Medien die nicht mit "Corona" anfangen.