Luxemburg5.085 mehr Menschen auf Arbeitssuche als im Mai 2019

So düster wie in den beiden Monaten zuvor sehen die Zahlen im Mai 2020 nicht aus. Im Monatsvergleich sind sowohl die Zahl der Arbeitssuchenden als auch die Arbeitslosenquote stabil geblieben. Es sei im Mai jedoch nicht möglich gewesen, jeden Arbeitssuchenden zu empfangen, schreibt die ADEM. Das könne auch zu Schwierigkeiten bei der Datenerfassung führen.

Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitssuchenden lag im Mai 2020 mit 1.678 Personen deutliche 19 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums, schreibt die Behörde. Verschlechtert habe sich hingegen die Zahl der Arbeitssuchenden, die einen Job gefunden haben: Nur 1.230 Akten konnten im vergangenen Monat geschlossen werden. Im Mai 2019 waren es praktisch doppelt so viele. Die Suche nach Arbeit wird schwieriger.

Besonders schlecht sehen die Zahlen bei jüngeren Menschen aus. Die Zahl der unter 30-Jährigen auf Arbeitssuche ist innerhalb eines Jahres um 52,9 Prozent (auf 4.463 Personen) gestiegen. Gleichzeitig schrumpft die Zahl verfügbarer Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Vor einem Jahr waren 408 Menschen mehr bei derartigen Maßnahmen eingeschrieben, schreibt das Amt.

Was die Jugendarbeitslosigkeit angeht, zählt Luxemburg im Europavergleich nicht zu den guten Schülern. Jeder Vierte unter 25, der eine Arbeit sucht, kann keine finden. Das zeigen die Zahlen von Europas statistischem Institut Eurostat. Noch schlechter schneiden innerhalb der EU nur Griechenland, Spanien und Italien ab.  

Leicht bessere Zahlen als im Vormonat konnte das Arbeitsamt derweil verkünden, was die Zahl der gemeldeten freien Stellen im Mai angeht. Die Wirtschaft hat insgesamt 2.309 neue Arbeitsplätze gemeldet. Das sind deutlich mehr als im Vormonat  (21,8 Prozent), aber immer noch viel weniger (minus 33,4 Prozent) als im Mai 2019.

Zu Jahresbeginn sah die Lage in Luxemburg noch deutlich erfreulicher aus: Damals wurde eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent gemessen. Im Monat März ist die Arbeitslosenquote jedoch auf 6,1 Prozent gesprungen. Es war eine direkte Folge der Maßnahmen, die getroffen wurden, um das Coronavirus zu bekämpfen. „Der Zustrom ist hauptsächlich auf Bauarbeiter mit befristeten Arbeitsverträgen zurückzuführen“, erklärte die ADEM damals.
 
Im April wurde es nicht besser. Die Arbeitslosenquote kletterte weiter, auf sieben Prozent. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist in Luxemburg binnen einem Jahr um 31,1 Prozent gestiegen, so die ADEM damals. Erstmals waren hierzulande mehr als 20.000 Menschen auf Arbeitssuche.

Die von Statec erfasste Zahl aller Arbeitsplätze, die im März und April stark eingebrochen war, ist im Monat Mai wieder spürbar gewachsen. Fast 4.000 neue Stellen wurden im Laufe des Monats geschaffen, zeigen neue Daten. Insgesamt liegt die Zahl aller Beschäftigten (aktuell: 469.542) jedoch immer noch unter den vor der Krise (474.658 Beschäftige). Luxemburg hat somit heute 5.116 Arbeitsplätze weniger als Ende Februar.

Auch wieder zugelegt hat im Mai die Zahl der Grenzgänger. Sie hatte nur im Monat März einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Im April stieg ihre Zahl bereits wieder um etwa 150 Personen an. Im Mai war es ein Plus von 775 Personen. Die Zahl der nunmehr 202.178 Grenzgänger ist aber immer noch niedriger als vor der Krise (Februar 2020: 205.719 Personen).