JustizStaatsanwaltschaft ermittelt nach Anzeige von drei Polizisten gegen Ausbilder der Spezialeinheit

Justiz / Staatsanwaltschaft ermittelt nach Anzeige von drei Polizisten gegen Ausbilder der Spezialeinheit
Symbolbild Foto: Editpress/Frank Goebel

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Ausbilder einer Spezialeinheit der Luxemburger Polizei sehen sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Sie sollen drei auszubildende Polizisten gequält und misshandelt haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Drei Polizisten der Spezialeinheit haben schwere Vorwürfe gegen ihre Ausbilder erhoben. Sie sollen 2015 von ihnen während der Ausbildung misshandelt worden sein, steht in einem Presseschreiben der Polizeigewerkschaft SNPGL.

Die Vorwürfe im Schreiben der Gewerkschaft sind schwerwiegend: Unter anderem habe man den auszubildenden Polizisten Tritte in die Genitalien verpasst. Dabei hätten die Auszubildenden sich nicht krümmen oder schützen dürfen. Der angebliche Grund: Das könnte ihnen auch während einer Mission passieren. Während den Schießübungen habe man sie gezwungen, auf ohne langärmige Schutzkleidung zu trainieren und so Schüsse mit Trainingsmunition auf die nackte Haut zu Ertragen. Auch wenn diese Munition nicht tödlich ist, kann sie schwere Verletzungen verursachen. Die Ausbilder hätten sie gezwungen mit nicht tödlicher Munition sich gegenseitig auf den nackten Oberkörper zu schießen. Außerdem seien sie an einem Abend von den Ausbildern gezwungen worden sich nackt auszuziehen und dann durch stehendes, kaltes, mit Schlamm verschmutzes Wasser zu laufen, während die Ausbilder sie dabei filmten. Diese seien dabei betrunken gewesen. 

Den drei Polizisten hätten die Misshandlungen 2017 bei ihrer Einheit gemeldet. Die direkten Vorgesetzten hätten aber erst Anfang 2019 die Vorwürfe an die Generaldirektion der Polizei weitergegeben. Seitdem seien die Ausbilder nicht abgestraft oder suspendiert worden. Deswegen hätten sich drei Polizisten nun an die Gewerkschaft gewendet. Der Anwalt der SNGPL habe ihnen zur Anzeige geraten. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. „Wir beziehen keine Position zu laufenden Ermittlungen“ heißt es von der Pressestelle der Polizei. 

Lucilinburhuc
21. Juni 2020 - 15.06

Zum kotz** diese Missverstände. Meine bereits starke Zweifel an der Luxemburger Polizei werden nun nur noch mehr betätigt. Nur eine komplette kompromisslose Durchleutung, Audit und Bereinigung der GESAMTE ORGANISATION wird diese Institution wieder ins Lot bringen und Vertrauen und Ansehen in der Bevölkerung zurückkehren lassen. Pfui, einfach schämen sollten die sich! Kein Rechtsstaat würdig. Ebenso eine unmittelbare öffentliche Stellungnahme des Ministers wäre hier zumindest angebracht. Falls nicht, wird dies den Grünen Bodentief angerechnet ! In welchem Land leben wir denn, wenn bereits bei diesen Verwaltungen Grundrechte mit Füßen getreten werden??? Last but Not least: Druck der Medien, die sich verschrieben haben die Wahrheit ans Licht zu bringen., diese Angelegenheiten aufzuarbeiten! Alles andere wäre.eine Häme für dieses Land und eine weiterer Meilenstein in der verlogene Mentalität bei leider viele Mächtigen und Entscheidungsträgern in der Luxemburger Gesellschaft.

Laird Glenmore
21. Juni 2020 - 9.28

Da haben die Ausbilder wohl zuviel Fernsehen geschaut über die sogenannten " BOOT CAMPS " in den USA und dachten sich das könnten wir ja auch mal probieren, mal schauen wie das ankommt, jetzt bekommen sie die Rechnung für ihre Dummheit. Sofort entlassen und nie wieder in den Staatsdienst. Aber vielleicht kommt ja auch ein schlauer Winkeladvokat und dann hatten alle eine schlechte Jugend usw. usw. und nix passiert mit diesen Typen.

Fernand Chartreux
20. Juni 2020 - 17.26

Die Polizei kommt sei Wochen nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus….. Mit falsch verstandenem Corpsgeist aus Bommenleger Zeiten wird das nichts, mit der nie endenden Polizeireform. Der glücklose Minister Bausch wird wohl keinen Erfolg haben, mit seiner Einstellungskampagne zur Rekrutierung vieler neue Bewerber, er täte gut daran intern, bei den Vorgesetzten sowie der Direktion, die Vertuschter umgehend und dauerhaft aus der Polizei zu entfernen.