KunsteckeZwei Seiten der „Förderungsmedaille“

Kunstecke / Zwei Seiten der „Förderungsmedaille“
Der Künstler Eric Schumacher  Foto: Eric Schumacher 

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Dieser Tage öffnete der junge Bildhauer und Allroundkünstler Eric Schumacher seine unter dem enigmatischen Titel „pLzZ zA“ laufende Ausstellung in den Projects-Räumlichkeiten der Galerie Nosbaum-Reding in Luxemburg-Stadt. Im Juli wird er seine Residenz im Künstlerhaus Bethanien in Berlin antreten. Dort darf er sich während sechs Monaten in Sachen Zeichnung und Malerei im Sinne eines dreidimensionalen Projektes intensiv beschäftigen. Ziel ist es, seine Recherchen betreffend „Vermarktung und menschlicher Umwelt“ sowie uns inne gegebenen Rituale voranzutreiben, dies mit dem Ziel, seine Arbeit „Work Hard Play Hard“ zu verwirklichen.

Während seine Intervention in der Galerie am Fischmarkt nach Beteiligungen an der Rotondes-Triennale und dem Robert-Schuman-Preis 2019 das heimische Publikum zu begeistern versucht, wird sich der reisewillige Künstler aus seinem schottischen Edinburgh erneut auf den Weg zur deutschen Hauptstadt machen, ein Ort, an dem er bereits vor Jahren im „Raumlabor“ gewirkt hat. Diese Informationen entnehmen wir einer Mitteilung des Focuna (nationaler Kulturfonds), der in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium und mithilfe eines dreiköpfigen Auswahlkomitees Eric Schumacher für diese Künstlerresidenz auserwählt hat.

Er ist nicht der erste Titular einer Residenz im Künstlerhaus Bethanien. Andere haben vor ihm die Chance genutzt, diese einmalige Plattform zu erleben. Der Umweg über Berlin hat auch schon mal den Weg nach Venedig zur Kunstbiennale freigemacht.

Und weil der Focuna in diesen Zeiten immer öfter Sonne und Regen in der Kunstlandschaft macht, gab es vor einigen Tagen eine weitere gute Kunde aus diesem Hause. Ein bekannter Jungstar der zeitgenössischen Kunstszene ist nun Nutznießer einer anderen Förderungsmaßnahme des allmächtigen Focuna. Die 2020er-Börse „Francis-André“ ist Yann Annicchiarico zugesprochen worden. Diese Börse wird seit 2016 vergeben und ist dazu bestimmt, einem oder mehreren Künstlern die kreative Arbeit an einem Werk finanziell zu erleichtern. Bei Annicchiarico handelt es sich um einen Künstler, der vor Jahren beim CAL-Salon einen Preis gewonnen hat, seit 2010 Beziehungen zum ACTH in Lyon pflegt und stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist. Er hat seine Ausstellung in der Galerie Nosbaum-Reding bereits 2019 realisiert und im gleichen Jahr eine Residenz an der Darling-Stiftung in Montreal absolviert. Die nun erhaltene Börse erlaubt es ihm, seine Ausstellung „Diener zweier Herren“ am KIT (Kunst im Tunnel) in Düsseldorf umzusetzen. Sie ist vom 18. Juli bis zum 8. November 2020 angesetzt.

Fazit: Steht der Focuna mit all seinen möglichen Förderungsmaßnahmen, unter anderem der Vergabe von Börsen und Künstlerresidenzen, immer mehr für aufstrebende Künstler der zeitgenössischen Art im Mittelpunkt, so wird die Galerie Nosbaum-Reding immer öfter zum Resonanzkasten für besagte Künstler. Mal sehen, welches Echo die beiden angesprochenen Ausstellungen in Düsseldorf und Luxemburg beim interessierten Publikum auslösen werden. Die ehemalige Wirkungsstätte des Künstlers, „Schamanen“ und unkonventionellen Dozenten Beuys und der Fischmarkt im Stadtkern von Luxemburg sind selbst in Corona-Zeiten leicht erreichbar.