Danel Sinani hat im April einen Vertrag beim englischen Erstligisten Norwich City unterschrieben. Der 23-jährige Stürmer wird den „Canaries“ aber nicht helfen können, den Klassenerhalt in dieser Saison noch zu erreichen. Die Situation in der Premier League ist für Norwich City durchaus prekär: Neun Spieltage vor dem Ende der Saison hat die Mannschaft des deutschen Trainers Daniel Farke sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Zur Fortsetzung der Liga empfängt Norwich am Freitag den FC Southampton.
In einem Interview mit der englischen Boulevard-Zeitung The Sun gab Sinani zu, die Spiele in England sehr nah zu verfolgen. „Mathematisch gesehen ist der Klassenerhalt immer noch möglich“, meint der Stürmer. „In dieser Saison spielte Norwich einen aufregenden Fußball, aber in der meisten Zeit hatten sie viel Pech. Sehr oft erreichten sie nicht die Ergebnisse, die sie durch ihre Leistungen verdient gehabt hätten. Ihre Position in der Liga spiegelt nicht ihre wirkliche Qualität wider.“
Ob er in der nächsten Saison in der höchsten englischen Fußballliga oder in der zweiten Liga, der „EFL Championship“, auf Torejagd gehen wird, mache für ihn keinen Unterschied. „Tief im Inneren hoffe ich, dass sie es schaffen, aber es wird unglaublich hart werden“, sagt Sinani. „Ich möchte in der Premier League spielen, aber das ist wohl normal. Es gibt dort bessere Spieler und man trifft auf bessere Gegner. In der zweiten Liga gehen die Mannschaften anders an die Sache heran, stellen sich anders auf und spielen anders, aber ich bin vorbereitet.“
Harte Gangart
Bekannt ist dem luxemburgischen Fußballer des Jahres von 2019 die harte Gangart in England. Er glaubt aber, dass ihm seine Erfahrungen aus der Europa League auf der Insel weiterhelfen werden. „Man kann Luxemburg nicht mit England vergleichen, aber selbst in Luxemburg wurde ich immer grob behandelt. Ich weiß, dass es in England noch schlimmer sein wird, denn die Verteidiger sind hart und für kompromisslose Tacklings bekannt.“
Sinani, der ablösefrei vom F91 Düdelingen auf die Insel wechseln wird, könnte der erste Luxemburger werden, der in der Premier League auflaufen wird. Im Januar 2014 wechselte der Luxemburger Yannick Bastos im Alter von 19 Jahren zu den Bolton Wanderers, schaffte den Durchbruch dort nicht und lief lediglich dreimal für die U23 auf. Im September desselben Jahres wurde der Rechtsaußen, der seit der Saison 2018/19 für den Progrés stürmt, entlassen. Auch Enes Mahmutovic unterschrieb im Mai 2017 in Middlesbrough – ebenfalls im Alter von 19 Jahren. Der Verteidiger setzte sich dort aber nicht durch und spielt nun beim niederländischen Zweitligisten in Maastricht. „Es stimmt, dass beide nicht sehr erfolgreich waren. Aber ich bin ein Mensch, der nicht über andere Spieler nachdenkt oder darüber, wie sie abgeschnitten haben – ob sie gut oder schlecht gespielt haben. Ich bin nur auf mich selbst konzentriert. Mein Ziel war es immer, im Fußball so weit wie möglich zu kommen und meine Grenzen zu testen.“
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