BasketballDenell Stephens über Rassismus in den USA: „Es schmerzt sehr“ 

Basketball / Denell Stephens über Rassismus in den USA: „Es schmerzt sehr“ 
In der Highschool und im College wurde Denell Stephens rassistisch beleidigt. In Luxemburg habe er aber noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Foto: Julien Garroy

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Der gewaltsame Tod von George Floyd schockiert Menschen weltweit. Auch der US-Amerikaner Denell Stephens, der seit 2009 in Luxemburg lebt, ist von den Bildern entsetzt. Im Interview mit dem Tageblatt erklärt der Basketballer, der für die US Heffingen aufläuft, warum Rassismus in den USA immer noch ein solches Problem ist. 

Tageblatt: Was geht in Ihnen vor, wenn Sie die Bilder des Polizisten sehen, der auf dem Hals von George Floyd kniet? 

Denell Stephens: Es schmerzt sehr zu sehen, dass so was auch im Jahr 2020 noch vorkommt. Es ist aber auch ein Beweis dafür, dass man es als Dunkelhäutiger in den USA immer noch sehr schwer hat. Ich stehe zu meinem Land und vertrete es auch gerne, aber ich hasse es zu sehen, wenn so etwas passiert. 

Haben Sie persönlich Rassismus in den USA erlebt? 

In der Highschool und im College war die Mehrheit weiß. Ich habe einige Male erlebt, dass man dumme Kommentare in meine Richtung abgegeben hat und dass man aufgrund meiner Hautfarbe schlecht über mich geredet hat. Aber ich habe mir immer gedacht, dass man die stärkere Person sein muss. Die Leute, die so reden, haben es nicht anders und besser gelernt. Sie denken einfach nicht nach und benutzen nicht ihren eigenen Verstand. Das macht mich wütend. Körperlich wurde ich aber nie angegriffen.

Seit 2009 leben Sie mit Ihrer Familie in Luxemburg. Wie sind Ihre Erfahrungen bezüglich Rassismus im Großherzogtum?

In Luxemburg habe ich nie eine Form von Rassismus erlebt. Man hat mich vielleicht auf dem Court mal auf eine andere Art und Weise angeschaut, aber das hatte nichts mit Rassismus zu tun. Mein Sohn ist zwei Jahre alt und ich bin froh, dass er von dem Ganzen noch nichts versteht. Es freut mich aber auch zu sehen, dass er nicht mit dieser schlechten Energie aufwächst. 

Warum ist Rassismus in den USA noch ein solches Problem? 

Früher waren dunkel- und hellhäutige Menschen viel mehr voneinander getrennt. Das hat sich geändert. Aber eine Sache hat sich nicht geändert: Weiße, die sich rassistisch geäußert haben oder rassistische Handlungen durchgeführt haben, werden nicht bestraft. Sie leben mit derselben Einstellung weiter und werden nicht eines Besseren belehrt – deswegen gehen sie weiterhin davon aus, dass es völlig in Ordnung ist, Dunkelhäutige zu diskriminieren. Und so geben sie es ihren Kindern weiter. 

Was muss in den USA passieren, damit auch der letzte Mensch versteht, wie sinnlos Rassismus ist? 

So traurig es auch klingen mag, aber ich denke, dass etwas Größeres passieren muss, damit sich die Haltung vieler ändert. Meiner Meinung nach müssen wir Dunkelhäutigen aber auch bei uns selbst anfangen: Die dunkelhäutige Bevölkerung sollte aufhören, so kriminell zu sein. Dann würden wir in einem besseren Licht stehen und würden nicht mehr so angesehen werden, wie viele es jetzt tun. 

Viele Menschen gehen nun auf die Straßen, um zu demonstrieren. Die Proteste eskalieren sogar teilweise. 

Die aggressiven Aufstände in den Straßen sind komplett der falsche Ansatz. Menschen, die ihren Ärger und ihre Wut nutzen, um Geschäfte auszuplündern oder Dinge kaputtzumachen, haben es nicht verstanden. Es ist der falsche Weg, den Frust abzubauen. Man soll den Ärger aus sich herauslassen, aber dabei sollte man nachdenken und seinen Verstand benutzen – das tun in den USA leider viele Menschen nicht. 

Im Internet tauchte in den vergangenen Tag vermehrt der #Blackouttuesday auf. Sehen Sie einen Nutzen in solchen Aktionen? 

Ich denke, dass alle kleine Aktionen helfen, aber es ist noch nicht genug, um die Denkweise vieler Amerikaner zu ändern. Es gibt wirklich viele Menschen, die uns Dunkelhäutige unterstützen, und das öffnet auch einigen die Augen, aber in der Masse wird sich nichts ändern. 

Eine erfreuliche Sache gab es aber dennoch für Sie: Nach langer Zeit durften Sie gestern wieder in der Sporthalle trainieren. 

Mein Leben dreht sich um Basketball. Heute (gestern) wieder auf dem Court zu stehen und im Fitnesscenter zu sein, hat sich toll angefühlt. Es ist gut, dass wir wieder unter Auflagen trainieren können. Ich habe mich wieder frei gefühlt und freue mich, wenn es wieder richtig losgeht. 

J.Edgar
4. Juni 2020 - 18.14

Talking about Indian Nations in the Americas or the Aborigines in Australia or as now shown for the black people. The "Stupid White Men" seem to rule the world but are we really all stupid? As a matter of fact,the intelligent ones have the vice to be a minority and only now and then they provide a president who acts in the interest of all races. If democracy worked,there would'nt be a D.Trump in the White House.