MinisterratDie Spielplätze in Luxemburg könnten in Kürze wieder öffnen

Ministerrat / Die Spielplätze in Luxemburg könnten in Kürze wieder öffnen
Am Donnerstag nimmt der Ministerrat das Spielplatzverbot unter die Lupe. Dann entscheidet sich, ob die Kinder bald wieder in der frischen Luft herumtollen dürfen. Foto: Arne Dedert/dpa

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Nach den Lockerungen der vergangenen Wochen erhitzt das Spielplatzverbot weiter die Gemüter. Während zuletzt auch Restaurants, Bars, Sport- und Kultureinrichtungen wieder öffnen durften, hält die Regierung weiter an der Schließung der Spielplätze fest. Sehr zum Unmut vieler Eltern. Informationen des Tageblatt zufolge aber soll dieses Verbot in Kürze der Vergangenheit angehören.

Aufgrund der jüngsten Erkenntnisse wolle die Regierung ihre Position in dieser Hinsicht überdenken. Das hat Bildungs- und Kinderminister Claude Meisch (DP) dieser Zeitung bestätigt. Eine entsprechende Entscheidung könnte bereits am Freitag im Ministerrat fallen. Die Regierung wolle das Thema dann zur Sprache bringen und gegebenenfalls darüber befinden, ob die Spielplätze wieder öffnen dürfen, so der Minister.

Auch wenn die Infektiosität von Kindern in der Corona-Krise noch immer nicht zweifellos geklärt werden konnte, hat sich die Wissenschaft inzwischen aber zumindest von der ursprünglichen Annahme abgewendet, dass die jüngere Generation ein ganz bedeutsamer Träger für Übertragungen sei. In anderen Worten: Kinder übertragen das Virus nicht schneller als Erwachsene.

Zu Beginn der Krise sei die Wissenschaft davon ausgegangen, dass sich SARS-CoV-2 ähnlich wie herkömmliche Grippeviren benimmt und vor allem von Kindern in Schulen verbreitet wird. Dies sei jedoch nicht der Fall, betont Meisch. „Auch gibt es mittlerweile Erkenntnisse, dass sich das Virus an der frischen Luft weitaus langsamer verbreitet als in geschlossenen Räumen“, erklärt der Minister. Angesichts dieser Erkenntnisse sei es angebracht, das Spielplatzverbot einer erneuten Analyse zu unterziehen und die ursprüngliche Entscheidung gegebenenfalls zu revidieren, so der Bildungsminister.

Auch auf dem Schulhof Lockerung möglich

Vor diesem Hintergrund sieht der Bildungsminister denn auch keinen triftigen Grund mehr, an einer Schließung der Spielplätze festzuhalten. In der gleichen Logik soll auch die strikte Trennung in den Außenbereichen der Schule, wie etwa dem Pausenhof, aufgehoben werden. Begleitend dazu will das Bildungsministerium Pädagogen dazu aufrufen, künftig verstärkt Aktivitäten in der frischen Luft zu unternehmen. Im Gegenzug sei es aber wichtig, so Meisch, den Barriere-Gesten in geschlossenen Räumen umso mehr Bedeutung zuzumessen.

„Dass die Kinder möglicherweise in der frischen Luft wieder miteinander spielen können, bedeutet nicht, dass sie das auch in den Klassenräumen machen sollen“, betont der Bildungsminister. Die diesbezüglichen Maßnahmen werden somit aufrechterhalten: Die Klassen werden weiterhin getrennt unterrichtet, die Pausen zeitversetzt abgehalten. „Wir gehen immer noch von der Überzeugung aus, dass sich das Virus vor allem in geschlossenen Räumen im direkten Kontakt am schnellsten verbreitet“, so Meisch. „Deshalb müssen wir im Innern der Schulen weiterhin Distanz schaffen und mit kleinen Gruppen arbeiten.“ Ansonsten sei das Risiko zu hoch.

Das Spielplatzverbot wird noch am Freitag im Ministerrat zur Sprache kommen. Dann soll sich entscheiden, ob die Regierung an dem Verbot festhält oder nicht. Einen festen Zeitplan zur Wiedereröffnung der Spielplätze aber gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht.

de Prolet
5. Juni 2020 - 23.06

Wie soll man die Kinderspielplätze auch effizient und dauerhaft desinifizieren?

Nomi
5. Juni 2020 - 14.17

Alles unpaacken an naischt gett deinfizei'ert ?