HobbybrennerAuch in Luxemburg wird Single-Malt-Whisky gebrannt

Hobbybrenner / Auch in Luxemburg wird Single-Malt-Whisky gebrannt
Christian Schiltz erledigt alles alleine, was in seiner Brennerei anfällt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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In Boudlerbach ist vor einigen Jahren der erste und bislang einzige luxemburgische Single-Malt-Whisky entstanden. Christian Schiltz hat dem Tageblatt einen exklusiven Blick in seine kleine Hobby-Brennerei gewährt.  

Einen Single-Malt-Whisky verbinden die meisten Menschen sicherlich nicht mit Luxemburg, sondern eher mit weiten, grünen Highlands, Männern mit Dudelsäcken und den weltbekannten schottischen Whisky-Brennereien. Laut Definition muss ein Single Malt in einer einzigen Brennerei hergestellt werden. Zum anderen wird als Getreide ausschließlich gemälzte Gerste verwendet, daher auch der Zusatz „Malt“. Seit 2014 stellt Christian Schiltz in seiner Freizeit den ersten und bislang einzigen Single-Malt-Whiskey im Großherzogtum her. „Angefangen habe ich mit einem kleinen Fünf-Liter-Kessel. Mittlerweile habe ich die Anlage jedoch vergrößert und ich benutze einen 800-Liter-Kessel. Mein Vater hatte damals die Idee, eine kleine Brennerei zu eröffnen. Leider konnte er das Endresultat nicht mehr miterleben. Meinen ersten Single Malt mit dem Namen Lucilinburhuc habe ich 2015 abgefüllt. 2019 kam dann der zweite hinzu. Der Alkoholgehalt liegt bei rund 50 Prozent. Beim ersten Mal konnte ich nur 136 Flaschen abfüllen. Diese waren binnen weniger Stunden alle vergriffen. Mit der neuen Anlage schaffe ich mittlerweile 200 bis 300 Liter“, so Schiltz gegenüber dem Tageblatt.

„Von der Bestellung der Gerste, über den eigentlichen Brennvorgang, weiter zur Lagerung der Fässer mache ich alles alleine. Ich habe sogar die Etiketten selbst entworfen. Auch den Verkauf über meine Homepage small-brook.com organisiere ich eigenhändig“, erzählt der Hobby-Whiskybrenner. Gelagert wird der Whisky in Eichenfässern, die dem Branntwein eine einzigartige Geschmacksnote verleihen. Ein Single-Malt-Whiskey kann durchaus eine Mischung aus mehreren Fässern einer Brennerei sein, beispielsweise um einen möglichst gleichbleibenden Geschmack und Geruch zu erzielen. Die Jahres- oder Altersangabe bezieht sich in solchen Fällen auf das jüngste verwendete Fass. 

Da Whisky sich nicht unbedingt für warme Sommertage eignet, hat der junge Brenner die Palette etwas erweitert und bietet seit einigen Tagen einen neuen Likör mit dem Namen „Sweet Brook“ in seinem Onlineshop an. „Den Sweet Brook werde ich in regelmäßigen Abständen immer wieder anbieten können. Es handelt sich um einen Single Malt Spirit, der in einem Eichenholzfass gereift ist. Verfeinert wurde das Getränk mit Ahornsirup. Mit 17 Prozent Alkoholgehalt ist das Produkt viel leichter als meine anderen Erzeugnisse“, ergänzt Schiltz.

Neues Produkt

Auf Messen oder in Hotels ist Christian Schiltz mit seinen Produkten nicht anzutreffen. Auch um Werbung musste er sich bislang nicht kümmern. Die Produkte haben sich dank der guten Qualität und der geringen Auflage zum Selbstläufer entwickelt. „Die Menschen rennen mir förmlich die Bude ein, wenn ich ein neues Produkt im Angebot habe. Zu meinem Kundenkreis zähle ich viele Stammkunden, es kommen aber auch immer wieder neue hinzu“, erzählte der sichtlich stolze Hobbybrenner. Der Whisky und die Liköre können auf www.small-brook.com bestellt werden und kosten um die 50 Euro.