Gemeinderat SchengenDie „Baggerweieren“ öffnen wieder für Besucher

Gemeinderat Schengen / Die „Baggerweieren“ öffnen wieder für Besucher
Die Anlagen rund um den Fußballplatz werden modernisiert. Er wird auch von den Aspelter und den Mondorfer Mannschaften benutzt.  Foto: Wiebke Trapp

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Wie viele Gemeinden im Land ist auch Schengen dabei, die Scherben nach Corona zusammenzuräumen. Zwischen dem Budget, das so nicht zu halten ist, und der Modernisierung der Infrastruktur für den Fußballplatz gibt es eine gute Nachricht: Ab Samstag sind die „Baggerweieren“ wieder offen. 

„Es ist der falsche Zeitpunkt, uns zu sagen, wir kriegen weniger“, sagt Jean-Paul Muller, Schöffe und zuständig für die Finanzen im Schengener Rathaus. Er spricht von der Tatsache, dass das Innenministerium in einem Rundschreiben Anfang Mai mitgeteilt hat, dass es weniger Dotationen vom Staat geben wird. 16 Millionen von insgesamt 20 Millionen Euro stammen auf der Einnahmeseite im ordentlichen Budget aus dieser Quelle.

Die knapp 6.000 Einwohner zählende Fusionsgemeinde wird dieses Jahr auf drei Millionen Euro verzichten müssen. Das bringt die Prognose für das im Dezember und damit vor Corona verabschiedete Budget für 2020 durcheinander. „Und wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt“, sagt Bürgermeister Michel Gloden.

Bau von Gemeindeatelier ab September

Es ist in der Tat ein ungünstiger Zeitpunkt – auch wenn Schengen laut Muller „finanziell gut“ da steht. Fünf Millionen Euro beträgt die Reserve, obwohl zwei größere Projekte anstehen: der Neubau der Gemeindeateliers in Schwebsingen für rund 10 Millionen Euro und der Bau einer neuen zentralen Grundschule für die Gemeinde.““Mit den neuen Ateliers geht es im September los“, sagt Muller.

Die Schule muss noch warten. Aus der Zeit vor der Fusion 2011 resultiert die Tatsache, dass sich die Grundschüler auf drei Ortsteile verteilen: Remerschen, Bech-Kleinmacher und Elvingen. Die beiden Letzteren hätten dringend renoviert werden müssen – da war es besser, gleich neu zu bauen. Die Gemeinde ist zurzeit dabei, Terrains am geplanten Standort am Eingang von Remerschen zu den eigenen zu erwerben. Schwierig wird es allerdings, das Projekt verbindlich zu planen. Zu unbekannt sind bislang die Folgekosten der Corona-Krise und damit eine Budgetierung der Finanzen.

Fußballplatz wird moderner

Ein kleineres Projekt, nämlich die Renovierung der Anlagen des Fußballplatzes neben den „Baggerweieren“, hat der Gemeinderat am Donnerstag jedoch durchgewinkt. Der Kostenvoranschlag von rund 870.000 Euro wurde einstimmig genehmigt. Das bestehende Gebäude wird um gleich vier weitere Umkleideräume erweitert und der Platz bekommt eine Tribüne mit Buvette. Dann müssen Anfragen ausländischer Vereine, die den Platz gerne für Freundschaftsspiele nutzen und dann in der benachbarten Jugendherberge übernachten wollen, mangels geeigneter Gebäude nicht mehr abgelehnt werden.

Eine längere Diskussion gab es über die geplanten Änderungen im Bautenreglement der Gemeinde. In einem Land, wo ein eigenes Eigenheim zur Kultur gehört, ist das immer eine streitbarer Punkt. Vor allem in der Frage, ob Steingärten nun gänzlich verboten werden sollen oder nicht, herrschte Uneinigkeit. Bettemburg hat das schon getan. Bürgermeister Michel Glodens Vorschlag, man wolle sich bei anderen Gemeinden schlaumachen, wie es dort gehandhabt wird, brachte den Durchbruch. Nach der Sommerpause kommt das Thema erneut auf die Tagesordnung.

Die gute Nachricht gab es zum Schluss: Am Samstag öffnen die „Baggerweieren“ wieder. Die Anmeldung muss online erfolgen, da die Zahl der Besucher auf 1.000 begrenzt ist.

„Baggerweieren“

Anmeldungen erfolgen online unter visitmoselle.lu. Der Eintritt für Erwachsene beträgt pro Tag sieben Euro, Kinder bis elf Jahre haben gratis Eintritt, werden aber registriert. Die Einwohner der Gemeinde haben sowieso freien Eintritt. Das Ausflugsziel ist zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.

Ab heute wieder offen
Ab heute wieder offen Foto: Editpress/Claude Lenert