KommentarEuropatag, Feiertag, Trauertag: Den Bürgern wurde etwas anderes versprochen

Kommentar / Europatag, Feiertag, Trauertag: Den Bürgern wurde etwas anderes versprochen
Geschlossene Grenzen sind ein Unding. Vor allem für jene Bürger, denen man die Europäische Union als Paradies auf Erden versprochen hat – und die daran glauben. Foto: Marco Goetz

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Bürger wollen Freiheit. Politiker tragen Verantwortung. In Zeiten von Corona passt das eine nicht unbedingt zum anderen. Der vergangene Samstag machte das deutlich. Seit 2019 ist der 9. Mai ein gesetzlicher Feiertag in Luxemburg.

In „normalen“ Zeiten hätten sich ganze Heerscharen am Europatag aufgemacht, um die Geschäfte in Trier und Metz zu erobern. Nicht so am vergangenen Samstag. Reisen ins benachbarte Ausland sind Luxemburgern nicht gestattet. Ein Unding – besonders an dem Tag, an dem eine der größten Errungenschaften der Europäischen Union gefeiert werden soll: die Reisefreiheit, das grenzenlose Europa.

Bürger reagieren mit zivilem Ungehorsam auf diese heute künstlich scheinende Barriere. Deshalb ziehen sie, die Europaflagge voran, bis vor die Tore Deutschlands und Frankreichs. Friedlich.

Politiker winden sich. Sie zeigen Bedauern über die Grenzschließungen und Verständnis für die, die darunter zu leiden haben. Bei der Europatag-Gedenkzeremonie am Samstag in Schengen war auch Kardinal Jean-Claude Hollerich anwesend. An dem Ort, an dem die Reisefreizügigkeit eigentlich erst besiegelt wurde, wählte er klare Worte und forderte die Öffnung der Grenzen. Subito!

Nun gut, er muss nicht um seine Wiederwahl fürchten. Obendrein ist er Vertreter eines Reiches, das, wie es in der Bibel heißt, nicht von dieser Welt ist. Dass die Worte des „Hirten“ gut ankommen, mag aber vor allem daran liegen, dass den Schäfchen immer versprochen wurde, die Europäische Union sei das Paradies auf Erden. Viele glauben daran – immer noch!

Realist
11. Mai 2020 - 16.47

Die EWG war gut und sinnvoll. Die EU ist eine Katastrophe, die Europa in absehbarer Zeit wieder an den Abgrund führen wird.

de maulkuerf
11. Mai 2020 - 8.45

ech hun nie fond, dat Europa ee "Paradies auf Erden" soll sin jo, et war eng gud Iddii, Grenzen iwwerall op, den €uro huet et méi einfach gemaach, wa mer an "d'Ausland" gongen fiir den Handel, Aarbecht, asw, schon eng gud Iddii just wär et dobäi bliwwen nee êmmer méi an êmmer méi wäit, Europa goung nêt méi dur do koum de Welthandel, verbonne mat êmmer méi Stress, êmmer méi Angscht, hues de Muer nach deng Plaaz, êmmer méi däier, du häls nêt méi mat.. êmmer méi räich, an êmmer méi aarm ob d'Grenzen op oder zou sen, ass am Fong egal êt geet esou oder esou d'Baach ran de Corona-Virus hêlleft och nach dass et méi séier geet "abwarten und Tee trinken" esou laang mer dat nach därfen de maulkuerf

HTK
11. Mai 2020 - 8.21

"Um ein vollwertiges Mitglied einer Schafherde zu sein,muss man erstmal ein Schaf sein." Das Schafskriterieum haben die Europalenker erfüllt als sie die inneren Grenzen schlossen. Vom ersten Tag der Krise an wurden lebenswichtige Adern einfach abgebunden. Den Warentransport (LKWs) an den Grenzen zu lähmen und den mutigen Fahrern das Leben zu erschweren war eine Heldentat ersten Ranges. Wie JCJ gesagt hat: Das Virus ist da und es lässt sich nicht von Zöllnern aufhalten. Wo Zusammenarbeit gefragt war wurden Alleingänge versucht. Frankreich,Italien,Spanien und die Brexiteers bekamen ihr dilettantisches Gesundheitswesen um die Ohren. In Frankreich demonstrieren Pfleger und Ärzte seit Äonen ohne Resultate.Doch,jetzt haben sie ein Resultat.Aber es traf wie immer die Falschen.

J.Scholer
11. Mai 2020 - 8.07

Wir wünschen uns eine soziale, solidarische , humane EU, dem ist nicht so , dem wird nicht so.Im Gegensatz zu Herrn Hollerich’s Reich nicht von dieser Welt, ist die EU das Reich der Wirtschaft , der Machthungrigen von dieser Welt .