LeichtathletikChloé Schmidt: Von der Siebenkämpferin zur Hürdenläuferin 

Leichtathletik / Chloé Schmidt: Von der Siebenkämpferin zur Hürdenläuferin 
20190914 ATHLETISME : COUPE DES DAMES N.3051 Chloé Schmidt ( CAEG ) Photo Marcel Nickels Editpress

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Hürden sind ihre Spezialität. Chloé Schmidt gehört in ihrer Disziplin zu den Besten im Land und hat schon einige nationale Landesrekorde im Jugendbereich aufgestellt. Bis die Entscheidung zugunsten der Hürden fiel, standen noch andere Disziplinen und sogar eine andere Sportart mit auf dem Programm. Heutzutage liegt bei der beim CAEG lizenzierten Athletin der gesamte Fokus auf den 400 Metern Hürden und der „Première“ – dem Abitur, das dieses Jahr ansteht.

Die Begeisterung für die Leichtathletik entfachte sich bei Chloé Schmidt schon recht früh. „Meine Mutter war selbst aktiv bei meinem Verein in Grevenmacher (CAEG) und nahm mich mit zum Training. Da war ich erst fünf – normalerweise zu jung, um mitzutrainieren, da das Mindestalter sechs Jahre beträgt.“ Dennoch machte der Verein hier eine Ausnahme für Schmidt, sodass sie schon früher davon profitieren konnte, sich an der Leichtathletik auszuprobieren.

Leichtathletik beim CAEG war aber nicht die einzige Sportart, die das Interesse bei der jungen Sportlerin weckte. „Im Alter von acht Jahren kam der Basketball hinzu. Hier war ich auch noch bis vor zwei Jahren aktiv, bis die Kombination Leichtathletik, Schule und Basketball zu viel wurde“, erklärt Schmidt, die für die Musel Pikes aufs Parkett ging. Dennoch war für sie von Anfang an klar, dass wenn eine Entscheidung einmal fallen muss, diese zugunsten der Leichtathletik fallen würde.

Die Entscheidung, den Fokus auf die 400 Meter Hürden zu setzen, kam erst vor zwei Jahren. „Wie alle jungen Leichtathleten übte ich anfangs alle Disziplinen aus. Hier wird der Mehrkampf gefördert. Nach dieser Phase kam die Entscheidung, gemeinsam mit meinem Trainer Arnaud Starck, sich auf den Siebenkampf zu konzentrieren. Das ging dann auch über drei Sportsaisons, bis vor zwei Jahren der Entscheid fiel, das Hauptaugenmerk auf die 400 Meter Hürden zu legen“, erklärt Schmidt ihren Werdegang. Diese Festlegung auf die 400 Meter Hürden ergab sich dadurch, „dass ich eine gute Technik bei den Hürdenläufen mitbrachte und auch durch die 800-Meter-Läufe im Siebenkampf Ausdauer habe. Beide in Kombination führten dann zu den Hürden“, bekräftigt die CAEG-Athletin ihre Entscheidung.

Neben den Hürden läuft Schmidt während der Hallensaison auch die 400 m flach und die 800 m, weil die Hürdendisziplinen hier nicht stattfinden.

Die Première-Schülerin aus dem „Sportlycée“ profitiert seit Beginn ihrer Gymnasialzeit von den vielen Trainingsmöglichkeiten. „Ich trainiere sieben- bis achtmal die Woche. Dabei entwickelt sich in den Trainingseinheiten schon eine gewisse Abwechslung, mal stehen Stabilisierung und Krafttraining auf dem Programm, mal ist es spezifisches Hürdentraining oder es sind Intervall-Läufe“, beschreibt die Athletin ihr Trainingsprogramm. Hierbei absolviert Schmidt alle ihre Trainingseinheiten an der Seite von Arnaud Starck im Nationalkader. Fielen die Trainings vor zwei Jahren noch individuell aus, da sich nur wenige auf die Disziplin der 400 Meter Hürden spezialisieren, so sind doch nun zwei Trainingspartner zu Schmidt hinzugestoßen. „Es ist schon interessanter, wenn mehrere in deiner Trainingsgruppe sind, denn es ist manchmal schon frustrierend gewesen, alleine am Training teilzunehmen“, sagt die Hürdenspezialistin.

Durch die Corona-Krise kam eine große Umstellung auf Schmidt zu, „Ich kann kein spezifisches Hürdentraining absolvieren, ebenso keine Bahnläufe“, erklärt sie. Für die junge Leichtathletin macht es auch einen Unterschied, ob die Intervall-Läufe beispielsweise auf flachen Radwegen oder der Bahn gelaufen werden: „Schneller ist man auf der Bahn, die Einteilung gelingt besser und spezifische Rennsituationen können hier besser simuliert werden.“ Dennoch sieht die Athletin auch Positives in dieser Situation: „Ich mache viel mehr Kilometer als sonst. Ich habe somit an meiner Ausdauer gefeilt. Auch trainiere ich fast jeden Tag zweimal, was ansonsten nicht unbedingt der Fall ist“.

Große Erfolge hat die junge Athletin auch schon aufzuweisen. So knackte sie den nationalen U-18- und U-20- Rekord über 400 Meter Hürden und mit der Espoirs-Staffel den nationalen Rekord über 4×400-Meter. Auf eine Teilnahme ist die junge Athletin besonders stolz: „Das war die U-18-Europameisterschaft in Ungarn. Eine unglaubliche Erfahrung, die ich auf dem Event machen durfte. Zugleich hat mich meine Teilnahme überrascht, da es gerade mal die erste Saison war, wo ich die 400 Meter Hürden lief.“

Nach erfolgreichem Abschluss im Sportlycée hat die ambitionierte Leichtathletin auch schon klare Ziele. „Ich will Medizin in Deutschland oder Österreich studieren. Meinen Sport will ich dabei nicht aufgeben. So werde ich mir auch eine Trainingsgruppe mit einem guten Coach suchen, um weiterhin intensiv meinen Sport unter besten Bedingungen ausüben zu können“, sagt sie.

Den Fokus nur auf den Sport zu legen, kam für Schmidt nie infrage. Sie braucht halt immer einen Ausgleich, ob das zum Sport oder zur Schule ist.

Im Überblick

Name: Chloé Schmidt
Geburtsdatum: 17.7.2001
Verein: CAEG
Hauptdisziplin: 400 Meter Hürden
Bestzeit: 63:15 (400 Meter Hürden)