MalariamittelLuxemburger Krankenhäuser behandeln schwere Covid-19-Fälle mit Chloroquin

Malariamittel / Luxemburger Krankenhäuser behandeln schwere Covid-19-Fälle mit Chloroquin
Covid-19-Patienten im „Centre hospitalier de Luxembourg“ können gegebenenfalls mit Chloroquin behandelt werden Foto: Editpress-Archiv

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Schwere Fälle von Covid-19 können in Luxemburg mit Chloroquin behandelt werden. Das geht aus den neuen Empfehlungen des Gesundheitsministeriums hervor. Die Wirkung des Medikaments ist umstritten, hat aber auch in Luxemburg ihre Verteidiger.  

Luxemburger Krankenhäuser greifen zur Therapie von Covid-19-Erkrankungen auf das Malaria-Medikament Chloroquin zurück. Das berichtet Reporter.lu und bestätigt eine Sprecherin des Luxemburger Krankenhauses CHL gegenüber dem Tageblatt. Die Gabe geschehe nur mit ausdrücklicher Einverständniserklärung des Patienten. 

Die Wirkung von Chloroquin ist umstritten. Der deutsche Infektiologe Christian Drosten warnte vor zwei Wochen im Nachrichtenmagazin Spiegel vor zu großem Optimismus bezüglich des Medikaments. Er zweifelte vor allem an Zwischenergebnissen einer Studie aus Frankreich.

Diese wissenschaftliche Arbeit ist auch Vic Arendt bekannt. Der CHL-Arzt ist Spezialist für Infektionskrankheiten und sagt: „Diese Studie ist tatsächlich ein Publikumseffekt – das heißt nicht, dass sie nichts taugt, aber es gibt viele mögliche Kritikpunkte.“ Arendt erklärt, dass Chloroquin in Zellkulturen eine klare Wirkung auf das Coronavirus zeige. „Es blockiert dort die Replikation des Virus ziemlich gut.“ Aber: „Was in Zellkulturen geht, funktioniert nicht unbedingt bei Menschen.“

Hinweise auf Wirksamkeit

Untersuchungen an Sars- und Mers-Patienten vor einigen Jahren hätten jedoch gezeigt, dass Chloroquin scheinbar eine Wirkung bei Menschen, die an einem Coronavirus erkrankt sind, habe. Es gebe zudem eine andere, neuere Studie, die mit 62 Patienten durchgeführt wurde, sagt Arendt. Sie deute ebenfalls darauf hin, dass Chloroquin in gewissem Maße wirke. „Leider gibt es noch keine Ergebnisse einer großen Vergleichsstudie mit mehreren 100 Patienten“, sagt Arendt. Er hofft, dass in den nächsten Wochen erste wissenschaftliche Resultate kommen. 

Arendt befürwortet die Gabe von Chloroquin bei schwereren Covid-19-Erkrankungen. „Ich glaube, dass das Medikament eine Wirkung hat, dafür gibt es einige gute Argumente.“ In Luxemburg würde Chloroquin verabreicht, „weil wir wie viele andere Kollegen hoffen, dass es allein oder in Kombination mit anderen Mitteln etwas bringt“.

Die am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Empfehlungen des Luxemburger „Conseil supérieur des maladies infectieuses“ über den Umgang mit Covid-19-Patienten sehen die Gabe des Malaria-Medikaments vor, sobald Krankenhauspatienten mit einer Lungenentzündung Sauerstoff gegeben werden muss, solange es keine Gegenanzeigen wie zum Beispiel Herzerkrankungen gibt. Da es noch keine offizielle Freigabe für eine Chloroquin-Therapie bei Covid-19 gibt, müssen Patienten immer aufgeklärt werden – und sie müssen ihre Einwilligung geben. 

Chemiekonzern will Chloroquin spenden

Das bereits in den 1930er Jahren entwickelte Medikament zur Prophylaxe und Behandlung der Tropenkrankheit Malaria ist schon seit einigen Wochen im Gespräch. Laut der Nachrichtenagentur dpa laufen auch in Deutschland und in anderen Ländern Studien. Der deutsche Pharmakonzern Bayer schafft in Europa extra Produktionsmöglichkeiten für Chloroquin. Bisher wurde das Mittel, das Bayer in der Krise kostenlos an Regierungen spenden will, nur an einem Standort in Pakistan hergestellt.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat am 1. April erklärt, dass Chloroquin nur im Rahmen von Studien oder nationalen Notfallprogrammen eingesetzt werden soll. Das Medikament könne ernste Nebenwirkungen hervorrufen, insbesondere in hohen Dosen oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln. Frankreichs Behörde für Arzneimittelsicherheit (ANSM) warnte am 30. März vor möglichen Nebenwirkungen des Malariamittels Hydroxychloroquin oder des HIV-Medikaments Kaletra bei Covid-19-Erkrankten. „Einige wenige Fälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden gemeldet und werden derzeit analysiert“, teilte die ANSM laut dpa mit. Die Behörde betonte, dass die Medikamente unter keinen Umständen als Selbstmedikation oder auf Verschreibung eines örtlichen Arztes eingenommen werden dürften.

Agnès Zeimet
8. April 2020 - 15.20

Guten Tag, Ich bin dafür dass die Gabe von hydroxychloroquine in Verbindung mit dem acithromicine verabreicht wird. Und zwar genau in den Dosen wie Dr Raout es in Marseille macht. Es hat keinen Sinn zu warten bis es den Menschen richtig schlecht geht. Da liegt meiner Meinung der Fehler der hier gemacht wird. Erste Symptome und positiv direkt behandeln. Natürlich unter Aufsicht und Kontrolle ( Blutanalyse ...) Es ist nicht zu glauben dass das nicht gemacht wird. Eine Freundin von mir nimmt es seit 13 Jahren . Paracetamol ist bei Überdosierung tödlich und jeder darf es nehmen. Wir sollten ein Vorbild sein und nicht den französischen oder deutschen Politikern zuhören. Dr. Raouts Medikamentengabe ist das Beste was wir haben. Vielen Dank Agnès Zeimet

Jean Muller
7. April 2020 - 21.53

Jaja, Chloroquin und lange Studien: https://www.lelibrepenseur.org/coronavirus-le-docteur-giral-denonce-le-scandale-de-la-chloroquine/ "comment expliquer que des élus des hautes assemblées, tels que Christian Estrosi, Valérie Boyer ou bien encore Martine Vassal se prévalent d’en avoir bénéficié et que leurs électeurs n’y ont pas droit ?" Weitere Wochen werden vergehen und mehr Menschen sterben Wurde nicht bereits genug Zeit vertan - und damit viele tausende Menschen zum Tode verurteilt - weil immer nur abgewiegelt wurde? Bei den Chinesen hat es jedenfalls gewirkt, und die haben viel länger Erfahrung mit dem Virus als der Rest der Welt: https://www.paulcraigroberts.org/2020/03/13/treatments-for-coronavirus-that-have-worked-in-china/