Blick über die GrenzenGanz Rheinland-Pfalz verzeichnet etwa so viele Corona-Tote wie Luxemburg

Blick über die Grenzen / Ganz Rheinland-Pfalz verzeichnet etwa so viele Corona-Tote wie Luxemburg
Die Marktstände in Mainz sind am Samstag mit großen Abständen zueinander auf dem Domplatz aufgebaut. Die Corona-Krise wirkt sich auch auf Wochenmärkte in Rheinland-Pfalz aus. Zahlreiche Städte haben neue Vorgaben gemacht etwa zu Besuchergrenzen oder zu mehr Freiräumen Andreas Arnold/dpa

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In Rheinland-Pfalz sind weitere 220 bestätigte Infektionen mit dem neuen Coronavirus hinzugekommen. Insgesamt belief sich die Zahl am Sonntag (Stand: 11.30 Uhr) auf 3847, wie das Gesundheitsministerium in Mainz am Sonntag mitteilte. Am Vortag waren es zum Stand 10.00 Uhr noch 3627 Fälle gewesen.

Die Zahl der Todesfälle wurde gegenüber dem Vortag um eins nach unten korrigiert auf nunmehr 32. Ein am Vortag noch mitgezählter Toter sei nachträglich negativ auf das Coronavirus getestet worden, erklärte ein Ministeriumssprecher.

Damit bewegt sich die Zahl der Toten etwa auf dem Level von Luxemburg, wo bis Freitagabend 31 Gestorbene gezählt wurden. Die Einwohnerzahl von Rheinland-Pfalz ist mit 4,07 Millionen etwa 6,5 mal so groß wie die des Großherzogtums (die laut neuen Zahlen bei 626.000 Menschen liegt).

Von den landesweit 3847 Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz gab es am Sonntag die meisten mit 259 im Kreis Mayen-Koblenz, gefolgt von der Stadt Mainz (265) und dem Kreis Bad Dürkheim (220). Die meisten Todesfälle gibt es mit sieben in Koblenz.

In ganz Deutschland verzeichnet die WHO am Sonntagmorgen 91.714 festgestellte Infektionen und 1470 Todesfälle.

Lage im Saarland

Die Zahl der bestätigten mit dem Coronavirus-Infizierten ist im Saarland (Einwohnerzahl: 990.500) auf 1410 gestiegen – und die Zahl der Todesfälle auf 21. Das teilte das Gesundheitsministerium am Samstagabend in Saarbrücken mit (Stand: 18.00 Uhr). Damit gab es 92 Infizierte und einen Todesfall mehr als am Freitag. Von den positiv bestätigten Fällen seit dem ersten Auftreten des Virus im Saarland gelten den Angaben zufolge insgesamt 144 Personen inzwischen als geheilt. Von den an dem Virus erkrankten Menschen werden derzeit 160 stationär behandelt – 47 davon intensivmedizinisch. 582 positiv bestätigte Fälle gibt es mittlerweile im Regionalverband Saarbrücken, 252 sind es im Kreis Saarlouis. 222 Personen sind im Saarpfalz-Kreis infiziert, 151 im Kreis Neunkirchen, im Kreis St. Wendel sind es 119. Im Kreis Merzig-Wadern gibt es derzeit 84 bestätigte Fälle.

Lage in Frankreich und Belgien

Laut aktuellen Zahlen der WHO vom 5.April, 10 Uhr, sind in Frankreich 67757 Menschen mit Corona-Infektionen registriert worden. 7.560 Tote werden dort mit dem Virus in Verbindung gebracht. In Belgien verzeichnet man laut WHO 18.431 bestätigte Infektionen und 1.447 Todesfälle. (Dieser Artikel enthält Material der DPA.)

Vergleich auf 100.000 Einwohner

Rechnet man die oben aufgeführten Zahlen auf jeweils 100.000 Einwohner um, ergeben sich die folgende Zahlen. (Quellen: Tote und Infizierte: WHO / Mortalitätsrate: eigene Berechnungen)

Luxemburg:  4,95 Tote / 436 Infizierte / Mortalitätsrate: 1,1 %
Belgien: 12,7 Tote / 161 Infizierte / Mortalitätsrate: 7,9 %
Frankreich: 11,3 Tote / 102 Infizierte / Mortalitätsrate: 11 %
Deutschland: 1,75 Tote / 111 Infizierte / Mortalitätsrate: 1,6 %

Region Grand-Est: 20 Tote
Rheinland-Pfalz: 0,78 Tote / 94 Infizierte/  / Mortalitätsrate: 0,8 % 
Saarland: 2,1 Tote / 142 Infizierte / Mortalitätsrate: 1,48 %

Achtung: Die Statistiken zu Corona enthalten viele Unsicherheiten, teilweise ist ihre Entstehung nicht klar nachvollziehbar oder sie ist in der Systematik nicht bei allen Ländern identisch. Besonders hinsichtlich kleiner Länder wie Luxemburg muss beachtet werden, dass die insgesamt geringen absoluten Zahlen zu großen Ausreißern in den Statistiken führen können (“statistisches Rauschen“). Zudem wird in Luxemburg vergleichsweise viel getestet. Das führt beispielsweise dazu, dass die Anzahl der Toten hier 6,3 mal so hoch liegt wie in Rheinland-Pfalz, die Mortalitätsrate aber nur 1,3 mal so hoch ist.

Tünnes
6. April 2020 - 13.38

Solange nicht analysiert wurde ob die Person wirklich durch das Virus starb oder an irgendwas anderem und legendlich Träger des Virus waren (was bis heut nicht der Fall ist ) sind dies Zahlen wertlos und irreführend.

Frank Goebel
5. April 2020 - 21.18

Sie haben Recht. Danke für den Hinweis, wir haben das korrigiert. - Ihre Redaktion

Trixi Hussong
5. April 2020 - 18.44

Die Mortalitätsrate für Belgien ist nicht korrekt errechnet

Zither
5. April 2020 - 18.41

Déi drénke jo och vill wäisse Wäin, dat stäerkt d'Longen.