Corona-KriseMeisch zieht positive Bilanz aus der „Schoul doheem“ und zeigt sich entschlossen

Corona-Krise / Meisch zieht positive Bilanz aus der „Schoul doheem“ und zeigt sich entschlossen
Der Bildungssektor kommt bislang recht gut durch die Krise, findet der zuständige Minister Claude Meisch  Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Schulen sollen voraussichtlich am 4. Mai wieder öffnen. Das bestätigte Bildungsminister Claude Meisch auf der Pressekonferenz am Donnerstag und zeigt sich entschlossen: „Wir wollen dieses Schuljahr trotz allen Schwierigkeiten durchziehen.“

Stichtag 4. Mai: Dann sollen die Schulen im Land wieder die Türen öffnen – und der Unterricht nicht mehr rein virtuell stattfinden. Das hat Bildungsminister Claude Meisch (DP) am Donnerstag bestätigt. Dass aber auch dieses Datum nicht in Stein gemeißelt ist, müsse angesichts der aktuellen Lage klar sein. Aber sogar dann, wenn die Schulen noch länger geschlossen sein sollten, werde alles mit den gleichen Mechanismen weitergehen, verkündete der Minister zuversichtlich: Mit geeinten Kräften könne man „dafür sorgen, dass das Schuljahr nicht verloren ist“.

Einer kurzfristigen Umfrage zufolge läuft die „Schoul doheem“ auch gar nicht mal so schlecht: 17.000 Menschen – 4.265 Lehrer und 12.945 Eltern – haben daran teilgenommen. Nur 9 Prozent der Lehrer und 13 Prozent der Eltern sind mit der Situation überfordert (ein PDF zur Umfrage gibt es hier). Zudem kamen 7.000 Vorschläge für Verbesserungen rein, die man derzeit kategorisiere, um sie dann anzugehen. Für Meisch insgesamt eine positive Bilanz.

Unterschiedliche Lebenssituationen

Bei der Hälfte der Eltern, die mit der „Schoul doheem“ nicht so richtig etwas anfangen können, ist der Zeitaufwand das größte Problem. Meisch versichert aber, dass man Verständnis habe für die teils völlig unterschiedlichen Lebenssituationen: „Es ist ein Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau alleine zu Hause sind oder sie noch Aufgaben im Homeoffice zu erledigen und dann vielleicht mit drei Kindern verschiedene Programme zu erfüllen haben.“ Bei Problemfällen könne man auch nachsteuern – etwa durch eine stärkere individuelle Betreuung.

Der Minister geht auch auf die Vorteile der digitalen Hilfsmittel in dieser Krise ein: „Stellen Sie sich vor, die Corona-Krise wäre vor 20 Jahren passiert. Was hätte man ohne diese Hilfsmittel gemacht?“ Bei aller Begeisterung für das Digitale ist Meisch sich aber auch sicher: „Was in der regulären Schule erreicht wird, das können wir hier nicht erreichen.“ Aber man könne die Zeit eben sinnvoll nutzen.

Zeit sinnvoll nutzen

Minister Meisch zeigt sich auch entschlossen, was die Jahres- und Schulabschlüsse betrifft: „Wir wollen dieses Schuljahr trotz aller Schwierigkeiten durchziehen.“ Ebenso sollen alle Schüler, die in diesem Schuljahr ihren Abschluss machen, gut auf das nachfolgende vorbereitet sein. Alle Primaner könnten also beruhigt weiterlernen. Die Abschlussprüfungen werden ab dem 25. Mai stattfinden. Ob nun die Ausgangsbeschränkungen noch gelten oder die Schulen noch geschlossen seien, vom „Premières-Examen“ in der Schule rücke man nicht ab – immerhin gebe es genug Platz in den leeren Schulgebäuden, um den Sicherheitsabstand zwischen den Prüflingen einzuhalten, so Meisch.

Auch bei den Jahresabschlüssen sorge man dafür, dass alle Schüler den notwendigsten Lernstoff mitbekommen, damit sie im darauffolgenden Jahr keine Probleme haben. Außerdem werde man das zweite und dritte Schultrimester zu einem zweiten Semester fusionieren. Der Notendurchschnitt soll sich dann zu jeweils 50 Prozent aus dem ersten Semester (dem ehemals ersten Trimester) und dem neuen zweiten Semester zusammensetzen. Schüler von 7e bis 2e können zudem eine Note im zweiten Semester streichen, um ihren Notenschnitt zu verbessern. Auch Mitmachen wird belohnt: Wer gut bei der „Schoul doheem“ mitarbeitet, dem kann der Lehrer bis zu vier Punkte auf den Notenschnitt anrechnen.

Schulpflicht besteht weiterhin

Aber auch das Gegenteil gilt: Meisch betont, dass geschlossene Schulen keineswegs schulfrei bedeuten. Der Unterricht geht weiter und die Teilnahme ist nicht freiwillig: Wer sich verweigere, der schwänze faktisch die Schule und werde entsprechende Konsequenzen erfahren. Es würden aber viele Möglichkeiten angeboten, um auch schwachen Schülern zu helfen oder da Unterstützung anzubieten, wo die Haushaltssituation die Teilnahme am Online-Unterricht erschwere.

Die Planung für das nächste Schuljahr geht indes weiter, sagt der Minister. Und damit auch die Neueinstellung von Lehrern – sowohl auf regulärer Basis als auch anhand eines Quereinsteiger-Programms.

Erst die „Chamber“ informiert

Gilles Baum (DP), Präsident der Kommission für das Bildungswesen, hat auf Nachfrage der oppositionellen CSV eine Besprechung mit Bildungsminister Claude Meisch (DP) organisiert – im Vorfeld der Pressekonferenz am Donnerstag. „Ich habe vorgeschlagen, eine Videokonferenz abzuhalten, damit die Opposition nicht alles später in der Zeitung nachlesen muss“, sagt Baum auf Tageblatt-Nachfrage. So habe das Parlament die Informationen aus erster Hand bekommen, noch bevor Claude Meisch vor die Presse trat. Die Konferenz sei gut besucht gewesen. „Insgesamt waren 27 Personen zugeschaltet“, so Baum. Es sei ein interessanter Austausch zwischen den Parlamentariern und dem Minister gewesen. Eric Rings

Hartendauer Annemarie
22. April 2020 - 15.26

M.Meisch Loost nach weider hin fier ons kanner bis 15.september schoulen zou Et as wichteg fier ons kanner dei Zukunft sin

Le méchant
4. April 2020 - 8.14

Herr Meisch macht wie man feststellen muss, einen guten Job....also auch ein guter Minister in der Gambia Regierung....