CoronavirusDie Region Trier verzeichnet den ersten Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19

Coronavirus / Die Region Trier verzeichnet den ersten Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19
(Symbolfoto) Fabian Sommer/dpa

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Erstmals ist am Wochenende ein Mensch aus der Region Trier gestorben, der mit dem neuartigen Coronavirus infiziert war. Der Patient lag zehn Tage lang wegen eines Infekts im Krankenhaus und war isoliert. Trotzdem glaubt man im Mutterhaus nicht, dass er sich erst im Krankenhaus infiziert hat.

Zum ersten Mal ist ein Mensch aus der Region Trier gestorben, der mit dem neuartigen Coronavirus infiziert war. Das hat die Kreisverwaltung Trier-Saarburg am Samstagabend mitgeteilt. „Ein 65-jähriger Patient aus dem Landkreis erlag heute Vormittag im Corona-Gemeinschaftskrankenhaus in Trier der Infektion“, hieß es in einer Mitteilung. Der Patient war vorher stationär aufgenommen worden und litt an einer Vorerkrankung. Um welche Vorerkrankung es sich handelt, wollte die Kreisverwaltung nicht sagen.

Der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz und der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe zeigen sich betroffen von der Nachricht: „Unser Mitgefühl gilt der Familie des Verstorbenen“, so Schartz.

Das Klinikum Mutterhaus Trier erklärt auf Nachfrage, der Patient sei dort zunächst im Haupthaus aufgenommen worden. Dr. Christian Sprenger, Medizinischer Geschäftsführer, betonte allerdings: „Der Patient kam vor etwa zehn Tagen. Der Aufnahmegrund war ein Infekt – und seit der Aufnahme war der Patient isoliert.“

Deswegen ging Sprenger davon aus, dass keine Gefahr für Patienten oder Mitarbeiter im Klinikum bestanden habe: „Da der Patient vom ersten Augenblick an isoliert war und das Personal sich entsprechend schützte, ist von weiteren Ansteckungen im Klinikum daher nicht auszugehen.“

Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg teilte auf TV-Nachfrage mit, dass man nach aktuellem Stand nicht beantworten könne, wo der Patient sich angesteckt habe und wie lange er das Virus schon in sich getragen habe. Das Gesundheitsamt Trier-Saarburg versuche nun – wie bei jedem anderen Patienten –, den Infektionsweg und mögliche Kontaktpersonen nachzuvollziehen.

Auch aus dem Klinikum Mutterhaus gab es keine endgültige Aussage auf die Frage. Allerdings, so Sprenger, sei es äußerst unwahrscheinlich, dass der Patient erst im Mutterhaus mit dem Virus im Kontakt kam. Auch wenn er zunächst wegen einer Vorerkrankung aufgenommen worden sei, seien die Sicherheitsmaßnahmen gerade bei einer Aufnahme wegen eines Infekts äußerst hoch. Nach dem positiven Test sei die Verlegung ins neue Corona-Gemeinschaftskrankenhaus erfolgt, wo der Patient gestorben sei.

Sprenger wollte ebenfalls aus Gründen des Patientenschutzes nicht näher auf die Vorerkrankungen eingehen. Er erläuterte allerdings, dass es sich um Erkrankungen gehandelt habe, die in Kombination mit Covid-19 zu einem besonders schweren Verlauf führen könnten.

Die Corona-Klinik in Trier ist ein Gemeinschaftsprojekt des Mutterhauses und des Brüderkrankenhauses. Sie bietet im Mutterhaus Nord mehr als 150 Plätze für Infizierte, die schwer erkrankt sind. Derzeit (Stand Samstag) werden dort acht Patienten aus der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg behandelt.

Um Patienten, die zur Risikogruppe gehören, aber auch Ärzte und Pfleger zu schützen, hatten beide Trierer Kliniken schon Mitte März die Sicherheitsvorkehrungen erhöht: So wurde aus Gründen des Infektionsschutzes ein Besucherstopp erlassen. Die Cafeterien wurden geschlossen, zudem sind die Eingänge nicht mehr frei zugänglich.

Die CDU-Landtagsabgeordnete Hedi Thelen, Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit, fordert in Rheinland-Pfalz ein grundsätzliches Besuchsverbot auch in Pflegeheimen und besonderen Wohnformen. Ministerin Sabine Bätzing-Lichten­thäler müsse schnell handeln.

Dieser Artikel erschien zuerst im Trierischen Volksfreund.



Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?

Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, von engem Kontakt mit kranken Menschen absehen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und es unterlassen, das Gesicht mit den Händen zu berühren.

Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 80 02 80 80 in Betrieb.

Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 80 02 80 80 (oder im Notfall 112) anrufen. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei gefährdeten Personen absehen.

Das Coronavirus im Steckbrief

– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben