Grenzenloses EuropaRenaissance der Freizügigkeit: Warum Corona letztlich gut für Schengen ist

Grenzenloses Europa / Renaissance der Freizügigkeit: Warum Corona letztlich gut für Schengen ist
Der Sternenplatz in Schengen. Corona kann auch eine Chance sein, um zu zeigen, wie wichtig offene Grenzen heutzutage sind. Foto: Editpress/Claude Lenert

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Jede Krise sei auch eine Chance, heißt es. Eine Floskel? Nicht unbedingt. Ein Beispiel: 25 Jahre offene Grenzen im Schengen-Raum. Das hätte ein so schönes Fest werden können, heute Abend im Europazentrum in Schengen.

Es wäre an das Abkommen von Schengen erinnert worden. Daran, dass damals, 1985, als der erste Vertrag an der Mosel auf dem Schiff „Princesse Marie-Astrid“ unterzeichnet wurde, niemand so recht an diese Idee geglaubt hat. Dass es trotzdem ein riesiger, wenn nicht sogar der größte Erfolg der Europäischen Union geworden ist. Es wäre viel Wein geflossen an diesem Donnerstagabend, und „Spirit of Schengen“-Crémant. Aber nein! Ein Virus und seine Vorsichtsmaßnahmen haben auch vor einem historischen Ereignis nicht haltgemacht.

Wobei das mit der historischen Dimension vor Monaten leicht anders ausgesehen hat. Das Fest im Europazentrum in Schengen wäre schön, aber bescheiden geblieben. Die Regierung hielt sich vornehm zurück, wollte offenbar nichts an die große Glocke hängen. 

Wichtiger wäre vielleicht das Datum vom 15. Juni 1985 gewesen, dem Tag, an dem das erste Schengener Abkommen unterschrieben wurde. Aber eine Feierstunde war in dem Sinne von offizieller Stelle, sprich von der Regierung, nicht vorgesehen. Alibi? In Remich war/ist ein Sportevent vorgesehen. Eigentlich sieht es also danach aus, als ob man Schengen und das grenzenlose Europa leicht in der Vergessenheit habe versenken mögen. Aus Scham?

Wie auch immer. Eigentlich ist Corona ein Glücksfall für Schengen und für den grenzenlosen Schengen-Raum. Wer geschlossene Grenzen als das höchste der Gefühle bezeichnet, Rechtsparteien, dämliche Populisten und so weiter, der wird nach der Krise eines Besseren belehrt. Alle anderen sollten nicht vom Glauben abfallen, denn Schengen – offene Grenzen – wird nach dem Virus eine Renaissance erleben.

Wie wichtig offene Grenzen sind oder wie absurd es ist, wenn man Grenzen teilweise oder ganz sperren möchte, könnte man jungen Menschen, die oft viele Fragen zu Europa haben, sonst wohl nicht zeigen.

In dem Sinne: Corona sei Dank.

guy
4. April 2020 - 20.33

Grenzenkontrollen mit Zurückweisung überflüssiger Reisen hilft das Virus zu bremsen, wie alle andernen mAßnahmen die schärfere Grenzen setzen (Versammlungsverbot, BeGRENZung der Bewegungen,...) Alle Staaten sind verpflichtet die Verantwortung zu übernehmen und der Art 45 des TFUE(Lisbonne) erlaubt dies. Auch der Art 29 der EU direktive 2004/38 ebenso.Die EU Kommission veröffentlich am 16 März 2010 eine Leitlinien wie mit den Grenzen zu verfahren ist: auch hier sind Grenzkontrollen explizit zulässig. Ideologisch unterstellt den politischen Widersachern alles mögliche dabei wird im Moment , nach langen Nichtstun, nur rational und zielgerichtet gehandelt.

Guy Guth
28. März 2020 - 19.11

@venant Was bitte habe ich erfolgreich verhindert? Und bitte ihren Namen ganz ausschreiben @venant damit auch ich sehen kann wer mich hier belehren will!

venant
28. März 2020 - 17.10

@Guy Guth "Diese Frau betreibt seit Wochen eine neue Sportart und zwar TAUCHEN." Die EU ist nicht zuständig in diesen Fragen. Also haben sie weder die Spezialisten, noch die Ausrüstung noch sonst irgendwas. Leute mit Ihrer Einstellung haben das erfolgreich verhindert. Vielen Dank.

Jacques Zeyen
28. März 2020 - 10.09

Seien wir doch ehrlich.Wer bestimmt die Gangart in der EU. Von der Leyen und ihre Gurkentruppe? Nein. Frankreich,Deutschland und früher einmal die Fussfessel Great Britain. Wenn Macron sagt,ich mache die Grenzen dicht,dann ist das so.Der fragt doch nicht die Leyen(von der). Es ist eher umgedreht. Und dass Mutti ihre Ziehtochter in dieses Amt gehievt hat ist wohl auch klar.Jaja,sie ist gewählt worden..... Die Idee EU ist gut und man sollte sie beim geringsten Problem nicht gleich aufgeben. Corona ist ein EU-Problem und als EU werden wir es lösen. Hysterische Überreaktionen können nur schaden.

Guy Guth
27. März 2020 - 15.07

Grenzenloses Europa in diesen Zeiten,schön wärs aber wo bleibt die Brüsseler Kommission denn mit ihren ach so tollen Kommissaren und vor allem deren Präsidentin,wie heisst die gute Frau schon mehr,ach ja Ursula von der Leyen.Diese Frau betreibt seit Wochen eine neue Sportart und zwar TAUCHEN. Beinahe alles wird seit Wochen bilateral gelöst zwischen den EU Ländern weil keine Richtlinien von der Kommisson kommen und dies führt zu dieser teils chaotischen Situation in Europa wo es an vielem fehlt. Seit dieser Covid19 Krise hätte man eine starke EU Kommisssion gewünscht die Richtlinien,Koordinationen ..... Stärke,Präsenz und anpacken gezeigt hätte. Jedoch nichts Oder so gut wie nichts kommt von den Brüsseler Eurokraten ausser dass sich in dieser Krise mit der Prozedur beschäftigt wird um zwei neue Mitglieder in naher Zukunft aufzunehmen. Schafft Masken,Brillen,Schutzanzüge herbei EU Kommission. Koordiniert Flugzeuge,Züge usw. um Patienten Europaweit zu verlegen und tut nicht so als wäret ihr in Brüssel in Karantäne . Die Zukunft wird es zeigen aber verstehen kann man den Unmut der Britten was diese EU anbelangt.