ExpertenWie Luxemburgs neue Plattform für Teleuntersuchungen und die „Centre de soins avancés“ funktionieren

Experten / Wie Luxemburgs neue Plattform für Teleuntersuchungen und die „Centre de soins avancés“ funktionieren
Experten wie Pierre Hertz (links), Koordinator der „Centres de soins avancés“, und Christian Oberlé (rechts), Direktor der „Caisse nationale de santé“ (CNS), standen am Donnerstagmorgen der Presse Rede und Antwort Foto: SIP/Julien Warnand

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Wie funktioniert das Gesundheitssystem in Zeiten der Corona-Krise? Um die Öffentlichkeit aufzuklären, hat Gesundheitsministerin Paulette Lenert am Donnerstagmorgen Experten eingeladen, die sich den Fragen der Presse gestellt haben.

Der Direktor der „Caisse nationale de santé“ (CNS) Christian Oberlé hat die neue Plattform für Teleuntersuchungen vorgestellt. Pierre Hertz, Koordinator der „Centres de soins avancés“ (CSA), hat sich zu dem Ablauf in diesen Zentren geäußert. Romain Nati, Direktor des „Centre hospitalier de Luxembourg“ (CHL), hat Details zum Projekt „Discovery“, an dem sich Luxemburg beteiligt, preisgegeben. Außerdem waren Dr. Stéphanie Obertin für Fragen zur Allgemeinmedizin und Dr. Carlo Ahlborn für Fragen zu Zahnärzten anwesend.

Luxemburg beteiligt sich an dem Projekt „Discovery“. Zusammen mit anderen europäischen Ländern, unter anderem Frankreich, Spanien und den Benelux-Staaten, sollen vier Medikamente ausprobiert werden, die eine Heilung oder eine Linderung des Coronavirus ermöglichen sollen – darunter Medikamente, die im Kampf gegen Ebola und Malaria eingesetzt wurden. Wie viele Luxemburger mitmachen werden, ist derzeit noch nicht bekannt. Es sollen nur schwere Fälle bei der Studie untersucht werden, sagt Romain Nati. 

Im Internet zum Arzt

Seit heute sei eine zentralisierte Plattform für Teleuntersuchungen (econsult.esante.lu) online geschaltet worden, sagt Christian Oberlé. Dabei sollen die Ärzte unter anderem per Video-Konferenz die Patienten untersuchen. Die Teleuntersuchungen sind sowohl für Allgemeinärzte wie auch für Zahnärzte sowie Frauenärzte und Hebammen gedacht. Verschreibungen von Medikamenten und Krankschreibungen sollen auf elektronischem Weg an die Patienten, die CNS, die Apotheken und Labore geschickt werden. Die Tarife für eine Teleuntersuchung belaufen sich auf die gleiche Summe wie die einer normalen Untersuchung. 

Auch die Praxen der Zahnärzte sind wegen der Corona-Krise derzeit geschlossen. Patienten sollen sich deswegen auf die Online-Plattform für Teleuntersuchungen begeben. In absoluten Notfällen würden sie dann in eine von drei Praxen verwiesen, die dafür ausgestattet seien. Davon gebe es eine im Norden, eine im Zentrum und eine im Süden. Falls es nötig sei, könne man weitere Notfallpraxen öffnen, aber bisher würden drei der Nachfrage entsprechen. 

So funktionieren die neuen Zentren

Die neuen „Centres de soins avancés“ (CSA) sollen ähnlich funktionieren wie die Infektionszentren, die für eine kurze Zeit für Covid-19 Patienten geöffnet waren. Patienten, die am besten nach einer Teleuntersuchung ihres Arztes zu den Zentren geschickt werden, sollen dort zunächst „sortiert“ werden. Es gebe eine Warte-Reihe für Patienten mit Verdacht auf Covid-19 und eine für Personen ohne diese Symptome, erklärt Pierre Hertz, Koordinator der Zentren. Egal wohin man orientiert werde, der Patient werde mit einer Maske ausgestattet.

Alle Freiwilligen, die in diesen Zentren arbeiten, seien ebenfalls mit einem Mundschutz und zusätzlich mit Handschuhen und der passenden Kleidung ausgestattet. Krankenpfleger würden Grunduntersuchungen durchführen, wie z.B. Fieber aufnehmen. Dann wird der Patient in einem separaten Raum von einem Arzt untersucht. Der kann dann vor Ort eine Krankschreibung, Medikamente und – wenn ein Verdacht auf das Coronavirus besteht –  einen Corona-Test verschreiben. Dieser werde nach der Untersuchung direkt vor Ort durchgeführt. Anschließend wird der Patient entweder nach Hause geschickt oder per Krankenwagen direkt ins Krankenhaus gebracht.  

Garce
27. März 2020 - 15.16

@Miette "@ sally, manchmal ist schweigen Gold." Die Frau hat Recht, wie viele Grippetote haben diese Zeitungen gekostet? Ärzte sollte es besser wissen.

marli
27. März 2020 - 7.18

tja...Sarkasmus ist leider fehl am Platz.

Miette
26. März 2020 - 22.27

@ sally, manchmal ist schweigen Gold.

sally
26. März 2020 - 18.01

Alles schön und gut, aber während ich auf das Arztvideo warte, wo krieg ich einen 4 Jahre alten 'Stern' her, den 500 Kranke umgeblättert haben nachdem sie sich den Daumen abgeleckt haben?

Tarchamps
26. März 2020 - 14.15

Wir haben eine Krise gebraucht um im 3. Jahrtausend anzukommen.