An der GrenzeDeutsche Polizei kontrolliert Verkehr aus Luxemburg – mit Fiebermesser

An der Grenze / Deutsche Polizei kontrolliert Verkehr aus Luxemburg – mit Fiebermesser
Deutsche Polizisten kontrollieren den Verkehr hinter der luxemburgischen Grenze Foto: Editpress/Claude Lenert

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Nur wenige 100 Meter hinter der Grenze zu Luxemburg steht seit Donnerstagabend die deutsche Bundespolizei. Beamte leiten den kompletten Verkehr von der A64 am Parkplatz Markusberg ab. Die Polizisten haben neben Maschinengewehren und Polizeiausrüstung auch Fieberthermometer im Gepäck. Der Einsatz soll einer Verbreitung des Coronavirus durch Infizierte aus Luxemburg oder dem Elsass entgegenwirken.  

Die deutsche Polizei kontrolliert den Verkehr aus Luxemburg. „Die Kontrollen sind bis auf Weiteres angeordnet“, sagte ein Sprecher am Freitagnachmittag gegenüber dem Tageblatt. Die Pressestelle der Bundespolizei betont, dass es sich nicht um Grenzkontrollen, sondern um Kontrollen in der Gegend der Grenzen handele. Die Kontrollen fänden im Rahmen der Kontrollen nach illegaler Migration statt. „Wir werden allerdings auch gesundheitliche Fragen stellen“, so der Sprecher. Es handele sich dabei um „verstärkte Maßnahmen“. 

Migrationskontrollen habe es schon immer gegeben. Die Beamten würden aber auch den Gesundheitszustand der Autofahrer abfragen, ob sie niesen oder husten müssen – und ob sie mit einem Corona-Infizierten in Kontakt gekommen sind. Es könne auch die Körpertemperatur gemessen werden. „Es gibt Einreisende, die aus dem Grand-Est über Luxemburg nach Deutschland kommen“, erklärt der Sprecher. Bei einem Verdachtsfall würden die Beamten den Autofahrer am Weiterfahren hindern und Beamte des Gesundheitsamts anfordern, die dann übernehmen würden. „Das ist aber noch nicht vorgekommen“, sagt der Sprecher. 

Im Einsatz sind auch Mitglieder des deutschen Technischen Hilfswerks. Sie sollen nachts dafür sorgen, dass die Kontrollstelle gut ausgeleuchtet ist. Die Kontrollen würden nicht „rund um die Uhr“ stattfinden, es könne auch sein, dass der Verkehr einspurig weitergeleitet würde. Die „kleinen“ Grenzübergängen in Wasserbillig, Wellen oder Echternach würden ebenfalls kontrolliert, allerdings nur per Streife. An der deutschen Autobahn 60 von Belgien durch die Eifel ist ebenfalls eine Kontrollstelle eingerichtet. 

Anordnung vom deutschen Innenminister

Angeordnet wurden die intensiveren Kontrollen vom deutschen Innenminister Horst Seehofer. „Bundesinnenminister Seehofer hat die Bundespolizei gestern gebeten, die Kontrollmaßnahmen im Grenzraum an allen deutschen Binnengrenzen zur Bekämpfung und Unterbindung der aktuellen Infektionslage nochmals deutlich zu intensivieren. Dies gilt insbesondere mit Blick auf den Einreiseverkehr aus Corona-Hochrisikogebieten im Ausland“, sagt Daniil Kushnerovich, Pressesprecher des Bundesinnenministeriums.

Auch er betont: „Es handelt sich nicht um eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen. Es handelt sich auch nicht um systematische Kontrollen, sondern um eine Verstärkung der stichprobenartigen Kontrollmaßnahmen im grenznahen Bereich. Es geht darum, den grenzüberschreitenden Verkehr stärker in den Blick zu nehmen und, etwa durch Gespräche mit den Reisenden, zum Beispiel Reisewege besser nachverfolgen zu können.“

Auf die Frage, was solche Kontrolle bringen können, wenn nur ein Teil der infizierten Menschen Fieber als Krankheitssymptom entwickelt und Personen auch ohne Krankheitsausbruch Träger des Virus sein können, antwortet das Bundesinnenministerium nicht. Ebenso weicht die Pressestelle der Frage aus, ob man sich mit den Behörden in Luxemburg über die Grenzkontrollen abgestimmt hat oder ob die Maßnahmen nur dazu beitragen, die Panik bei der Bevölkerung unnötig zu schüren. joe/sen

Jangeli
18. März 2020 - 13.25

All diese politischen Massnahmen und Einschränkungen die getroffen wurden sind nicht alle angebracht, es klingt nur nach machtlosen unkompetenten Politikern, Betriebe ob gross oder klein sind zum Ruin verdammt, Im Jahr 2008 bei der Bankenkrise wurden Milliarden durch schnelles Handeln seitens der Politik ausgegeben, bei der heutigen Krise wird zu lange rum gelaabert, Steuererleichterungen und alles andere politisches Getue nützt dem Bürger gar nix. Betriebe und Handel benötigen sofortige Hilfe, also sollten Politik und EU schnelltens handeln.

Claudia
14. März 2020 - 18.10

Mal ganz ruhig Blut, Europäer! Und bitte ohne Fremdenfeindlichkeit (siehe Kommentar"heim ins Reich") Wir Pendler können nichts für Polizeimaßnahmen und sind per se auch keine Virenschleudern. Uns trifft es am härtesten, da wir abends unnötigerweise 2 Stunden an der Grenze stehen werden. Nachdem wir unsere Arbeit in Luxemburg geleistet haben.Jeder der sich krank fühlt, bleibt sowieso zu Haus. Wir werden diese Krise am einfachsten gemeinsam überstehen mit Respekt für die MITMENSCHEN und Kollegen, egal welchen Pass sie haben. Zerstören wir nicht die europäische Einigkeit in Luxemburg. I h arbeite seit 30 Jahren in Luxemburg und habe es immer gefeiert, wie alle friedlich miteinander umgehen.

Tun
14. März 2020 - 13.01

@Uwe "Und Herr Asselborn warnt vor Alleingängen. Wann machen wir die Grenze dicht?????" Jo komm mir loossen 80% vun eisen Infirmière net méi eran.

Ernesto Fluni
14. März 2020 - 11.04

Alles schürt doch nur Panik. Siehe die Hamsterkäufe… Jemand kann infiziert sein und muss kein Fieber haben. Andersrum, wer eine leichte Erkältung hat gerät gleich unter “Corona-Verdacht”. Polizisten werden nun zu Gesundheitsexperten? Was unseren ach so gescheiten Politikern noch alles einfallen wird, um die Bevölkerung zu “beruhigen”? Nur keine Panik… Von wegen.

Laird Glenmore
14. März 2020 - 10.34

Und wer kontrolliert denn die 120 000 Pendler die jeden Tag aus den benachbarten Ländern hier arbeiten kommen die können ja auch den Virus nach Luxemburg einschleppen, die Deutschen mit ihren Kontrollwahn sind wieder in ihrem alteingesessenen Element. ich lasse mir auf jeden Fall kein Thermometer an den Kopf oder ins Ohr stecken da ich nicht weiß an welcher Person es vorher war.

Hervé
14. März 2020 - 6.46

TB-TITEL: Deutsche Polizei kontrolliert Verkehr aus Luxemburg – mit Fiebermesser (hier fehlt die “Kriegsausrüstung”) Am 13.03.2020 gegen 15h30 befand ich mich in einer PKW & LKW-Kolonne die im Schritttempo über den Parkplatz am Markusberg abgeleitet wurde, zwecks “Fiebermessung”. Nirgens habe ich, weder eine Befragung über das gesundheitliche Befinden noch ein “Fiebermessen” wahrgenommen, die Maschinengewehre sowie die Polizeiausrüstung, waren dagen sehr offensichtlich. Daraus schliesse ich: Sollte Luxembourg sein Nachbarland Deutschland mit “Corona” angreifen, wird scharf zurück geschossen! (Ich hatte, aus purer Angst und Aufregung, sicherlich erhöhte Körpertemperatur?)

Ernesto Fluni
14. März 2020 - 5.20

Alles schürt doch nur Panik. Siehe die Hamsterkäufe... Jemand kann infiziert sein und muss kein Fieber haben. Andersrum, wer eine eichte Erkältung hat gerät gleich unter "Corona-Verdacht". Polizisten werden nun zu Gesundheitsexperten? Was unseren ach so gescheiten Politikern noch alles einfallen wird, um die Bevölkerung zu "beruhigen"? Nur keine Panik... Von wegen.

Uwe
13. März 2020 - 21.16

Und Herr Asselborn warnt vor Alleingängen. Wann machen wir die Grenze dicht?????

Turmalin
13. März 2020 - 21.00

Nëmme 39% vun den Infizéierten hu Féiwer, da vill Gléck.

Luxo
13. März 2020 - 20.52

schon eppes vun schengen héieren ? an souwisou hunn just 39% coronaleit féiwer, di aner net, donc pas détectés... an et kann een féiwer fir vill aner ursachen hunn ! da muss di luxo police dat och man, da bleiwen infizéiert grenzgänger daheim im reich, mat hiren nach oppen schoulen an vill porteur de virus kanner !