Öffentlicher TransportDas RGTR-Netz wird engmaschiger – Kompromiss bei Linie 601 deutet sich an

Öffentlicher Transport / Das RGTR-Netz wird engmaschiger – Kompromiss bei Linie 601 deutet sich an
Der RGTR wird grundlegend reformiert – Minister Bausch informiert derzeit über die wichtigsten Änderungen. Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Verkehrsminister François Bausch tingelt derzeit durch das Land, um die Reorganisation des RGTR-Busnetzes vorzustellen. Am Montag traf er in der „Halle des Poches“ auf Belval auf großes Interesse und einzelne kritische Stimmen. Kompromisse bahnten sich an.

Ab Mai 2020 wird das Busnetz der „Régie générale des transports routiers“ (RGTR) beginnend im Landesosten umgestellt. Im September 2021 soll die Reorganisation landesweit umgesetzt sein. Dann soll der öffentliche Nahverkehr 99,92 Prozent der Einwohner des Landes bedienen können, oder wie Transportminister François Bausch es am Montag formulierte: Lediglich rund 500 Bürger werden keine Bushaltestelle haben, die maximal 500 Meter von ihrer Haustür entfernt sein wird.

Vier Jahre nachdem erstmals die Reformabsichten mit der Bevölkerung und den Gemeinden diskutiert worden sind, stellt das Transportministerium die Ergebnisse des Transformationsprozesses der privat betriebenen Busdienste im Interesse des öffentlichen Transports vor. Der RGTR war 1978 geschaffen worden, um die Lücken bei den öffentlichen Dienstleistern zu füllen. 

Attraktivität verbessern

Zusätzliche Buslinien, Express-Linien, transversale Verbindungen, zusätzliche grenzüberschreitende Linien, erhöhte Taktfrequenz, verlängertes Abendangebot bis 23.00 Uhr, zusätzliche Sonntags- und Feiertagsfahrten, eine bessere Abstimmung mit Zug und Tram – das sind die Kernelemente der Reform, die die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs und des Busdienstes insbesondere verbessern sollen. Wegen des gut ausgebauten TICE-Netzes bedienen die RGTR-Fahrer in diesem Landesteil hauptsächlich Express-Linien, die den Süden schnell mit Luxemburg-Stadt verbinden.

Zuletzt waren die Gemeinden erneut um eine Stellungnahme zur Reorganisation gebeten worden. 81 der 102 angeschriebenen Kommunen hätten ihr Gutachten abgegeben, so Bausch. 534 individuelle Kommentare wurden eingereicht. Viele Anregungen seien berücksichtigt worden. 115 Linien seien angepasst und 21 neue erstellt  worden. Insgesamt wird der RGTR 179 Strecken befahren. 

Nicht berücksichtigt wurden jedoch die Anregungen von Rümelingen und Kayl. Die Kritik ihrer Vertreter sorgte am Montag für reichlich Diskussionsstoff in der „Halle des Poches“. Konkret geht es dabei um die aktuelle Linie 197, die das französische Oettange über Rümelingen und Kayl-Tetingen mit Luxemburg-Stadt verbindet. Die neue Express-Linie 601 soll in Zukunft nicht mehr die Rocade de Bonnevoie beim Hauptbahnhof als Endstation haben, sondern den Tram-Bus-Knotenpunkt Faïencerie neben dem Glacis auf Limpertsberg. Benutzt wird die A4 mit Zwischenstationen u.a. auf Cloche d’Or. Für Busbenutzer aus dem Kayl-Tal  bedeute dies eine Verschlechterung, da sie längere Fahrzeiten in Kauf nehmen müssen, so einer der Kritikpunkte, die u.a. Rümelingens Bürgermeister Henri Haine formulierte. Er plädierte für die aktuelle Streckenführung. Eine Ansicht, die auch von der Gemeinde Kayl in deren Gutachten an das Transportministerium geteilt worden war. 

Nur ein Schritt von vielen

Die neue Streckenführung der Linie 601 sei im Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau anderer Transportmittel zu sehen, so Bausch. So werde die Tram Cloche d’Or bedienen und Busspuren würden eine zügige Fahrt ermöglichen. Nach anfänglichem Zögern zeigte sich Bausch bereit, den von der Kayler Schöffin Viviane Petry geäußerten Vorschlag zu untersuchen, die Linie 601 abwechselnd die Endstationen Faïencerie und Bonneweg ansteuern zu lassen. Das könnte ein Kompromiss sein, meinte er. 

Andere Fragen am Montagabend betrafen eine zu schaffende transversale Verbindung zwischen Käerjeng, Monnerich und Schifflingen, eine Anregung, die man näher prüfen wolle, so Alex Kies, Direktionsbeauftragter im Transportministerium. Als schlecht realisierbar wurde hingegen der Vorschlag einer Ringverbindung um die  Hauptstadt gewertet.

Das nun geplante RGTR-Netz sieht man im Transportministerium ohnehin als ständig anpassbares Gebilde an. Zumal mit der Realisierung der schnellen Tram entlang der Autobahn und des Knotenpunkts Foetz 2028 sowie dem grundlegenden Umbau des Bahnhofs Bettemburg sich zusätzliche Möglichkeiten für den öffentlichen Verkehr im Landessüden bieten werden. „Was wir hier machen, ist nur eine Etappe“, so Bausch. 

Details zu den verschiedenen neuen RGTR-Linien liefert die interaktive Karte auf rgtr.lu

Zuang
10. März 2020 - 11.23

Rëmeleng huet et néideg, déi haten eng Zuchlinn bis hannert d'Grenz, déi franséisch Minièresgesellschaft hat souguer nach Schinne leie bis op Ëtteng, mä si hu jo léiwer d'Barrière ofgerappt krut an eng Parkplaz en eng Handvoll Wunnengen op d'Streck bauen a se sou fir ëmmer onbenotzbar maachen. Do hätten se am Frankräich eng riseg Parkplaz kéinte bauen a mam direkten Zuch mueres d'Leit bis an d'Stad féieren. Da kommt elo net kloen wann dausende Leit duerch d'Duerf musse fueren.