HandballDer HBD und Diekirch kämpfen um den Pokaltitel

Handball / Der HBD und Diekirch kämpfen um den Pokaltitel
Dea Dautaj (r.) hatte mit ihren acht Toren einen gehörigen Anteil am Sieg des HBD Foto: Marcel Nickels

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Bei den Damen werden Diekirch und Düdelingen am Sonntag in der Coque um den Pokaltitel kämpfen. Diekirch überrennt den Esch mit 29:6, während der HBD gegen Museldall mit 28:25 die Oberhand behielt. 

Im ersten Halbfinalspiel war Diekirch gegen Esch der haushohe Favorit. In der Meisterschaft konnte sich der Tabellendritten der AXA League zweimal deutlich (31:23, 27:16) gegen den noch punktlosen Aufsteiger behaupten. Gleich ab der ersten Sekunde gab der Verein aus der Brauereistadt den Ton an. In der Defensive standen sie kompakt, sodass der Underdog große Probleme hatte, zum Torerfolg zu kommen.

Erst in der neunten Minute eröffnete Anna Karpova das Torkonto zum 1:6 für Esch. In der Folge wurde immer klarer, dass Diekirch um eine Klasse besser ist. Durch ein schnelles Umschaltspiel kam das Team aus dem Norden immer wieder zu Tempogegenstößen, die sie erfolgreich abschließen konnten. Auf der Gegenseite hatte das Team von Henri Mauruschatt des Öfteren Pech, dass ihre Würfe an den Pfosten oder an die Latte gingen. So ging es mit dem doch ernüchternden Resultat von 17:2 für den Favoriten in die Pause. 

Nach dem Seitenwechsel ließen Zeimetz, Molkova und Co. deutlich an Intensität nach und wechselten munter durch. HBE-Torhüterin Laura Scaccia konnte einige Paraden auftischen, sodass der Vorsprung nur gering anwuchs. So konnte Esch die Partie über große Teile der zweiten Halbzeit ausgeglichen gestalten. Erst in den letzten zehn Minuten drückten die Diekircherinnen wieder aufs Tempo. Am Ende gewannen sie ungefährdet mit 29:6. „Wir wussten im Vorfeld schon, dass wir eigentlich keine Chance haben würden. Dass wir jedoch so unter die Räder kommen würden, damit hatten wir nicht gerechnet. Vor allem im Angriff funktionierte rein gar nichts und wir fanden absolut keine Mittel, ihre Defensive zu durchbrechen“, sagte die Escherin Maïté Bassani nach dem Spiel.

Auf der anderen Seite lief für Jill Zeimetz und Diekirch alles genau nach Plan. „Wir haben sie nicht unterschätzt und haben unser Spiel durchgezogen. Ich hoffe, dass wir jetzt im Finale den letzten Schritt machen und uns den Titel nach Diekirch holen können. Wenn man Käerjeng, den großen Favoriten, bereits in diesem Wettbewerb ausgeschaltet hat, dann muss man sich auch dafür belohnen”, sagte Zeimetz. 

Jill Zeimetz und Diekirch ließen dem HB Esch nicht den Hauch einer Chance
Jill Zeimetz und Diekirch ließen dem HB Esch nicht den Hauch einer Chance Foto: Marcel Nickels

HBD mit der reiferen Spielanlage

Beim zweiten Duell des Tages ging der HBD gegen den HB Museldall als leichter Favorit ins Rennen. Der Tabellenzweite der AXA League setzte sich zweimal in der Meisterschaft gegen das Team von der Mosel durch. Den bsseren Start erwischte der Verein aus der „Forge du Sud“. Im Angriff wirkten Wirtz, Dickes und Co. präsent und in der Verteidigung war Torhüterin Eva Etoga in der Anfangsphase nicht zu bezwingen. Nach sieben Minuten tischte die Keeperin bereits sieben Paraden (18 insgesamt) auf. Somit war es nicht verwunderlich, dass Museldall-Trainer Berthold Kreuser bereits nach 6’ beim Spielstand von 3:0 die erste Auszeit nehmen musste. Nachdem Kordel aufgrund einer Verletzung in der 8. vom Spielfeld getragen werden musste, erzielte Léila Hadi per Siebenmeter den ersten Torerfolg für den HB Museldall. 

In der Folge entwickelte sich eine körperbetonte und intensive Partie, in der Düdelingen meistens die besseren Lösungen parat hatte. Mit schönen Ballstafetten wartete man geduldig ab, bis eine Mitspielerin freigespielt wurde. Doch der HB Museldall stemmte sich mit Power dagegen. Doch immer wieder schlichen sich einige Unkonzentriertheiten in ihr Spiel ein, die der HBD sofort bestrafte.

Im Angriff hingegen blieb der Tabellenfünfte der AXA League aggressiv, sodass er nur oft mit Fehlern zu stoppen war. Léila Hadi hielt ihre Mannschaft mit fünf von zehn erzielten Toren in der ersten Halbzeit im Spiel. Somit wurden beim Spielstand von 15:10 die Seiten gewechselt. Wie schon in der ersten Hälfte musste der Museldall gleich wieder einen Schock hinnehmen: Valerie Mackel musste ebenfalls verletzt vom Spielfeld gehen. Doch diese Pechsträhne setzte Kräfte bei Weber, Willems und Co. frei.

So kamen sie in der 40. wieder bis auf zwei Tore heran. Der HBD wurde präsenter in der Verteidigung und konnte den alten Vorsprung von fünf Toren in der 50. wiederherstellen. Am Ende sollte es Museldall nicht mehr gelingen, diesen Rückstand noch einmal aufzuholen. Er verlor mit 25:28. „Wir wussten, dass uns ein schweres Spiel erwarten würde und haben sie deshalb nicht unterschätzt. Wir spielten eigentlich richtig gut, doch zu Beginn der zweiten Hälfte sind wir in ein kleines Loch gefallen. Wir haben wohl schon ein wenig daran gedacht, dass der Sieg für uns nicht mehr zu nehmen sein würde. Doch wir bekamen die Hebel noch einmal umgelegt“, sagte die HBD-Spielerin Dea Dautaj.

Beim Gegner HB Museldall holten Lena Weber und ihre Teamkolleginnen alles aus ihren Möglichkeiten heraus. „Wenn man gleich nach Spielbeginn eine Stammspielerin verliert, beruhigt dies nicht gerade unser Spiel. Des Weiteren hatten wir Pech mit Pfosten- und Lattentreffern. Es kam in der zweiten Hälfte noch einmal ein wenig Hoffnung auf, als wir auf zwei Tore herankamen, doch dies kostete auch Kraft und uns unterliefen dann zu viele technische Fehler“, sagte Weber. 

Statistik

Esch – Diekirch 6:29 (2:17)
Esch: Schmit (1.-30., 2 Paraden) und Scaccia (ab 30., 5 P.) im Tor, Bassani 1, Anouk Hipp 1, Audrey Hipp 1, Karpova 1/1, Weibel, Reiter, Hentgen, Schroeder 1, Koupa, Nunes Duarte, Jann, Hoffmann 1
Diekirch: Staicu (1.- 30., 2 P) und Flener (ab 30, 7 P. bei einem Siebenmeter) im Tor, Zeimetz 5, Wersant 2, Huberty 2, Molkova 7, Hoffmann 2, Jung 1, Rodrigues 3, Jones 2, Pietrasik 2/2, Steuer 2, Muller 1
Schiedsrichter: Lentz/Simonelli
Zeitstrafen: Esch 3, Diekirch 2
Siebenmeter: Esch 1/2, Diekirch 2/2
Zwischenstände: 5. 0:3, 10. 1:6, 15. 1:8, 20. 2:12, 25. 2:15, 35. 3:20, 40. 4:20, 45. 4:23, 50. 5:24, 55 6:25
Zuschauer: 250 (geschätzt)

Statistik

HBD – Museldall 28:25 (15:10)
HBD: Etoga (1.-57., 18 Paraden),  Pjevalcic (bei einem Siebenmeter) und Laguarrige (ab 57.) im Tor – Wirtz 4, Mockel, Dickes 4/2, Pelletier, Parisot, Chasey 1, Fiorina 1, Dautaj 8, Gambini, Krier, Ognjenovic 7/1, Thiry 3, Caruso
Museldall: Schneider (1.-30., 6 P.) und Breser (ab 31., 5 P. und einem Siebenmeter) im Tor, Pötters, Mackel 2, Weber 1, Offermann 5, Willems 4, Daheu 2, Weinandy 2, Nerling, Sertznig 2, Kordel, Hadi 6/4
Schiedsrichter: Mirom Simões/Desonniaux
Zeitstrafen: HBD 4, Museldall 3
Siebenmeter:  HBD 3/5, Museldall 4/4
Zwischenstände: 5. 2:0, 10. 5:1, 15, 7:3, 20. 9:4, 25. 13:8, 35. 17:13, 40. 19:17, 45. 22:17, 50. 24:19, 55. 26:22
Zuschauer: 300 (geschätzt)