JustizManager streiten in Luxemburg um verschwundene 50 Millionen Dollar

Justiz / Manager streiten in Luxemburg um verschwundene 50 Millionen Dollar
Drei Manager einer Fondsgesellschaft streiten vor dem Bezirksgericht wegen 50 Millionen Dollar Foto: Editpress

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Eine Affäre, bei der es um Fondsgesellschaften geht, schlägt zurzeit hohe Wellen am Bezirksgericht Luxemburg. Der Fall kam am Montag in einer „direkten Vorladung“ zur Verhandlung. Es geht um Verleumdung und um das Verschwinden von 50 Millionen Dollar.

Drei Manager liegen sich seit dem 18. August 2018 in den Haaren. Die drei Geschäftspartner hatten zusammen eine Gesellschaft gegründet. Doch schon allein die Tatsache, dass zwei von ihnen ihre Finanzprodukte zum weitaus größten Teil über mehrere Gesellschaften in der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Dubai betrieben, löste am Montagmorgen Diskussionen aus.

Der Angeklagte David M. – er ist einer der Manager – glaubte die Sache aufgedeckt zu haben und meldete die Machenschaften in einem Brief der „Commission de surveillance du secteur financier“ (CSSF). Das verurteilte die Gegenpartei als Verleumdung. M. habe ihren internationalen Ruf beschädigt. Die Gegenpartei hält die Verleumdungen von David M. für unfair und glaubt damit an einen Verstoß gegen das Privatleben seiner Mandanten. In seiner Nebenklage fordert der Anwalt 100.000 Euro moralischen Schadenersatz für seine beiden Mandanten.

Me Fränk Rollinger verteidigt seinen Mandanten David M., der die Sache der CSSF in einem Brief offengelegt hatte. Er glaubt zudem, ein weiteres Übel gefunden zu haben, gegen das er am Montagmorgen vor Gericht vorging: Das Geschäft erfolgte auf Basis von Provisionen, die an die Partner gezahlt wurden; das macht die Sache nicht leichter.

„Der weiße Ritter“

„Ich glaube, der Frage liegt schon der falsche Denkansatz zugrunde. Was passierte denn tatsächlich?“, fragt Me Rollinger. „Sie werfen meinem Mandanten Verleumdung vor, haben aber kräftig von der Sache profitiert“, so Me Rollinger. „Eigentlich geht es doch um 50 Millionen Dollar, die beim Anlegen von Investmentfonds verschwunden sind.“ „Und“, sagte Rollinger, „es gibt nach wie vor viele Anleger, die ihr Geld zurückhaben wollen.“ Me Rollinger ist der Ansicht, dass eine gerechte Anlageberatung behindert wurde, weil Finanzberater zu sehr durch die Höhe der Provisionen beeinflusst wurden.

Außerdem hätten die zwei Manager von seinem Mandanten behauptet, „qu’il a un profil d’escroc international“. Dieses Verleumdungsgebaren lässt sich mein Mandant natürlich nicht gefallen. „Ich fordere deshalb 5.000 Euro moralischen Schadenersatz für meinen Mandanten“, sagte Me Rollinger.

Zum Schluss nannte der Rechtsanwalt der Gegenpartei Rollingers Mandanten einen „edlen weißen Ritter.“ Die Staatsanwältin hielt sich aus der Sache raus und überlässt den Richtern die Entscheidung.

Das Urteil fällt am 26. März.