CGDISNeue Ambulanzen für Luxemburgs Lebensretter

CGDIS / Neue Ambulanzen für Luxemburgs Lebensretter
Ende 2018 wurde ein Auftrag für 34 neue Krankenwagen ausgeschrieben. Die ersten elf wurden jetzt geliefert; der Rest soll in den nächsten Monaten folgen.  Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Mit der Reform der Rettungskräfte wurden auch 44 moderne Einsatzfahrzeuge bestellt. Die ersten wurden nun in Betrieb genommen. Darunter auch elf neue Krankenwagen, die in Lintgen nun der Öffentlichkeit präsentiert wurden. 

Sie sind ein regelrechter Blickfang, die neuen, fast ganz in Rot gehaltenen Fahrzeuge des CGDIS. Nach vorne dominieren eine moderne Blaulichtanlage und grellgelbe Reflektorstreifen, während ein stilisierter Löwe in Blau-Weiß das Bild am Heck abrundet. Mehr noch: Krankenwagen und Löschfahrzeuge treten erstmals in einem gemeinsamen Gewand auf. Schließlich wollen die Luxemburger Rettungskräfte nach der Schaffung des „Corps grand-ducal d’incendie et de secours“ (CGDIS) auch nach außen ein einheitliches Bild abgeben. Hinter der Anschaffung der neuen Einsatzfahrzeuge stecken aber nicht nur symbolische Gedanken.

Als Ende 2018 ein öffentlicher Auftrag für Dutzende neue Rettungswagen ausgeschrieben wurde, waren auch Sparmaßnahmen Vater des Gedanken. Der Fuhrpark der Rettungskräfte bestand zu diesem Zeitpunkt vorwiegend aus Fahrzeugen, die sich die unterschiedlichen Einsatzzentren teils über Jahrzehnte hinweg aus eigenen Bedürfnissen angeschafft hatten. Zwar entsprachen sie alle einem gewissen Lastenheft, doch fehlte eine einheitliche Herangehensweise sowohl in der Ausstattung als auch im Bild, das der Fuhrpark nach außen abgab.

Mit der Reform und Teilprofessionalisierung der Rettungskräfte bot sich die einmalige Gelegenheit, gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Dass die ersten der 34 neuen Fahrzeuge aber erst Ende 2019, Anfang 2020 geliefert wurden, sei dem langwierigen Ausschreibungsverfahren geschuldet, so Fuhrparkleiter Christian Schmitz. „Die Ausarbeitung eines Lastenheftes, die Ausschreibung selbst, dann die Verhandlungen mit dem Hersteller bis zur Abnahme der fertigen Fahrzeuge: Da steckt viel Arbeit dahinter, die eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt“, so der Abteilungschef für Flotte und Logistik.

190 PS für 185.000 Euro

Insgesamt soll der Fuhrpark in den nächsten Monaten um 34 neue Rettungstransportwagen erweitert werden. Die ersten elf wurden kurz vor dem Jahreswechsel geliefert und nach Abschluss der letzten Tests und Umrüstungen nun auch offiziell in Betrieb genommen. Die Ambulanzen werden künftig in den Zentren Mamer, Steinfort, Diekirch, Ettelbrück, Hosingen, Ulflingen, Rambrouch, Redingen, Wiltz und Lintgen eingesetzt. Eine elfte Maschine wurde dem „Institut national de formation des secours“ zugeteilt.

Eine einzelne Ambulanz schlägt mit knapp 185.000 Euro zu Buche. Alles in allem wird sich das Innenministerium die Erneuerung der RTW-Flotte rund 6,26 Millionen Euro kosten lassen. Die Wagen der Marke Mercedes-Benz entwickeln eine Leistung von 190 PS und haben Platz für fünf Passagiere in der Fahrzeugkabine sowie einen weiteren Sitz neben der Krankentrage im Transportraum.

Die neuen Krankenwagen des CGDIS warten nicht nur mit einem neuen, einheitlichen Look auf, sondern auch mit modernem Innenleben
Die neuen Krankenwagen des CGDIS warten nicht nur mit einem neuen, einheitlichen Look auf, sondern auch mit modernem Innenleben Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Allerdings dürfen sich die Rettungskräfte nicht nur über neue Krankenwagen freuen: Angeschafft werden auch neun sogenannte Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF2) und ein Großtanklöschfahrzeug (GTLF), das bereits geliefert wurde und dem Einsatzzentrum in Colmar-Berg zugeteilt wird. Mit einem Tankvolumen von 10.000 Litern geht die Kapazität des 340.000 Euro teuren GTLF weit über die ansonsten üblichen 2.000 Liter hinaus. Damit dürfte das Fahrzeug vor allem bei Wiesen- und Waldbränden eine wichtige Rolle spielen.

Die neun Hilfeleistungslöschfahrzeuge schlagen indessen mit etwas mehr als 3,84 Millionen Euro zu Buche und haben ein Tankvolumen von je 2.000 Litern. Die Wagen selbst basieren auf Mercedes-Fahrzeugen des Typs Atego und können bei 300 PS bis zu 16 Tonnen Mensch, Wasser und Material transportieren. Ein erster Löschtanker dürfte schon in Kürze vom Zentrum in Hesperingen eingesetzt werden.

Trotz aller Freude über die neuen Einsatzwagen vergaß Innenministerin Taina Bofferding nicht, die menschliche Komponente der Rettungsdienste in den Vordergrund zu rücken – allen voran die Freiwilligen. „Sie sind das Standbein des CGDIS“, so Bofferding. In den modernen Rettungsfahrzeugen stecken bestens ausgebildete Einsatzkräfte. Die ständigen Investitionen in Mensch und Maschine seien unabdingbar: Im Notfall habe jeder Bürger das Recht auf eine rasche und qualitativ hochwertige Reaktion durch die Rettungskräfte.