PflanzenDie „Bonsai Frënn“ sind große Fans von kleinen Bäumen

Pflanzen / Die „Bonsai Frënn“ sind große Fans von kleinen Bäumen
Jean-Pierre Reitz beim Trimmen der Nadeln Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Die „Bonsai Frënn Minett Differdange“ wurden 1993 gegründet und zählen momentan rund 30 aktive Mitglieder, die sich in regelmäßigen Abständen treffen, um sich über die Pflege und die Entwicklung ihrer Bonsai-Bäume zu unterhalten. Höhepunkt im Kalender des Clubs ist die „3 Nations Bonsai Expo Differdingen“, die im September in der „Hall O“ organisiert wird. Das Tageblatt hat sich mit Jean-Pierre Reitz, dem Präsident der Vereinigung, unterhalten.

Unter Bonsai verbirgt sich keine spezielle Baumsorte, sondern eine Kunstform, die zum ersten Mal  in China aufgetaucht ist und später nach Japan kam. Der Bonsai-Baum ist ein in einem Pflanzgefäß gezogenes Bäumchen, das durch Kulturmaßnahmen klein gehalten wird und in künstlerischer Gestaltung in eine gewünschte Wuchsform gebracht wird. Das Wort Bonsai besteht aus den beiden japanischen Wörtern „bon“ und „sai“. „Bon“ kann mit Schale übersetzt werden. „Sai“ bedeutet Pflanze. Die Größe hat nichts mit der Schale, Erde oder dem Alter zu tun, sondern mit dem Schneiden. Bei der Gestaltung sind den Gärtnern keine Grenzen gesetzt. 

„Ich bin vor mehr als 20 Jahren durch meine Frau mit dem Bonsai-Virus infiziert worden. Man braucht eigentlich kein großartiges Vorwissen, um sich mit Bonsai zu beschäftigen. Zudem sind Erfolge schnell sichtbar. Mit den Jahren wird man immer besser und auch die Bäume werden immer anspruchsvoller. Bei unseren monatlichen Treffen können unsere Mitglieder neue Techniken erlernen und diese dann unter Anleitung auch sofort anwenden. Zudem fahren wir immer wieder auf Messen im Ausland, um die wichtigen Trends der Branche nicht zu verpassen. Ich persönlich besuche viermal im Jahr eine spezielle Schule, um mehr über Bonsai zu erfahren und mich stetig weiterzuentwickeln“, erzählt Reitz.

Der Präsident, der hauptberuflich Geigen baut und repariert, hat rund 200 Bäumchen zu Hause stehen. Allerdings sind keine fremdländischen Pflanzen darunter, sondern nur Bäumchen, die in unserer Region wachsen. „Aus diesem Grund bleiben sie auch den ganzen Winter über draußen. Sie müssen lediglich vor Regen geschützt werden, damit sie nicht verfaulen. Im Frühling stelle ich sie alle in den Garten. Rund zehn Bonsais aus meiner Sammlung heben sich qualitativ von den anderen ab. Diese stelle ich auch bei Messen oder Wettbewerben aus“, sagt Reitz.

Günstige Einsteigermodelle

Gut gepflegte oder sehr alte Bonsais können schon mal mehrere tausend Euro kosten. Die Einstiegskosten für Anfänger halten sich jedoch in Grenzen. „Kleine Pflanzen erhält man bereits ab 15 Euro. Daneben braucht man noch Dünger sowie spezielles Werkzeug, um die Bäume zu schneiden“, rechnet Reitz vor.

Ein Beisteller, ein kleiner Tisch sollen das Gesamtkunstwerk um den Baum in der Schüssel abrunden. „Das Bäumchen ist das Wichtigste. Doch auch die Schale muss farblich und von der Größe zum Baum passen. Mit kleinen Details kann der Gärtner kleine Geschichten erzählen. So symbolisiert Bambus die Sommerfrische, Wacholder hingegen bleibt das ganze Jahr über grün“, erklärt Reitz.

Die „3 Nations Bonsai Expo Differdingen“ wird abwechselnd in Deutschland, Frankreich und Luxemburg organisiert. „Dieses Jahr wird die Messe zum ersten Mal im ,Hall O‘ abgehalten. Aufgrund der erweiterten Ausstellungsfläche werden wir dieses Jahr zum ersten Mal Händler bei der Messe begrüßen können“, so Reitz. 

EXTRA Link zur Website des Vereins.