„Sabine“Es wird sehr stürmisch in Luxemburg – aber wohl nicht katastrophal

„Sabine“ / Es wird sehr stürmisch in Luxemburg – aber wohl nicht katastrophal
Müssen, wie hier nach dem Tornado in Petingen, bald wieder die Dachdecker ausrücken? Foto: Editpress

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Sabine rollt auf Europa zu. Aber wird es ein „Jahrhundert-Orkan“, wie manche Medien warnen – oder doch „nur“ ein normaler Wintersturm? Luxemburger Experten beruhigen zwar, echte Entwarnung geben sie aber nicht.

Da rollt ganz offensichtlich etwas zu auf Europa und damit auch auf Luxemburg: Das Sturmtief „Sabine“ und eine damit zusammenhängende Kaltfront lösen das Hochdruckgebiet ab, das in den vergangenen Tagen für recht ruhiges Wetter gesorgt hat. Doch wie schlimm wird es werden? Ab Sonntagnachmittag sei ein „Monster-Orkan im Anmarsch“, titelt wetter.de am Freitagabend und warnt mit breiten roten Pfeilen, die praktisch das ganze Land bedecken, vor Windgeschwindigkeiten von 180 Kilometern pro Stunde – und dem Focus zufolge muss vor einem „tagelang wütenden Sturmfeld“ gewarnt werden. 

Der Luxemburger Wetterdienst MeteoLux kommt am Freitagabend deutlich unaufgeregter daher: Er sieht für Sonntag und Montag Winde von bis zu 50 Kilometern pro Stunde voraus, wobei einzelne Böen tatsächlich bis zu 110 km/h erreichen können.

Auf ähnliche Werte kommt der private Wetterdienst Météo Boulaide und grenzt sich ausdrücklich von den „unseriösen deutschen Schlagzeilen“ ab – ohne aber ganz Entwarnung zu geben. „Windspitzen von 80 bis 110 km/h sind sicherlich zu erwarten“, schätzt der Betreiber Philippe Ernzer im Gespräch mit dem Tageblatt die Lage in der Nacht auf Montag ein. Das wäre dann immerhin ein schwerer Sturm, der leicht Bäume umkippen oder Schäden an Dächern anrichten kann. „Ich würde mir schon überlegen, wo ich mein Auto abstelle“, sagt Ernzer. Von einem Orkan spricht man aber erst ab Windgeschwindigkeiten von rund 118 km/h.

Von den verschiedenen Modellen, die in der Meteorologie verwendet werden, spreche aber im Moment nur eines, das europäische, von Windgeschwindigkeiten bis 140 km/h, während andere Modelle moderatere Geschwindigkeiten projizierten. Dann brächte „Sabine“ zwar einen durchaus beachtenswerten, allerdings letztlich auch normalen Wintersturm mit sich. Nur wenn sich die höchsten Schätzungen bewahrheiteten, wäre die Situation kurzzeitig mit dem Orkan Kyrill vergleichbar, der im Januar 2007 weite Teile Europas schwer traf.

Der deutsche Meteorologe Jörg Kachelmann sieht am Freitagabend ebenfalls eher keine Jahrhundertkatastrophe aufziehen: „Das ‚hohe Zerstörungspotential’ ist nach Stand jetzt frei erfundener Schwachsinn“, schreibt er auf Twitter. Eine schwere Sturmlage sei „sehr wahrscheinlich, der historische, mediale ‚Mega-Orkan’ wird es aber eher nicht sein“.

Regenmäßig sieht MeteoLux vor allem am frühen Montagmorgen größere Mengen voraus: 14 bis 23 Liter sollen da in wenigen Stunden pro Quadratmeter zusammenkommen. MeteoBoulaide-Betreiber Ernzer glaubt, das bis Dienstag teils sogar 45 Liter zusammenkommen könnten. Das sei normalerweise keine allzu ungewöhnliche Menge – allerdings sei die Natur natürlich „vorbelastet“: Die Böden sind immer noch vollgesogen, viele Flüsse haben ohnehin noch hohe Pegel („Mittelwasser“, aktuelle Karte hier).

Im weiteren Wochenverlauf wird sich die Situation deutlich beruhigen, glaubt Ernzer – wobei es allerdings windig bleiben werde. Auch MeteoLux sieht am Mittwoch noch Winde bis 30 km/h voraus, bei Temperaturen um die 5 Grad. Eine vorsichtige Prognose:  „Mit viel Pech wird es am Freitag noch mal stürmisch.“

 

de bouferpapp
14. Februar 2020 - 15.38

Und wenn Greta und Co. doch recht haben?

Müller jemp
11. Februar 2020 - 10.11

Haben Greta und die Umweltschützer am Ende nicht doch etwa recht? Aber nein, das war doch schon alles eimal da, tagelang anhaltende und grossflächig tobende Stürme, die den Verkehr und die Schulen lahmlegten.

trotinette josy
10. Februar 2020 - 9.19

Das Orkantie Das Orkantief " Sabine " ist ein weiterer Beweis dafür, dass Greta und die Umwelt- resp. Klimaaktivisten recht haben.

sofia
9. Februar 2020 - 14.33

Was denn nun? Etwas mehr oben auf der Seite ist's ein Orkan und hier bloß ein Lüftchen?