Schifflange„Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ“ heißt ab jetzt Provelo.lu

Schifflange / „Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ“ heißt ab jetzt Provelo.lu
Die „Lëtzebuerger Vëlosinitiativ“ zählt rund 1.500 Mitglieder  Foto: Paul Huybrechts

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In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde die Vereinigung „Lëtzebuerger Vëlosinitiativ“ in ProVelo.lu umgetauft. Man erhofft sich damit, auch auf internationaler Ebene besser wahrgenommen zu werden. Nicht zuletzt gibt es in Belgien und der Schweiz gleichlautende Vereinigungen, weshalb dem neuen Namen „ProVelo“ das Kürzel „.lu“ angehängt wurde.

Die Wahl des Veranstaltungsorts der LVI-Generalversammlung fiel in diesem Jahr auf die Südgemeinde Schifflingen. Die Nutzung des Fahrrads im Alltag war hier lange Zeit von großer Bedeutung, sagte Präsidentin Monique Goldschmit einleitend. Beeindruckende Fotos vergangener Zeiten zeigen in der Tat Scharen von Rad fahrenden Hüttenarbeitern. Die LVI setzt sich seit Bestehen für die Nutzung des Fahrrads im Alltag auf nationaler Ebene ein. Das neue Radwegegesetz mit dem Radschnellweg Esch-Luxemburg sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Die LVI ist mittlerweile als Partner und Berater bei Ministerien und Gemeinden anerkannt, doch habe man öfters das Gefühl, dass Projekte in der Schublade verschwinden, nur sehr langsam vorankommen oder nur teilweise in die Tat umgesetzt werden. Obwohl das Koalitionsabkommen der Regierung eine Beschleunigung des Ausbaus des Radnetzes vorsieht, sei es nun mal Fakt, dass man seit einem Jahrzehnt bei nur ca. 600 Kilometern an Radwegen verharre. Minister François Bausch hat der LVI kürzlich bestätigt, dass in dieser Legislaturperiode 100 Kilometer hinzukommen sollten – weit entfernt vom erklärten Regierungsziel.

2019 sei etwas frustrierend gewesen, so Goldschmit weiter. Der anfänglichen Aufbruchsstimmung folgte schnell Ernüchterung, oft wurde man vertröstet. Die Projekte kommen nicht voran, weil Genehmigungen fehlen, noch in Ausarbeitung sind oder – besonders ärgerlich – die Zuständigkeitsbereiche nicht geklärt sind. Am Thema vorbeigehende schriftliche Antworten auf LVI-Anfragen lösen bei den LVI-Verantwortlichen Unverständnis aus. Nichtsdestotrotz sei es noch immer eine große Freude, sich für das Fahrrad im Alltag einzusetzen, sagte Monique Goldschmit abschließend.

Pannenhilfe vom Automobilclub

LVI-Präsidentin Monique Goldschmit
LVI-Präsidentin Monique Goldschmit Fotos: Editpress/Paul Huybrechts

Die Anzahl an LVI-Mitgliedern ist von Beginn an stetig gestiegen. Wie jedes Jahr standen zahlreiche Besprechungen mit Ministerien und Gemeinden auf der Tagesordnung. Mit dem ACL („Automobile Club du Luxembourg“) fanden drei Besprechungen bezüglich „Bike Assistance“ statt. ACL-Mitglieder können demnach auch auf die Pannenhilfe des ACL für das eigene Fahrrad zählen. Informationsveranstaltungen zum „Code de la route“, das „Vëloreparatur-Atelier“, die Fahrradschule und das Herausgeben von nationalen Fahrradkarten sind nur ein Auszug aus den vielfältigen Veranstaltungen. Insgesamt 170 Aktivitäten hatte die LVI im vergangenen Jahr zu verzeichnen. 92 Hotels verfügen mittlerweile über das „bed+bike“-Label, vier sind 2019 hinzugekommen.

Obwohl es der LVI selten schnell genug vorangeht, wurden mit dem Radweg am Boulevard d’Avranches, der Radanbindung vom Bahnhof und dem Pont Adolphe, Radwegen in der Avenue Marie-Thérèse, im Pfaffental und auf dem Kirchberg langersehnte Forderungen umgesetzt. Ein Sahnestück wird wohl die Verbindung zwischen Esch-Zentrum und Belval werden. „Was in der Hauptstadt die Hängebrücke unter dem Pont Adolphe ist, wird in Esch diese neue Brücke“, so Christophe Reuter vom Verkehrsministerium. Ruhig geworden ist es indes um die Fußgänger- und Fahrradbrücke Cents-Weimershof/Kirchberg. Dieser Punkt bleibt demnach, neben einem Fahrrad-Zentrum („VéloParc“), den im „Code de la route“ vorgesehenen Ampeln für Radfahrer und dem Radschnellweg Esch-Luxemburg, eine der Hauptforderungen für 2020.

Der Vorstand

Monique Goldschmit, Präsidentin
Lilly Eischen, Vizepräsidentin
Pol Faber, Kassierer
Caroline Schmit, Sekretärin
Camille Muller, Mike Santor, Paul Schieres, Norbert Streweler, Friderike Oehler (Neuzugang), Beisitzende