Nico HamesEin Bastler und seine verrückten Ideen

Sie sind bei den Kavalkaden hierzulande – aber auch im nahen Ausland – gern gesehene Gäste: Die verrückten Räder des Vereins „Cycles comiques Olm“ (CCO) und ihre in bunte Clownkostüme gekleideten, vermutlich ebenso verrückten Fahrer. Über lange Jahre hinweg war der Biwinger Nico Hames die treibende Kraft in dem Klub, dem er schon 1984 beitrat. Erst vor ein paar Jahren gab er den Vorsitz ab. Der CCO wird nun von Stefan Paul geleitet. Doch Nico Hames ist immer noch dabei, wenn Not am Mann ist.

Er selbst hat fünf Räder für den Verein entworfen und hergestellt, darunter auch eine rollende Theke. „Da gibt es sogar eine Vorrichtung, um zwei kleine Bierfässer zu befestigen, sodass wir Bier auf Rädern zapfen können“, erzählt Hames lachend, während er gerade dabei ist, ein weiteres verrücktes Modell – an der Vorderachse tun acht Gummistiefel statt eines gewöhnlichen Rades Dienst – für die bevorstehenden Auftritte aufzufrischen.

Wir haben den Tüftler in seinem Atelier in dem Wohnhaus in der Kockelscheuer Straße besucht. Schon beim Betrachten des Vorgartens wird dem Passanten klar, dass hier ein Künstler leben muss: Nicht nur die vielen kleineren und größeren Figuren und Skulpturen lassen darauf schließen, sondern ebenfalls die vor sich hin rostenden Schrottteile, die sich entlang der Mauer zur Garageneinfahrt aneinanderreihen und auf eine bessere Zukunft warten. Darauf nämlich, dass sich Nico Hames ihrer annimmt und sie in ein dekoratives Etwas verwandelt, in eine weitere Plastik etwa oder in eine originelle Lampe. 

„Ich liebe es, scheinbar nutzloses Zeug, Schrott aller Art, zu neuem Leben zu erwecken“, erzählt Hames und zeigt uns einige seiner erstaunlichen Kreationen. Aber zunächst sticht uns ein ganz besonderer Schatz ins Auge: In der Garage, durch die man ins Atelier gelangt, steht ein traumhaft schöner Oldtimer: ein voll restaurierter Peugeot 177B Torpedo aus dem Jahr 1926. Seit zwei Jahren ist er der ganze Stolz von Nico Hames. „Aber leider finde ich fast nie die nötige Zeit, ihn zu fahren“, bedauert er. 

Tja, die liebe Zeit! Vielleicht hat Nico Hames ja künftig mehr davon, wenn er eines seiner vielen Hobbys aufgibt, was er sich jedenfalls fest vorgenommen hat. Die Rede ist von seinem Gokart-Verleih. „Ich verfüge über einen Park von 17 Karts der Firma Berg Toys, die ich zu Kinderfesten und anderen Gelegenheiten vermiete“, verrät er uns. Die stabilen Karts, die auch Erwachsene benutzen können, möchte er nun abgeben, um sich verstärkt um seine anderen Leidenschaften kümmern zu können, auch um den derzeit ein eher stiefmütterliches Dasein fristenden Peugeot.

Hames zieht sein Clownkostüm übrigens nicht nur an, wenn er sich auf eins seiner besonderen Räder schwingt. „Ich trete auch so als Clown bei Kinderfesten und anderen Gelegenheiten auf“, erklärt der Tausendsassa. Und so, als ob das alles noch nicht ausreichen würde, organisiert er auch noch – mehr oder weniger regelmäßig – Spielabende in seiner guten Stube. Dann gesellen sich die Nachbarn aus der Kockelscheuer Straße zu ihm, um bei Bingo oder Djenga die wenige Zeit totzuschlagen.