EditorialMedien und der Suizid prominenter Menschen: Verheimlichen oder darüber reden?

Editorial / Medien und der Suizid prominenter Menschen: Verheimlichen oder darüber reden?
Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) rät: „Der Suizid ist ein tabuisiertes Thema. Deshalb sollte nicht verschwiegen werden, dass es sich bei einem Todesfall um einen Suizid gehandelt hat.”  Foto: Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention

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Wie sollen Medien über den Suizid prominenter Menschen berichten? Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten: Luxemburgs „Code de déontologie“ (hier als PDF) geht nicht explizit auf die Problematik ein. Schweizer Forscher verglichen 2018 internationale Pressekodizes miteinander und kritisierten genau diese mangelnde Konkretisierung der journalistischen Selbstregulierung: „Darüber hinaus wird die mangelnde Wirksamkeit auch auf abstrakte und unpräzise Formulierungen in Pressekodizes, eine widersprüchliche Spruchpraxis der Presseräte sowie fehlende Regelungen hinsichtlich bekannter ethischer Probleme zurückgeführt.“ Das Resultat: Journalisten und Redaktionen müssen überall in der Welt von Fall zu Fall entscheiden.

Wie schwer das sein kann, zeigt der Tod von Eugène Berger. Das Tageblatt hatte sich nach sorgfältiger Abwägung dafür entschieden, den Suizidversuch von Berger nicht zu verheimlichen. Die Reaktionen darauf waren sehr unterschiedlich. Während viele Menschen es positiv beurteilten, dass er nicht verheimlicht wurde und dies zur Suizidprävention beitragen könne, wiesen die Kritiker auf die Achtung des Privatlebens hin. Die Befürworter argumentierten ähnlich wie die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS): „Der Suizid ist ein tabuisiertes Thema. Deshalb sollte nicht verschwiegen werden, dass es sich bei einem Todesfall um einen Suizid gehandelt hat.“ Die Kritiker bedauerten hingegen, dass die Thematisierung ein nicht hinzunehmender Tabubruch sei. Wie kam es also zu dieser Entscheidung?

Die bequeme Antwort wäre, darauf hinzuweisen, dass man die Ratschläge internationaler Institutionen wie der DGS oder der Weltgesundheitsorganisation befolgt hat. Sie raten dazu, Suizide nicht zu glorifizieren und bei der Wortwahl vorsichtig zu sein. Dadurch würden Nachahmungseffekte verhindert und suizidgefährdete Menschen unterstützt. Diese Antwort spiegelt aber nur einen Teil der Realität wider und blendet den Kontext aus, der die Entscheidung mitbeeinflusst hat. Eugène Bergers Einlieferung ins Krankenhaus hatte für viele Spekulationen gesorgt. Die Reaktionen der Parlamentarier auf seinen Tod ließen schließlich durchblicken, dass es sich um einen Suizidversuch handelte. Demnach gerieten mehrere deontologische Kriterien miteinander in Konflikt, die zumindest im Schweizer Pressekodex thematisiert werden.

Dort wird im Gegensatz zu Luxemburgs Regelwerk beschrieben, wann man über einen Suizid berichten darf: „sofern sich Personen des öffentlichen Lebens das Leben nehmen. (…) sofern der Verstorbene oder seine Angehörigen von sich aus an die Öffentlichkeit gelangt sind; (…) sofern Gerüchte oder Anschuldigungen im Umlauf sind, die durch die Berichterstattung richtiggestellt werden.“ Die Widersprüche liegen auf der Hand. Das Dilemma war also: den Suizid nicht verheimlichen und sich der Kritik ausgesetzt sehen, den Schutz des Privatlebens möglicherweise nicht zu respektieren. Oder aber: den Suizid zu verheimlichen, die Gerüchteküche brodeln zu lassen und Luxemburgs Kultur des Schweigens zu unterstützen. Die Entscheidung fiel im Sinne der sensiblen Suizidprävention: Darüber reden kann im Zweifel Leben retten.

Alfons
28. Januar 2020 - 8.59

@Laird Glenmore. Dann schreiben Sie auch Depressionen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.

titi
28. Januar 2020 - 8.57

@ Le méchant. Auch ein Politiker hat das Recht auf eine Privatshäre, über die er dem Volke absolut keine Rechenschaft schuldig ist. Über seine politischen Aktivitäten schon.

Laird Glenmore
28. Januar 2020 - 7.31

@Alfons Probleme zu lösen " ohne welche zu bekommen " diese Aussage bezog sich auf Depressionen und nicht Probleme die hat jeder im Leben. So traurig es ist, ich denke das diese Menschen nicht das Vertrauen hatten sich mit guten Freunden zu unterhalten, vielleicht aus Unsicherheit oder Scham sich die Blöße zu geben das ihnen so etwas passiert ist ich weiß es nicht, man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen und die betroffenen zu bedrängen halte ich für falsch.

Le méchant
27. Januar 2020 - 9.13

Ein Politiker vom Volk gewählt, muss auch dem Volke Rechenschaft geben müssen, in diesem Falle hat Tageblatt genau das Richtige gemacht, es war keine Privatangelegenheit in diesem Falle...

Miette
26. Januar 2020 - 21.33

@me2 Daat ass gudd wann et eng real Group soll gin. Ech haat mer elo Suergen gemeet, duerch dei schlemm Erfahrungen vun menger Frendin. Courage hei fir jiddereen!

Nathalie
26. Januar 2020 - 14.57

@ Me2… mir hun Omega 90 hei am Land, mee waat extrem enttäuschend bei hinnen as: méin Meedchen huet si virgeschlo krit…mee… an hirer Association hun sie keng Selbsthilfegruppe an sengem Alter… soit muss een nach e jonkt Kand sin oder fällt an d‘Kategorie vun eeleren Leit. Dozwëschen läit néischt. An all Alter wou esou eppes an da Famill passèiert as et eng oft ganz schwéier Situation, a grad am Wandel. vun dengem Liewen, Pubertéit, Selbstfindung as dringend Hëllef ubruecht. Wanns de esou e Grupp wels erstellen, gif ech trotzdem oppassen an analyséieren weens de doran hels. Also definitiv eng soit disant geschlossene Gruppe. Zu Tréier (sichen daat mol no) get et Institutiounen déi engem erklären wéi een esou eng Selbsthilfegruppe grënnen kann. Et wär en interessanten an néidechen Défi fir daat och hei am Land op d‘Been ze brengen

Nathalie
26. Januar 2020 - 14.46

Menger Duechter (18 Joer) séin Papp huet sech virun 8 Méint d‘Liewen geholl. Ech kann verstoen dass vill Leit net iwert esou Saachen schwätze wëlen. Well an sech as et jo en Tabuthema, wie Alkohol, Drogen, psychologesch Problemer. Mee et as eppes waat zu all Moment passéiere kann, onerwaart, tragesch, et gehéiert nunmol och zu eisem Alldaach. A perséinlech fannen ech et enorm wichtech dass esou Saachen net enert den Dësch gekiirt gin. Natiirlech soll all Famill, op prominent oder net d‘Rescht hun selwer ze décidéieren op et veröffentlecht get oder net, mee besonnescht an enger stressecher Welt an villen Hinsichten, as et en Thema dem méi Importanz dohin geluecht ‚MUSS‘ gin.

me2
26. Januar 2020 - 12.54

@Miette Nee nee ech wollt eng Asbl, Fondatioun mat Statuten, eppes waat präparéiert, och vu Professionellen begleed get, an och vum Ministäir a de Gemengen Ewéi an Däitschland z.b. Bundesgeschäftsstelle: https://agus-selbsthilfe.de/.../der-verein/geschaeftsstelle/ Merci

Miette
25. Januar 2020 - 22.17

@Me 2 Wann dir eng Internetgroup zum Thema Suizid wellt erstellen, eng kleng Warnung vun mir. Do war virun e puer Joren eng Frendin, wou de Mann freiwelleg aus dem Liewen gaangen ass; an engem Forum zum Thema. Sie huet erliewt, datt do eng Zort "Sensatiounstourismus" war, well soen... do hun sech Leidercher ageloggt just fir sech um Ongleck vun aaneren ze ergätzen:-((( Ass elo een gudd gemengten Root vu mir, ech fannen är Iddi wierklech gudd!

CESHA
25. Januar 2020 - 14.02

Ich finde, man sollte vor allem darauf hinweisen, dass eine Suizid normalerweise eine schmerzhafte und "schmutzige" Art, aus dem Leben zu scheiden ist. Und noch dazu "ohne Garantie": Der Sohn einer Bekannten hat versucht, durch einen Sprung aus dem Fenster seinem Leben ein Ende zu setzen und landete statdessen als Querschnittgelähmter im Rollstuhl. Ich würde es deshalb sinnvoll finden, wenn wie in anderen Ländern, auch in Luxemburg darüber debattiert würde, dass aktive Sterbehilfe auch bei unheilbaren psychischen Krankheiten oder auch einer stark geminderten Lebensqualität zugelassen sein sollte. Von letzterem sind vor allem hochbetagte Menschen betroffen, die von unterschiedlichen Erkrankungen betroffen sind, ohne dass diese in absehbarer Zeit direkt zum Tode führen, trotzdem aber ein selbstbestimmtes Leben in Würde nicht mehr erlauben

e Rommeldommen
25. Januar 2020 - 13.10

Een deen hau Problemer huet ass selwer schold. Ët ginn e sou vill Psychiateren a Psychologen an eng Hellewull vu Frënn um Internet an d'Leit sinn all sou hëllefsbereet an empathesch, dass ee kee Problem huet keng Problemer ze hunn.

Me 2
25. Januar 2020 - 1.59

Me 2 Firwat Me 2 well meng Famill selwer betraff ass, well mer net doriwwer ewäsch kommen eis Mamm duerch Suizidal verluer ze hunn och no 2 Joer, ëmmer di Fro, hätt ech, war ech, firwat. Beäntwert kriss du se ni, wat feelt ass eng Selbsthëllefgeupp fir Betraffene, e Austausch mat Léit di genau dat selwecht Schicksal erlieft hunn. An all eise Nopeschlänner ginn esou Gruppen jüest hei net, hei zu Lëtzebuerg wou mer esou eng héich Suizidquote hunn. Mir brauchen Hëllef net nëmmen vu Psychologen a Psychiateren mee e Austausch mat Léit di genau esou betraff sinn ewéi mir a dat sinn der fill a ëmmer méi. Léit wou du dech net ze schummen brauchs offen schwätzen kanns an net beurteelt oder verurteelt geet Mee leider ëmmer nach e Tabuthema. Wär bereet esou eng Grupp ze initialiséieren, de Moment ass elo do Huet schonn ze laang gedauert Der Famill vum Här Berger vill Kraaft a schwätzt driwwer Tageblatt huet meng Mailadress dir kennt mech gären kontaktéieren Merci

Alfons
25. Januar 2020 - 0.56

@ Laird Glenmore. Was ich nicht verstehe, wenn Sie von Freunden und wirklich guten Freunden schreiben, wieso dann 5 Menschen aus ihrem nächsten Umfeld sich das Leben genommen haben. Und wieso können Sie Probleme lösen ohne welche zu bekommen? Sie widersprechen sich doch! Ich brauche Sie nicht persönlich zu kennen, um aufgrund Ihres Kommentars festzustellen, dass Sie sich die Sache einfach machen und sich nicht wirklich der Tragweite einer Depression bewusst sind. Ziehe meine unglückliche Formulierung vom " dummen Zeug schreiben " zurück und möchte Ihnen keinesfalls zu nahe treten oder Sie beleidigen.

Laird Glenmore
24. Januar 2020 - 22.17

@Joëlle Et ass keen deen esou beim Thema bleift an net op de Mann klappt wéi Dir. Kee Wonner, dass Är Frënn sech ëmbréngen. Die haben ihrem Leben kein Ende gesetzt weil sie mich kannten, sondern weil sie Probleme hatten und mit niemanden darüber gesprochen haben. Sie sollten in ihrer Wortwahl etwas vorsichtiger sein und nichts unterstellen oder behaupten was eventuell rechtliche folgen haben könnte.

Miette
24. Januar 2020 - 22.04

Ech kann just soen, Tageblatt Redaktioun, dir sidd immens sensibel an menschlech un den Thema erugaangen. Keng Sensatiounspress, gudd journalistesch Arbecht, ech zeihen mein Hutt! Ech selwer haat a menger Famill an Frendeskrees schons e puer leif Menschen, dei sech selwer aus dem Liewen bruecht hun. An engem Fall, ganz no Famill hun ech all Daag no där depressiver Persoun gekuckt. Telefoneieren, dei Persoun e puer Mol an der Woch besichen asw., huet alles neischt mei bruecht no enger Zeit. Ech haat nach gesoot, kommen dann muaren am Nometteg bei dech, mir drenken dann eng Taas Kaffi an schwätzen a Rou. Wei ech dun an d'Haus koum (haat Schlesselen) do war et ze speit. Mein leiwen Familljemember huet elo Fridden, ech kann an duerf keen Urteel iwer Menschen fällen. Daat sin elo iwer 10 Joer hir, mir sin zwou Saachen bliwen. Schein Erennerungen un dei gesond a schein Zait zesummen, leider awer och Dreem; dei mech seit demols verfollegen. Do dreemen ech, dass ech net genuch do gewiecht wier:-((( Daat passeiert matt Menschen, dei sech "gekemmert" hun; do sin ech keen Eenzelfall. Un d'Famill an d'Frenn vum Här Berger, mein härzlecht Beileed an maacht Iech wegl. keng Virwuerf! Här Berger, iech wenschen ech eiwegen Fridden...

Joëlle
24. Januar 2020 - 20.25

@Laird Glenmore @Alfons "sonst würden Sie kein so dummes Zeug schreiben da sie mich nicht kennen finde ich ihre Aussage so ziemlich doof." Alt erëm stécht Är ziviliséiert Manéier fir raisonnabel ze Diskutéieren hei am Forum eraus. Et ass keen deen esou beim Thema bleift an net op de Mann klappt wéi Dir. Kee Wonner, dass Är Frënn sech ëmbréngen.

Laird Glenmore
24. Januar 2020 - 18.57

@titi Auf Facebook hat man 1000 fiktive Freunde, ich nicht, keinen einzigen, ich habe facebook nur wegen dem Tageblatt, obwohl das gar nicht nötig wäre, könnte auch direkt beim Tageblatt kommentieren, sollte vielleicht mein facebook Account schließen, steht eh nur Blödsinn drin und dann pausenlos diese Freundschaftsanfragen die man nicht abstellen kann.

cmjul
24. Januar 2020 - 18.49

wéi ech déi Nouvelle nom Doud vum Eugène Berger am Tageblatt gelies hun, dat et sech öm ee Selbstmord géing handelen, do war ech erschreckt, esou eng Noriicht an der Zeitung ze liesen, net well dee Jenegen sech d'Liewe gehol huet awer iwert Noriicht ech kann iwwert den Doud schätzen, kann och engem nolauschteren dee Probleemer huet, a mat dem Gedanke spillt sech ömzebrengen. Mä et ass a bläiwt schwéier anzeschätzen wéi dee Jéinegen decidéiert, well et ass finalement seng Entscheedung, du kanns vläicht een oofhaalen, da mecht hen et awer méi spèit, oder och net. Et sen och Fäll wou Läit sech net méi woul fillen an der Gesellschaft well se um Oofstellgläis stin, a wöölen esou Opsamkeet vun de Matbierger, Famill asw kréien. Wann do awer keen drop reagéiert, da mecht hen et definitif. wann driwwer geschwat get, an driwwer discutéiert get, dat ännert näicht bei engem Selbsmordkanditat sengen Absiichten et ass keng Léisung fiir dee Jenegen, domat ass him net gehollef et soll awer selbstverständlech mol een Thema sen, dat hät een och oune dem Eugène Berger sengem Doud können lancéieren ech weess net op dat esou vun him gewollt war dee Mensch den esou e Schratt mecht, dem ass net duerch eng Discutioun vun dem Thema an der Öffentlechkeet gehollef Jiddereen huet säi Probleem, an et léit ganz no dat an enger Konsumgesellschaft keng Plaaz fiir Probleemer ass an do ganz elleng léit de Probleem

Christiane Sietzen
24. Januar 2020 - 18.24

Ech sinn d'accord mam Tageblatt. De Suicide gehéiert zu der Gesellschaft (leider), et soll een e net tabuiséieren. Am Time Magazine steet systematesch bei all Artikel iwwer suicide dës Mentioun: "If you or someone you know may be contemplating suicide, call the National Suicide Prevention Lifeline at 800-273-8255 or text HOME to 741741 to reach the Crisis Text Line. In emergencies, call 911 or seek care from a local hospital or mental-health provider." Sou eppes kinnt d'Press zu Lëtzebuerg och maachen.

titi
24. Januar 2020 - 18.21

Nicht nur Egoismus wird gross geschrieben, auch Ignoranz trotz der Informationsvielfalt und eine Riesenportion Dummheit! Das hat wohl mit Erziehung zu tun aber ebenfalls mit der Oberflächlichkeit und dem Mittelmass an Bildung im allgemeinen. Und natürlich tut der Zeitgeist das Seine hinzu. Auf Facebook hat man 1000 fiktive Freunde, und im wirklichen Leben?

Alain Gales
24. Januar 2020 - 18.08

All Respekt fir d Tageblatt. E Mensch aus der eischter politischer Rei huet versicht sech d liewen ze huelen.daat soll public gin.Sou gin vlait endlech vill saachen opgedeckt dei net an der Rei sin. Wei um Haff...

Claudio Mariotto
24. Januar 2020 - 17.39

Ich bin einfach sprachlos. Wir wissen ja nicht was im Privatleben der Personen vor sich geht. Jeder soll da entscheiden, wie er es macht. Ich habe die traurige Erfahrung gemacht, dass mehrere Personen die ich kenne, ihrem Leben ein Ende gemacht haben. In der Bibel steht der Satz, dass es in der Endzeit kritische Zeiten geben wird, mit vielen Problemen mit denen man schwer fertig wird. Dazu gehören auch die Probleme die zu dieser Kurzschlussreaktion führen. Deshalb finde ich es gut wenn man es offen sagt, damit man besser dagegen ankämpfen kann. Denn bevor es zu dieser Tat kommt, gibt es Vorzeichen die sich lange bevor zeigen.

Laird Glenmore
24. Januar 2020 - 17.28

@Alfons sonst würden Sie kein so dummes Zeug schreiben da sie mich nicht kennen finde ich ihre Aussage so ziemlich doof. 1. hat sich einer meiner früheren Freundinnen das Leben genommen, nachdem wir schon mehr als zehn Jahren getrennt waren, ihre Schwester übrigens auch, da lag es leider in der Familie warum auch immer. 2. hat sich einer meiner Freunde ( BRD ) mit einer Schrotflinte erschossen. 3. ein Kamerad aus dem Schießverein ( Hesrperange ) ebenfalls mit einer Schrotflinte. 4. die Tochter eines Familienmitglieds ( rote Brücke ), 5. eine ehemalige Kundin 8 Etage ( av. de la Gare ) Esch/Alzette. Also erzählen sie mir nicht ich würde dummes Zeug schreiben, natürlich weiß ich nicht wie es ist Depressionen zu haben, ich habe vielleicht das Glück Probleme zu lösen ohne welche zu bekommen. Ich möchte das auch nicht herunterspielen ich finde es traurig und bedauerlich wenn Menschen darunter leiden und ich nehme es sehr ernst.

Leila
24. Januar 2020 - 17.11

Es gibt einen Unterschied zwischen Boulevardjournalismus und Qualitätsjournalismus, aber nicht jeder erkennt ihn. Das war an zwei Kommentaren zu sehen, die inzwischen gelöscht sind und das ist gut so. Man kann es nicht allen recht machen und auch das ist gut so!

Laird Glenmore
24. Januar 2020 - 16.09

@J.Scholer sie haben Recht aber es gibt auch Freunde mit denen kann man durch dick und dünn gehen, die sind für einen da wenn man sie braucht, natürlich sind die meisten mir ihren eigenen Problemen beschäftigt und/oder wollen nicht zuhören, aber wie gesagt es gibt solche Freunde, ich habe einen aber der kann sich auch 100 %ig auf mich verlassen egal zu welcher Uhrzeit, liegt vielleicht auch an der Erziehung die früher als ich jung war nicht so oberflächlich gewesen ist wie heute wo EGOISMUS groß geschrieben wird.

Alfons
24. Januar 2020 - 15.46

@ Laird Glenmore. " Es gibt für jedes Problem eine oder mehrere Lösungen, man muss sich halt nur bemühen diese zu finden". Das ist genau was viele Menschen, die in einer Depression stecken, zu hören bekommen " nimm dich zusammen ! " Ratschläge sind auch Schläge. Sie sollten von Glück reden und dankbar sein, dass Sie nicht wissen, was eine Depression ist, sonst würden Sie kein so dummes Zeug schreiben. Wer wirklich an einer Depression leidet - und davon ist keiner ausgenommen- verliert den Boden unter den Füssen, ist so verzweifelt und kraftlos, dass er keinen Ausweg sieht. Wünsche Ihnen, dass Sie und Ihre Angehörigen davon verschont bleiben. Denn dann zeigt sich nämlich wer Ihre wahren Freunde sind! Depression oder Neurose oder Psychose sind allesamt Zivilisationskrankheiten über die nicht gesprochen wird, weil es sie nicht geben darf. Weil sie fälschlicherweise als Schwäche angesehen werden derweil in unserer Gesellschaft Stärke zählt. Habe schon viele vermeintlich Starke in die Knie gehen sehen.

de Ben
24. Januar 2020 - 13.23

Es hängt ganz von der Art ab, wie die Presse darüber berichtet. Veröffentlichung ja, aber würdevoll und nicht reisserisch. Im Fall von Eugène Berger hat das Tageblatt dies sehr dezent getan. Prominente sind auch nur Menschen und haben Ihre Stärken und Schwächen, werden mit Krisen konfrontiert und können in eine Depression fallen. Niemand hat das Recht über einen Menschen zu urteilen, der aus Verzweiflung aus dem Leben scheidet. Denn es kann jeden von uns treffen. Das Thema Suizid sollte und darf nicht mehr tabu sein.

Betraffenen
24. Januar 2020 - 13.10

Als een deen selwer e Familiemember sou verluer huet, wënschen ech mer, dass dat Thema net méi tabuiséiert gëtt. Dat ganzt Verheemlechen an Ignoréiren, hëlleft den Leit mat sou Gedanken iwwerhapt net. Ech sin der Meenung, dass et just de Contraire provozéiert. Et schwetzt keen iwwert seng Problemer aus Scham an Angscht, an dann geschéien sou Saachen. Wien zéckt ze schwetzen, soll sech bewosst sin, dass näischt méi schlëmm an endgülteg fiir Famill an Frënn as as, wéi guer net méi ze existéiren.

J.Scholer
24. Januar 2020 - 12.58

@Glenmore: Wer am Ende des Weges der Verzweiflung steht, dem ist nicht nach sprechen und was Freunde anbelangt , „sind dir um Holzwee“.Die die man Freunde nennt , wollen nicht mit Problemen anderer Menschen belastet werden oder haben genug mit ihren Problemen zu tun. Außer Smalltalk, nichts gewesen. Ein Beispiel wie einfühlsam Freunde reagieren. In meinem nahen Umfeld war ein Mensch an Krebs erkrankt, Haarausfall , Gewichtsverlust,...beschleunigten die Stigmatisierung , das Abwenden der Freunde . Am Anfang kurze Aufheiterungen, „ dat geet schon“, dann nur noch Grüße ,“ muss schnell op en RVD.,ruffen un“, kein Anruf, dann beim nächsten Mal wurde die Seite gewechselt, aus dem Wee goen“. „ Vun do un hun ech mat den Frenn aufgeschloss et gin se net oder äussert selten“. Hilf dir selbst oder krepier , leider die Realität, darum all Lob für den Tageblatt Artikel ,“ et geet für mat Scheinhellegkeet an Vertuschen.“

renee Wum
24. Januar 2020 - 12.24

Bravo TAGEBLATT, dass sie von diesem Suizid berichteten. Es wird höchste Zeit, dass die Luxemburger Medien über das Tabuthema SUIZID in Luxemburg berichten. Die veröffentlichen jährliche Zahl der gelungenen Selbstmorde stimmt hinten und vorne nicht. Die Zahl der gelungenen Suizide ist viel höher als man uns glauben lässt, in diesem "Schlaraffenland". Viele Bürger wissen das, doch die Medien schweigen über die wirkliche Zahl der Suizide und die Zahl der versuchten Suizide ist mindestens zehn Mal so hoch. BRAVO TAGEBLATT

Clemi
24. Januar 2020 - 12.12

Es war definitiv die richtige Entscheidung. R.I.P. Eugène Berger und mein Beileid an die Familie & Freunde

AK
24. Januar 2020 - 11.55

Bravo Tageblatt, sehr guter Artikel! (Was mich ehrlich gesagt anwidert, ist der Versuch von bestimmten PolitikerInnen, aus dem Tod eines Menschen, mit ihren schleimigen Kondolenzbekundungen auch noch politisches Kapital schlagen zu wollen. Pfui!)

Jek Hyde
24. Januar 2020 - 11.11

Absolut richtige Entscheidung vom TAGEBLATT. Suizid ist (sollte) heute kein Tabu mehr (sein). Aufklärung und noch mehr Aufklärung ist dringend nötig. Jeden kann es treffen.

Laird Glenmore
24. Januar 2020 - 10.44

@quentin Für manche Leute ist es der einzige Ausweg. Da muß ich leider Widersprechen es gibt für jedes Problem eine oder mehrere Lösungen man muß sich halt nur bemühen diese zu finden. Man kann nur sprechenden Menschen helfen und da sind Freunde und ich meine wirkliche Freunde genau die Menschen die bei Problemen helfen können.

quentin
24. Januar 2020 - 10.18

Verheimlichen? Wieso? Weil die Schwarzen glauben es sei eine angebliche 'Sünde'? Für manche Leute ist es der einzige Ausweg und ich finde es sehr überheblich wenn manche Leute einfach glauben man müsste den Leuten das 'ausreden'.

J.Scholer
24. Januar 2020 - 9.54

Endlich wagt man sich den Tabuthemen unserer Gesellschaft wie Tod, Suizid, psychischen Krankheiten,....anzunehmen und zu mediatisieren. Natürlich sind es Themen die die Politik, viele Bürger in unserer vorgegaukelten Welt, geprägt von Konsum ,Spaßgesellschaft, jung und modisch sein, stören.“Et betrefft net ons.“ Eben , da liegt das Problem , wir, die Politik, der Bürger sind mit Entscheidungen , unserer Denkweise, Verhalten ,Oberflächlichkeit,mitschuldig, dies bewusst oder unbewusst.“ Keen sicht sech d‘Problemer selwer.“

Mathias Foehr
24. Januar 2020 - 9.39

Ich gratuliere dem Tageblatt zu dieser Entscheidung! Im Vergleich zum Rest der Welt, haben wir in Luxemburg sehr viel Geld, und das erlaubt uns Ablenkung von existentiellen Problemen zu suchen. Ablenkung funktionniert eine lange Zeit, aber nicht ewig! Wer sich überwältigt spürt, sollte wissen dass das auch anderen Leuten immer wieder geschieht. Und deswegen gibt es Selbstmorde. Leider!

Laird Glenmore
24. Januar 2020 - 9.34

Da die Menschen, gerade hier in Luxemburg immer alles ganz genau von allen wissen wollen und alles hinterfragen finde ich die Entscheidung vom " Tageblatt " richtig darüber zu berichten, man muß ja nicht ins Detail ( weshalb, wieso oder warum ) gehen, das hat niemanden zu interessieren. Ich möchte hiermit der Familie für den Verlust eines geliebten Menschen mein tieftes Beileid aussprechen.