Schwimmen FLNS-Präsident Marco Stacchiotti: „Das Becken wird brennen“

Schwimmen  / FLNS-Präsident Marco Stacchiotti: „Das Becken wird brennen“
Die „Iron Lady“ ist zurück: Katinka Hosszu (HUN) hat sich für 15 von 17 Rennen des Euro Meet angemeldet Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Ein brasilianischer Vizeweltmeister, der keine „Fueskichelcher“ verträgt, eine „Iron Lady“, die es noch mal wissen will, oder ein Flugzeug aus Thionville: Die Geschichten des Euro Meet könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem haben bei der 22. Auflage des internationalen Schwimm-Turniers in der Coque alle Topstars das gleiche Ziel: Tokio. 

FLNS-Präsident Marco Stacchiotti kennt sie alle, die Anekdoten aus der Coque. Ob das Verdauungsproblem der „Fueskichelcher“ von Vizemeister Bruno Fratos (BRA) bei der Jubiläumsauflage von vor zwei Jahren oder die Anfrage des Schwimmklubs aus Thionville, der zwei seiner Athleten in die Luxemburger Hauptstadt einfliegen lassen wollte (aus Amsterdam, wie das Verbandsoberhaupt erst später herausfinden sollte). „Bei uns läuft das alles sehr locker ab. Das macht unser Event so besonders. Wir sind familiär aufgestellt. Das mögen die Sportler einfach.“ Besonders Katinka Hosszu scheint das Becken im „Centre aquatique“ zu gefallen. Denn die „Iron Lady“ will es nach 2013 noch einmal wissen: Sie hat sich diesmal für 15 der 17 Strecken angemeldet (und verzichtet auf die 800 und 1.500 Meter). Vor sieben Jahren schaffte sie es 15-mal ins Finale und gewann dabei elf Rennen. 

Und sogar die Anfragen der Stars werden problemlos umgesetzt: So werden die schnellen Vorläufe beispielsweise vorgezogen, damit die Topathleten mehr Zeit zur Regeneration haben. Diese qualitative Betreuung hat sich in der Welt herumgesprochen. Mit Kirgistan und Kanada sind 2020 sogar zwei neue Teilnehmerstaaten angemeldet und sind damit die Nationen Nummer 28 und 29. Bei der Premiere im Jahr 1999 hatten die Organisatoren 37.500 Euro Budget zur Verfügung, aufgeteilt auf 1.113 Starts. Mittlerweile wurde das Budget auf 250.000 Euro aufgestockt, die Anzahl der Teilnehmer hat sich mehr als verdoppelt. 

Meynen nicht am Start

Meet-Manager Christian Hansmann weiss, warum das Interesse diesmal riesig ist: „Viele der internationalen Athleten haben im Dezember und Januar ein Trainingslager absolviert und wollen dann Ende des Monats den ersten Wettkampf bestreiten. Sie kommen hierher, weil sie die Coque kennen und das gute Niveau schätzen. Sie wollen ihre ersten Zeiten schwimmen im Hinblick auf Tokio.“ Aus diesem Grund ist die hochkarätige Besetzung zu erklären, wie er hinzufügte: „Wir haben gemerkt, dass es sich um ein Olympiajahr handelt und viele Athleten Normzeiten brauchen. Der Andrang ist groß, auch in der Qualität haben wir noch einmal einen Sprung gemacht. Wir haben viele Europameister, Weltmeister und sogar Olympiasieger oder Weltrekordler dabei. Wir sind sehr froh, dass die bei uns antreten wollen.“

Für das FLNS-Aufgebot wird es demnach sehr schwierig, herauszuragen. Julie Meynen wurde nicht von ihrer Universität freigestellt und kann nicht starten. Raphaël Stacchiotti plagte sich derweil letzte Woche mit einer Erkältung herum, während Monique Olivier gerade erst aus einem Höhentrainingslager zurückgekehrt ist. „Die Konkurrenz ist noch größer als im letzten Jahr. Wir werden große Schwierigkeiten haben, ein A- oder B-Finale zu erreichen“, blickte Hansmann voraus. Dennoch gibt es Hoffnungen auf Finals: „Ist Raphaël in guter Form, ist ein A-Finale drin. Monique hat eine Chance auf ein B-Finale. Bei Julien Henx könnte vielleicht ein B-Finale über 50 m Kraul herausspringen, aber es wird sehr schwer.“ Mit seinem Landesrekord hat der Athlet, der noch auf ein Ticket für Tokio hofft, beispielsweise die 17. Meldezeit: Dies zeigt, wie stark das Euro Meet tatsächlich besetzt ist. FLNS-Präsident Marco Stacchiotti ist optimistisch: „Auf dieser Strecke wird das Becken brennen.“

Das FLNS-Aufgebot

Männer: Raphaël Stacchiotti, Julien Henx, Rémi Fabiani, Jacques Schmitz, Max Mannes, Yann van den Bossche, João Corneiro, Stephan Vanderschrick, Ricky Rolko, Ralph Daleiden, Florian Frippiar
Frauen: Monique Olivier, Jacky Banky, Laura Vandenschrick, Lou Jouminet, Neele Albers, Lena Peters

Die Topstars

Männer: Florent Manaudou (F), Marco Koch (D), Ben Proud (GB), Fabio Scozzoli (I), Luca Dotto (I), Bruno Fratus (BRA)
Frauen: Sarah Sjöström (SWE), Katinka Hosszu (HUN), Pernille Blume (DEN), Georgia Davies (GB), Ilaria Bianchi (I), Charlotte Bonnet (F)

spëtzbouf
17. Januar 2020 - 19.12

" Das Becken wird brennen ".Na dann. Wasser zum Löschen dürfte ja genug vorhanden sein.:)