Schiedsrichter wollen nicht mehr zu den Red Boys

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Die Schiedsrichter-Kommission des nationalen Handball-Verbandes hat in einem Brief an den Verwaltungsrat der FLH und die Vereine – der dem Tageblatt vorliegt – erklärt, dass man vorerst keine Schiedsrichter auf Spiele der Red Boys ansetzen würde.

Patrick Reder

Der Grund für diese Maßnahme sind Aussagen von Red-Boys-Manager Patrick Reder im Tageblatt-Interview vom vergangenen Dienstag. Reder hat erklärt, dass mehrere Profi-Spieler aus seinem Verein an den Vorstand herangetreten seien und gefragt haben, ob Spiele in Luxemburg manipuliert werden würden. Der Manager spielte damit unter anderem auf das Ausscheiden der Red Boys in der Coupe de Luxembourg an. Die Differdinger unterlagen Berchem im Viertelfinale und legten Protest gegen eine Schiedsrichterentscheidung ein. Allerdings ohne Erfolg.

„Ras le bol“

Die Schiedsrichter-Kommission (Refcom) erklärt in ihrem Brief, der mit „Ras le bol“ überschrieben ist, dass es lästig sei, immer wieder Anschuldigungen vom selben Verein zu hören. Das Verhalten der Red Boys sei nicht nur ein Schlag ins Gesicht für die Schiedsrichter, die Wochenende für Wochenende ihr Bestes geben würden, sondern auch gegen andere Vereine, die hart trainieren, um ihre Spiele zu gewinnen. Denn auch sie würden unterstellt bekommen, ihre Siege nicht auf ehrliche Art und Weise zu erkämpfen.

Reder: Kein Grund für eine Entschuldigung

Die Refcom weist zudem darauf hin, dass die Red Boys bei einer Infoversammlung zu den Regeländerungen durch „Abwesenheit geglänzt“ haben. Die Refcom teilt in ihrem Schreiben dem Verwaltungsrat der FLH mit, dass sie keine Schiedsrichter mehr auf die Spiele der Red Boys ansetze, bis sich Reder öffentlich im Tageblatt für seine Aussagen entschuldigt habe. Dieser sieht hierfür allerdings keinen Grund, wie er auf Tageblatt-Nachfrage erklärt. Er könne auch beweisen, dass einige Profi-Spieler die Frage nach Manipulationsversuchen gegenüber dem Vorstand geäußert haben.

Die Red Boys unterlagen dem HB Esch am vergangenen Wochenende knapp mit 30:31. Als Tabellen-Vierter haben sie bereits drei Punkte Rückstand auf Leader Berchem, bei denen die Red Boys am Samstag antreten sollen. Der Streik der Schiedsrichter soll erst für das darauffolgende Wochenende gelten.