Ein Softdrink pro Tag kann Krebs auslösen

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Von unserer Korrespondentin Barbara Barkhausen

Zuckerhaltige Erfrischungsgetränke sind nicht gesund. Ein Softdrink pro Tag kann bereits Krebs auslösen. Australische Forscher konnten nachweisen, dass mit jedem Softdrink nicht nur der Taillenumfang, sondern auch das Krebsrisiko wächst.

Zucker, Körpergewicht und Krebs hängen irgendwie miteinander zusammen. Wie jedoch genau, das versuchen Wissenschaftler seit Langem herauszufinden. Bekannt war bisher schon, dass mit zunehmendem Körpergewicht das Krebsrisiko steigt. Übergewichtige Menschen sind vor allem anfällig für Krebs in der Leber, in der Prostata, im Eierstock oder in der Gallenblase.

Forscher des Cancer Council Victoria und der Universität von Melbourne sind jetzt jedoch noch einen Schritt weitergekommen. Sie haben in einer Studie mehr als 35.000 Australier untersucht und darunter 3.283 Krebserkrankungen analysiert, die normalerweise mit Fettleibigkeit in Verbindung gebracht werden. Dabei stellten sie fest, dass Menschen, die regelmäßig Erfrischungsgetränke trinken, die viel Zucker enthalten, eher Krebs entwickelten als jene, die zum Beispiel nur Wasser trinken.

Studie konnte erhöhtes Krebsrisiko nachweisen

Neben den genannten Krebsarten waren beispielsweise auch noch Nieren-, Speiseröhren-, Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs vertreten. „Diese speziellen Krebserkrankungen werden häufig mit Fettleibigkeit in Verbindung gebracht“, sagte Allison Hodge von der Universität Melbourne. „Unsere Forschung hat jedoch festgestellt, dass dieses Risiko für alle Teilnehmer bestand, unabhängig von ihrem Körperumfang.“ Auch Menschen, die nicht übergewichtig waren, hatten demnach ein erhöhtes Krebsrisiko, sobald sie regelmäßig zuckerhaltige Getränke zu sich nahmen.

Eine Ausnahme gab es jedoch: Menschen, die sogenannte Diät-Softdrinks tranken, waren nicht dem gleichen Risiko ausgesetzt, „was darauf hindeutet, dass Zucker ein wichtiger Faktor ist“, wie die Wissenschaftlerin betonte.

Auf Wasser umsteigen

Trotzdem gibt es keine Entwarnung für diejenigen, die Diätgetränke zu sich nehmen: Denn der Taillenumfang wächst, egal ab man zuckergesüßte oder künstlich gesüßte Getränke trinkt, wie die Studie fand. „Diejenigen, die regelmäßig Diät-Softdrinks trinken, sind genauso wahrscheinlich übergewichtig wie diejenigen, die regelmäßig zuckerhaltige Softdrinks trinken“, sagte die Australierin. Letztere würden nur noch mehr Gesundheitsrisiken bergen.

Todd Harper, Direktor des Krebsverbands im australischen Bundesstaat Victoria, sagte, dass diese neue Forschung ein weiterer Grund sein sollte, auf Wasser umzusteigen. „Wir brauchen mehr Leute, die die Zusammenhänge verstehen und zu Wasser wechseln.“
Krebs sei ja nur eine von vielen chronischen Krankheiten, die mit dem Verzehr von zuckerhaltigen Getränken verbunden ist. Es bestehe zusätzlich noch ein erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2, Herzerkrankungen und Karies.