EditorialGemeinsam weiterentwickeln: Über die Zukunft der JPEE

Editorial / Gemeinsam weiterentwickeln: Über die Zukunft der JPEE
Medaillen, vor allem die in Gold, sind schön, bei den JPEE aber nicht alles, was zählt Foto: Editpress/Mélanie Maps

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Die 19. Spiele der kleinen Staaten sind seit Samstag zu Ende. Für Luxemburg gab es dieses Mal 66 Medaillen – 16 in Gold, 22 in Silber und 28 in Bronze. Nach zwei Auflagen, in denen man als stärkste Nation nach Hause zurückkehrte, ist es dieses Mal ein dritter Platz im Medaillenspiegel – mit, wie jedes Mal, Highlights und Enttäuschungen. Leistungen, die von jedem Verband noch einzeln analysiert werden müssen. Fest steht nach dieser Woche jedoch, dass man sich in den kommenden Monaten auf jeden Fall Gedanken machen muss, wie es mit den JPEE in Zukunft weitergeht.

Nach einer vierjährigen Pause, die der Pandemie geschuldet war, gab es in Malta nämlich gleich mehrere Aspekte, die man in dieser Form so noch nicht kannte. Die maltesische Delegation musste abliefern, der erste Platz im Medaillenspiegel schien Pflicht und von der Regierung als Ziel vorgegeben zu sein. Mit einer Rekordzahl von 215 Sportlern trat der Gastgeber somit in der vergangenen Woche an. Etwas, das in dieser Form auch die Verantwortlichen des COSL bisher noch nicht so gesehen hatten. Für jede Goldmedaille wurde in Malta eine Prämie von 10.000 Euro an die jeweiligen Verbände ausgeschüttet, während die Gästenationen mit Verpflegungsengpässen und Transportproblemen zu kämpfen hatten und für Trainingseinheiten sogar extra zahlen mussten. Und in den Disziplinen, bei denen einheimischen Sportlern keine Topleistungen zugetraut wurden, gab es sehr kurzfristige Nationenwechsel. So wie im Tischtennis. Eine Einkaufspolitik, die auch der maltesischen Bevölkerung sauer aufstieß, denn einheimische Talente mussten sich ausgerechnet bei den Heimspielen mit der Zuschauerrolle begnügen. 97 Medaillen (!) – 38 in Gold – gingen damit an Malta. Eine Nation, die vor vier Jahren gerade einmal 27-mal Edelmetall einheimste, davon sechsmal Gold.

Für COSL-Präsident André Hoffmann jedenfalls der falsche Weg und eine Strategie, die man in Luxemburg so auf keinen Fall anstrebt. Immer schon ging es bei den JPEE auch darum, sich als kleine Nationen gemeinsam weiterzuentwickeln, gemeinsame Strategien und Projekte zu lancieren, um als Kleinstaaten in der Sportwelt bestehen zu können. Die JPEE waren somit gleichzeitig das Sprungbrett für viele Sportler, denn wenn die Nachwuchstalente hier nicht ihre Chance erhalten, wo denn dann? Im Luxemburger Lager fehlten daher auch Athleten wie Ni Xia Lian und Sarah De Nutte, die mit den Europaspielen andere Prioritäten haben. Ein David Wallig oder eine Melody Koffi konnten sich ihrerseits ein erstes Mal einem breiteren Publikum zeigen.

Die JPEE haben ihren Stellenwert und es wäre für alle beteiligten Länder von Bedeutung, wenn sie beibehalten würden. Dennoch muss über das Programm, die Form der Sportarten und auch die Organisationsweise diskutiert werden. Denn dass Island 2023 aus finanziellen Gründen nur mit einer Minimal-Delegation dabei war, gibt zu denken. Die JPEE 2023 kosteten Luxemburg rund 400.000 Euro, wenn man dann noch sieht, welche Extra-Kosten aufgrund der Organisatoren hinzukommen, kann man verstehen, dass nicht mehr jede Nation mit größter Begeisterung dabei ist.

Arend
5. Juni 2023 - 11.17

Wann Malta des Spiller fier politesch Zwecker benotzt, Island weinst finanziellen Grenn net mei kann participeiren, dann erfellen des Spiller hieren Zweck net mei. Dann keinnt een den Lux JPEE budget vun EUR 400 000 besser asetzen!